Toxizitätstest: Tiere qualvoll vergiftet und getötet

Jahr für Jahr leiden Millionen Tiere in grausamen und sinnlosen Tierversuchen. Mäuse, Ratten, Kaninchen, Vögel, Fische, aber auch größere Säugetiere wie Affen, Hunde und Katzen werden in schmerzhaften Experimenten gequält und getötet. Toxizitätstests gehören dabei zu den besonders qualvollen Versuchen. Doch warum werden diese unethischen Praktiken immer noch durchgeführt, obwohl längst bewiesen ist, dass sich die Ergebnisse oftmals nicht auf den Menschen übertragen lassen und es bereits zahlreiche tierfreie Alternativmethoden gibt?

Inhaltsverzeichnis

Was sind Toxizitätstests?

In Toxizitätstest wird die Giftigkeit von Substanzen an Tieren ermittelt und geprüft. Es soll herausgefunden werden, wie ein Stoff auf den Menschen wirkt. Dabei wird beispielsweise:

  • die tödliche Dosis ermittelt, bei der eine akute Toxizität vorliegt
  • die Wirkung eines Stoffes auf Augen, Haut, Fortpflanzung, Entwicklung, Krebsentstehung, Nervensystem und Hormone festgestellt

Toxizitätstests werden vor allem für Medikamente, Chemikalien, Pflanzenschutzmittel, Biozide und Lebensmittel durchgeführt.

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Tiere werden vergiftet, verätzt und getötet

In Toxizitätstests werden Tiere unvorstellbaren Qualen ausgesetzt. Es wird in Kauf genommen, dass der zu prüfende Stoff giftig ist und dem Tier schadet oder es sogar tötet. So werden beispielsweise auf die Haut und in die Augen der Tiere Substanzen geträufelt, die eine reizende Wirkung haben oder sogar Verätzungen auslösen. Andere Stoffe werden den Tieren gespritzt oder über einen Schlauch in den Magen zwangsverabreicht.

Beim sogenannten Pyrogentest beispielsweise werden fixierten Kaninchen Substanzen injiziert, um ihre Körpertemperatur auf Veränderung zu prüfen. Die Tiere entwickeln teilweise Fieber, Atemprobleme, Kreislauf- und Organversagen oder erleiden sogar einen tödlichen Schock. Dabei wurde seit den 1940er-Jahren niemals untersucht, ob der Pyrogentest an Kaninchen verlässliche Ergebnisse hervorbringt. Ganz im Gegenteil: Bei diesen Tests wurde eine Reihe wissenschaftlicher Probleme dokumentiert, die deutliche Unterschiede zwischen der körperlichen Reaktion von Menschen und Kaninchen auf Pyrogene zeigen. Dennoch wurde der grausame Test allein im Jahr 2018 in Deutschland über 6.000 Mal durchgeführt. [1]

Zeichnung Kaninchen im Tierversuche

In einem anderen Test, dem sogenannten Repeat-Dose-Toxicity-Test, werden Kaninchen über Wochen und Monate Chemikalien zugeführt. Auch hierbei werden die Tiere fixiert, teilweise wird ihnen ein Schlauch in den Magen eingeführt, über den die Stoffe zwangsverabreicht werden. Die Substanzen können Schmerzen, Schwellungen, Blutungen aus Augen und Genitalien, Zittern, Organversagen und sogar den Tod auslösen.

Selbst schwangere Tiere werden nicht verschont: Um zu testen, wie die Chemikalien auf die Entwicklung des Nachwuchses wirken, werden die zwangsernährten Kaninchenmütter kurz vor der Geburt getötet, ihre Babys werden seziert. All diese Methoden sind nicht nur grausam, sondern auch veraltet.

Wieso werden immer noch Toxizitätstests an Tieren durchgeführt?

Sowohl in Deutschland als auch in der gesamten Europäischen Union sind Unternehmen gesetzlich dazu verpflichtet, umfangreiche Daten zur Giftigkeit eines Stoffes vorzulegen. Nur dann dürfen diese Substanzen vermarktet oder unter Auflagen verwendet werden. Oft werden dazu Tiere in Toxizitätstests missbraucht.

  • Die EU schreibt beispielsweise vor, dass bei gentechnisch veränderten Pflanzen sogenannte Fütterungsversuche an Tieren durchgeführt werden müssen.
  • Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) erwartet solche Tierversuche bei der Zulassung von neuen Lebensmitteln wie beispielsweise Chiasamen. [2]

Vor über 30 Jahren hat es sich die EU zur Aufgabe gemacht, die Sicherheit unserer Lebensmittel zu garantieren. Hierzu gründete sie eine neue Institution – die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA). Mithilfe der EFSA will sich die EU eine wissenschaftliche Meinung zu verschiedensten Bereichen bilden: Welche Pestizide sollten erlaubt sein? Worunter leiden Bienenpopulationen? Sind genetisch veränderte Pflanzen genauso nahrhaft wie die „normale“ Ernte?

Das PETA Science Consortium International nahm 2018 an der EFSA-Konferenz teil, um sich über die Pläne der Behörde für die Zukunft zu informieren.