Nerze auf kanadischen Pelzfarmen: Umgeben von Maden und in den Wahnsinn getrieben

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Seit zwei Jahrzehnten enthüllt PETA die grausame Wahrheit hinter dem weltweiten Pelzhandel. Ermittlungen haben gezeigt, wie Tiere per Elektroschock getötet, erschlagen, vergast und bei lebendigem Leib gehäutet werden. Nun filmte der Tierrechtsaktivist Malcolm Klimowicz auf fünf kanadischen Pelzfarmen. Die Aufnahmen bestätigen, dass die Tiere noch immer unsagbar leiden, bevor ihr Fell zu Mänteln, Kragenbesatz oder Accessoires verarbeitet wird.

Die Bilder sind nur schwer zu ertragen – doch die Menschen müssen erfahren, was wirklich vor sich geht, um den Tieren zu helfen.

Ein Leben im Dreck

Nerze mussten in kleinen Käfigen mit Drahtböden leben, die voller Fäkalien und Spinnennetze waren. Die Nahrung wurde einfach auf den Käfigen abgeladen. Darunter türmten sich ganze Berge und Pfützen von Ausscheidungen auf, in denen sich Maden eingenistet hatten. Unter solch dreckigen Umständen können sich leicht tödliche Krankheiten ausbreiten, etwa Staupe oder schwere Lungenentzündungen. Viele der Nerze hatten allem Anschein nach kein sauberes Trinkwasser zur Verfügung, was schnell Dehydrierung und Erkrankungen des Harntrakts nach sich zieht.

Die Veterinärexpertin Dr. Ingrid Taylor erklärt dazu: „Meine professionelle Einschätzung ist, dass die Nerze auf diesen Farmen unter den extrem grausamen Bedingungen und Vernachlässigung leiden. Dass es so entsetzlich dreckig in den Betrieben ist und ein solcher Insektenbefall vorliegt, zeigt, wie gleichgültig mit den grundlegendsten Hygieneprinzipien umgegangen wurde. Das fördert die Ausbreitung von Krankheiten sowie Verletzungsrisiken.“
 
Um die Käfige herum sammelten sich große Kothaufen und feuchte Stellen voller Maden.

Nerze werden in den Wahnsinn getrieben

Nerze sind intelligente und extrem aktive Tiere. Sie können hervorragend klettern und schwimmen. In freier Wildbahn suchen sie nach Nahrung, bewegen sich zwischen verschiedenen Bauten hin und her und ihre Reviere in der Nähe von Gewässern umfassen mehrere Kilometer. Weil die Nerze auf Pelzfarmen aber unter derart beengten Bedingungen eingesperrt sind und nicht entkommen können, laufen sie wie wild hin und her, drehen sich ständig im Kreis, oder nagen an den Gitterstäben ihrer Käfige. Dieses neurotische und atypische Verhalten ist das Resultat von Depression, Frustration, sowie dem Mangel an geistiger und körperlicher Stimulation und ist weltweit auf Pelzfarmen zu beobachten.
 
Dieser Nerz nagt an den Gitterstäben seines Käfigs – ein typisches Zeichen von Verhaltensstörungen in Gefangenschaft lebender Tiere.

Verletzungen und Todesfälle

Ein Nerz hatte am Kopf eine offene Wunde. Mehreren Tieren fehlten Ohren. Ein weiterer Nerz lag bewegungslos da. Lebende Nerze waren gezwungen, über den verwesenden Körper eines toten Artgenossen zu steigen.

„Aufgrund der Überbelegung und des Platzmangels kommt es zu Aggression, Kannibalismus, Kindstötung, Selbstverstümmelung und stereotypem Verhalten. Zudem führt die Überbelegung zu chronischem Stress, Magenschwüren, zur Überproduktion an Cortisol, Immunsuppression und zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit“, so die Veterinärexpertin Dr. Christine Capaldo.

Da die Nerze weder angemessenes Streu noch Nistmaterial zur Verfügung haben, müssen sie zwangsläufig auf dem Drahtboden liegen, stehen und gehen. „Die dauerhafte Einwirkung des Drahtbodens kann die Fußballen, Sehnen und Bänder an den Füßen schädigen und Verletzungen an Füßen und Nägeln hinterlassen, etwa Nagelfrakturen, Fleischwunden, Löcher oder Knochenbrüche“, so Dr. Taylor.
 
Dieser Nerz hatte eine große, offene Wunde am Kopf.

Grenzenloses Leid

85 Prozent des heute verkauften Pelzes stammen aus Pelzfarmen wie diesen. Tausende Tiere leben dort in überfüllten, dreckigen Käfigen und werden schlussendlich vergast, per Genickbruch oder Elektroschock oder auf andere gewaltsame Weise getötet. Alleine in Kanada gibt es 194 Pelzfarmen mit über einer halben Million Nerzen. Diese Tiere leiden Tag für Tag unter Angst, Stress, Krankheiten, Parasiten und anderen körperlichen und psychologischen Problemen – und das alles für ein „Luxusprodukt“, das niemand braucht.
 
Nerze wurden in winzige Drahtgitterkäfige gestopft, deren Metallstäbe sich in die Füße der Tiere eingruben.
  

Was Sie tun können

Helfen Sie den Tieren

Klimowicz betrat diese Farmen, weil er – wie viele Menschen – einfach genug hatte. Tiere leiden, so sagt er, für ein paar dumme Kleidungsstücke, während die Industrie den Menschen vorgaukelt, der Tierschutz würde in den Betrieben „sehr ernst“ genommen.

Wir alle können dieses Problem in die eigene Hand nehmen: Indem wir bei jedem Kauf an die Tiere denken. Bitte kaufen oder tragen Sie niemals Pelz, egal von welchem Tier. Und zeigen Sie all Ihren Bekannten die Wahrheit über Pelzfarmen, indem Sie das Video teilen.