Liebe Leser:innen der Animal Times,
30 Jahre ist es nun schon her, dass PETA Deutschland gegründet wurde. Die Pressemeldungen haben wir damals noch per Fax aus unserem ersten „Büro“ in einer Privatwohnung versendet. Inzwischen ist aus ein paar Menschen, die sich für Tiere einsetzen wollten, die größte Tierrechtsorganisation des Landes geworden – mit aktuell 136 Angestellten, einem bundesweiten Aktiven-Netzwerk von mehr als 30.000 Personen und insgesamt rund 1,5 Millionen Unterstützenden.
Wir haben in 30 Jahren viel erreicht, und eine Menge hat sich verändert. Waren 1994 noch kaum vegane Lebensmittel in den Regalen zu finden, bietet mittlerweile jede Supermarktkette eine Vielzahl rein pflanzlicher Produkte an. Immer mehr Menschen und Unternehmen lehnen tierische Materialien wie Pelz, Leder und Wolle aus ethischen Gründen ab. Viele Städte erteilen Zirkussen mit Wildtieren keine Genehmigung. Der bewusste Einkauf von tierversuchsfreien Produkten nimmt kontinuierlich zu. PETAs Kampagnenarbeit hat mit Sicherheit einen großen Anteil an dieser positiven Entwicklung. Wir stehen in engem Kontakt mit Unternehmen, Politik und Entscheidungstragenden aus weiteren Bereichen, um tierfreundliche Schritte anzustoßen und zu begleiten.
Ohne Ihre Unterstützung wäre unsere Arbeit in diesem Rahmen und auf diesem professionellen Niveau nicht möglich. Ich danke Ihnen von ganzem Herzen für Ihr Vertrauen und Ihr Engagement!
Vegan zu leben, ist heute in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Und dennoch ist uns nicht zum Feiern zumute, denn noch immer werden für menschliche Zwecke allein in Deutschland täglich über zwei Millionen Lebewesen getötet – Wassertiere nicht mitgezählt. Es sind noch viel zu wenige Menschen, die erkennen, dass in jedem Tier eine Person steckt, die wie wir Liebe, Furcht und Freude empfindet. Das anonyme Stück Fleisch stammt von einem Lebewesen, das sich nach Schutz und Fürsorge gesehnt, Angst und Schmerz gefühlt hat. Es stammt von einem Jemand, nicht von einem Etwas.
Die Annahme, dass Tiere, nur weil sie Tiere sind, vom Menschen benutzt und sogar getötet werden dürfen, ist in unserer Gesellschaft jedoch noch immer tief verwurzelt. Deshalb müssen Tiere endlich eigene Rechte bekommen, die sie schützen. Zum runden Jubiläum fordert PETA, dass Tiere vor dem Gesetz als Personen, das heißt als Träger von schutzwürdigen Interessen, anerkannt werden und bestimmte Grundrechte erhalten. Ein Paradigmenwechsel ist nötig, um die Tierausbeutung zu beenden.
Bis es so weit ist, werden wir weiterhin gemeinsam mit Ihnen alles tun, um jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. Denn Tiere sind nicht für den Menschen auf diesem Planeten, sondern um ihrer selbst willen.
Für alle Tiere!
Harald Ullmann
Vorstand PETA Deutschland e.V