Zoo Leipzig: Schimpanse nach Streit in Wassergraben ertrunken

schimpanse
Symbolbild

Ein tragischer Vorfall ereignete sich Ende August 2022 im Zoo Leipzig: Ein plötzlicher Streit in der Schimpansengruppe eskalierte so heftig, dass ein Tier starb. Der 47 Jahre alte Schimpanse Robert wurde bei der Auseinandersetzung derart in die Enge getrieben, dass er in Panik eine Sicherheitssperre überwand und in einen Wassergraben fiel. Da Schimpansen nicht schwimmen können, ertrank Robert qualvoll in dem Graben. [1]

Konflikte: Wieso sterben immer wieder Affen in Zoos?

Anders als in freier Wildbahn haben Menschenaffen in Gefangenschaft keinerlei Ausweichmöglichkeiten bei Konflikten. Daher kommt es immer wieder zu Zwischenfällen mit teils tödlichem Ausgang. So wurde der Bonobo-Affe Billi im Wuppertaler Zoo 2019 von seinen Artgenossen derart heftig gemobbt, dass diese ihn blutig gebissen haben. Im Januar 2021 wurde dort Bonobo-Mann Birogu aufgrund schwerer innerer Verletzungen eingeschläfert, nachdem er von einem Artgenossen massiv gebissen worden war. Und Anfang 2020 töteten die Schimpansen im Basler Zoo ihren Artgenossen Tatu, da er als Neuankömmling in die Gruppe umgesiedelt wurde.

„Anders als in der Natur haben die Tiere in Gefangenschaft keine geeigneten Ausweichmöglichkeiten. Die mangelhaften Haltungsbedingungen und willkürlichen Eingriffe der Zoo-Verantwortlichen ins Gruppengefüge provozieren derartige Zwischenfälle geradezu.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Menschenaffen werden in Zoos psychisch krank

Dieser Fall beweist erneut, dass die Haltung von Menschenaffen in Zoos nicht artgerecht möglich ist. Selbst in großen Zoos leiden Schimpansen regelmäßig an psychischen Krankheiten und entwickeln Verhaltensstörungen. Dies zeigt sich unter anderem an extremer Zurückgezogenheit und ständigem Hin- und Herschaukeln bis hin zur Selbstverstümmelung und dem Verzehr der eigenen Exkremente und Erbrochenem. [2] Deutsche Zoos schrecken daher oft nicht vor dem Einsatz von Psychopharmaka zurück. [3, 4]

Schimpanse im Zoogehege

Auch zum Artenschutz trägt das Einsperren der Tiere nichts bei, denn es ist so gut wie unmöglich, in Gefangenschaft geborene Menschenaffen auszuwildern, da sie in freier Wildbahn nicht überlebensfähig wären. Es bringt einer Tierart nichts, sie in leidvoller Gefangenschaft am Leben zu halten.

„Es ist ein Verbrechen, Menschenaffen einzusperren – ihre Gefangenschaft trägt nichts zum Artenschutz bei und muss beendet werden.“

Dr. Yvonne Würz, PETA Deutschland

Wie Sie Menschenaffen helfen können

Helfen Sie Menschenaffen in Zoos, indem Sie unsere Petition unterschreiben und ein generelles Zucht- und Haltungsverbot für Menschenaffen fordern. So kann die Gefangenschaft der Tiere mittelfristig auslaufen.