Vegan wohnen: Einrichtungstipps für ein tierfreundliches Zuhause

Tierische Produkte finden sich nicht nur in unserem Essen wieder. Sie haben sich in Form von Leder, Pelz, Wolle, Federn und Seide in alle Winkel unseres Lebens eingeschlichen – auch in unser Zuhause. Mit den folgenden nützlichen Tipps zeigen wir Ihnen, worauf Sie achten sollten, um Ihre Wohnung in ein tierfreundliches Heim zu verwandeln.

Polstermöbel – Sofas, Sessel und Stühle

Die meisten Sitzmöbel kommen glücklicherweise ohne tierische Materialien aus. Viele Polsterungen sind heutzutage aus Schaumstoff und die Bezüge aus pflanzlichen oder synthetischen Textilien. In den höheren Preisklassen sind jedoch Leder, Wolle und Seide noch immer gängige Materialien. Naturpolsterungen können sogar Rosshaar oder Daunen enthalten. Ein Blick auf die Materialbeschreibung der Möbel ist daher immer empfehlenswert. Wer auf den klassischen Lederlook nicht verzichten möchte, kann auf hochwertiges Kunstleder zurückgreifen. Anders als bei Leder werden hierfür weder Tiere mit Brandeisen verletzt, noch die Umwelt durch hochgiftige Gerbereiabwässer verseucht. Praktischerweise bieten viele Möbelhäuser für Sitzgarnituren verschiedene Bezüge an, wodurch man sich ganz einfach für tierfreundliche Materialien wie Leinen, Baumwolle oder Kunstleder entscheiden kann.

Möbel Höffner verwendet als erstes Einrichtungshaus das PETA-Approved Vegan Logo. Dadurch bietet die Kollektion „Switch“ allen Kunden die Möglichkeit, tierfreundliche Polstermöbel auf einen Blick zu erkennen.

Betten, Decken und Kissen – es wird kuschelig!

Wer kuschelt sich auf der Couch nicht gerne in eine Decke ein? Diese sollte jedoch nicht aus Wolle, Seide oder Pelz sein. Tierfreundlicher sind Baumwolle oder Polyester. Bei Bettdecken lohnt sich zudem ein Blick ins Innere, da zur Wärmespeicherung oftmals Daunen oder Tierhaare verwendet werden. Für Daunen werden Gänsen und Enten die Federn teilweise bei lebendigem Leib aus dem Körper gerupft. Tierfreunde wählen daher eine Synthetikfüllung oder Baumwolle zum vegan Wohnen. Ähnlich ist es bei Kissen; hier bietet die Pflanzendaune Kapok eine umweltfreundliche Alternative. In Bezügen von Dekokissen können sich zudem  Seide, Wolle, Leder und sogar Pelz verstecken. Bei Matratzen gibt es Naturfüllungen aus Rosshaar und Wolle. Der Großteil moderner Matratzen besteht jedoch aus unterschiedlichen Schaumstoffen oder umweltfreundlichem Kautschuk.

Als eine der leichtesten Naturfasern der Welt ist Kapok nicht ohne Grund unter dem Namen „Pflanzendaune“ bekannt.

Teppiche – wer die Wahl hat, hat die Qual

Viele moderne Teppiche bestehen mittlerweile aus Kunststoff, teurere Modelle jedoch fast immer aus Schafwolle. Hierfür erleiden Schafe auf der ganzen Welt schmerzhafte, operative Eingriffe, wie die betäubungslose Kastration. Vor allem Teppiche, die als „natürlich“ beworben werden, enthalten oft tierquälerische Wolle. Wer sich für die vegane Wohnungseinrichtung einen nachhaltigen Teppich wünscht, sollte daher lieber auf Modelle aus Jute, Baumwolle, Viskose, Leinen oder Sisal zurückgreifen. Sogar für Lammfelle gibt es mittlerweile in fast jedem Möbelgeschäft hochwertige Alternativen, für die kein Tier getötet wurde.

Besser als das Original: PETA UK verlieh diesem Lammfellimitat von Ikea den PETA Homeware Award 2017. © Inter IKEA Systems B.V.

Lampen – wir bringen Licht ins Dunkel 

Auch in Lampen können sich tierische Materialien verstecken. Hiervon ist meistens der Lampenschirm betroffen. Vor allem bei antiken Lampen und Designerware sollte man darauf achten, dass weder Leder, Wolle, Pelz oder Seide verarbeitet wurden. Für Seide werden jedes Jahr Abermillionen Raupen in ihrem mühevoll gesponnenen Kokon bei lebendigem Leib zu Tode gekocht. Die Auswahl an tierfreundlichen Lampen für die vegane Wohnung ist zum Glück riesig und Modelle aus Glas, Bambus, Metall oder Baumwolle, sind in jedem Möbelhaus erhältlich.

Dekoration – das Leben ist bunt! 

Dass Geweihe und ausgestopfte Trophäen nichts mit vegan wohnen zu tun haben, ist vermutlich jedem bekannt, doch der Teufel steckt im Detail: Deko-Blumen aus Seidenblüten, Bilderrahmen aus Leder, Traumfänger mit gewaltsam gerupften Federn, schwere Vorhänge aus Wolle und Leder oder leichte Gardinen aus Seide. Um die Badewanne tummeln sich häufig Kerzen aus Bienenwachs oder Muscheln von Weichtieren. Muscheln werden häufig gefischt oder gezüchtet und das Tier darin getötet. Im Zweifelsfall kann man zu wunderschönen Alternativen aus Glas greifen.

Revivo Candela stellt umweltfreundliche Kerzen aus Sojawachs her. Ein Teil der Erlöse der PETA Edition, kommen unserer Arbeit für die Tiere zugute.

  

Tierleime – Verstecktes Leid 

Die Materialkennzeichnung für Möbel und Wohnaccessoires ist nicht so detailliert wie für Nahrungsmittel. So verstecken sich in vielen Möbelstücken Holzleime und andere Klebstoffe, die tierischer Herkunft sein können. Ähnlich ist es bei Lackierungen und Oberflächenbehandlungen. Nichts davon muss gekennzeichnet werden. Wer dennoch sicher sein möchte, dass die gewünschten Möbel frei von Klebstoffen aus der Haut und den Knochen von Tieren sind, sollte nach veganen Kennzeichnungen wie dem PETA-Approved Vegan Logo Ausschau halten oder direkt den Hersteller kontaktieren.

  

Fast alle Einrichtungshäuser führen tierfreundliche Produkte!

Die meisten Möbelhäuser bieten schon heute ein breites, tierfreundliches Sortiment. Ein Blick auf die Materialkennzeichnung erleichtert  die Suche nach pflanzlichen und synthetischen Materialien. Wer sich gegen tierische Bezugsstoffe und Polsterungen entscheidet, verhindert bereits viel Leid. Je teurer die Produkte, desto aufmerksamer sollte man sein, da sich Leder, Wolle, Daunen, Seide und Pelz häufig erst in den oberen Preissegmenten einschleichen. Wer sich vegan einrichtet lebt also nicht nur tierfreundlich und modern, sondern spart auch noch jede Menge Geld!

Was Sie tun können

Achten Sie bei Ihrer Wohnungseinrichtung darauf, keine tierischen Materialen zu verwenden. Halten Sie hierfür nach unserem PETA-Approved-Vegan Logo Ausschau und bitten Sie die Möbelhäuser in Ihrer Umgebung, ein breites, veganes Angebot einzuführen und dieses klar zu kennzeichnen.