„Notschlachtungen“ wegen Corona: Zoos planen, Tiere zu töten

Dass aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen die Zoos für Besucher geschlossen wurden, bedeutet leider kein Aufatmen für die Tiere – es könnte sogar ihr Todesurteil sein. Denn wieder einmal zeigt sich, dass Zoos Tiere nur als Inventar betrachten: Erste Zoos geben nun bekannt, eine „Schlachtungsliste“ erstellt zu haben. [1] Diese ist für den Fall vorgesehen, dass durch die Umsatzeinbußen kein Tierfutter mehr gekauft oder geliefert werden kann. Bestimmte Tiere sollen dann getötet und als Futter für andere Tiere im Zoo verwendet werden.

Das Töten hat längst begonnen

Was viele nicht wissen: In Zoos ist es seit jeher eine gängige Praxis, sogenannte Überschusstiere zu töten und an andere Tiere im Zoo zu verfüttern. „Überschusstiere“ sind gesunde Tiere, für die es nicht genug Platz im Zoo gibt oder deren Erbgut nach Ansicht des Zoos nicht wertvoll genug für die weitere Zucht ist.

„Besuchern wird gerne vorgegaukelt, dass Tiere aus Artenschutzgründen gezüchtet werden, während hinter den Kulissen ohnehin immer wieder Tiere getötet und auch verfüttert werden.“

Dr. Yvonne würz, fachreferentin bei peta

So tötet der Tiergarten Nürnberg jedes Jahr bis zu 60 gesunde Tiere – auch Tiere gefährdeter oder vom Aussterben bedrohter Arten sind darunter. Auch der Tierpark Hellabrunn in München tötet Tiere gefährdeter Arten, wie beispielsweise zwei junge Banteng-Bullen im Jahr 2017. Deren Geburt wurde zuvor noch öffentlich als Beitrag zum Artenschutz präsentiert.

Insgesamt werden jedes Jahr schätzungsweise 30.000 bis 40.000 Tiere in deutschen Zoos getötet. [2] Weitere „überschüssige“ Tiere, die der Zoo nicht mehr haben will, werden an dubiose Tierhändler verkauft.

Zebras

Wir von PETA fordern Zooschließungen

Zoos in Deutschland fordern 100 Millionen Euro an Steuergeldern als Unterstützung in der aktuellen Situation. Wir von PETA appellieren an die Landesregierungen, sich deutlich gegen mögliche „Notschlachtungen“ auszusprechen und stattdessen Pläne für die dauerhafte Schließung der Zoos zu erarbeiten. Statt weiter Tiere zu züchten oder zu importieren, sollten die Einrichtungen als Auffangstationen fungieren und beispielsweise notleidende Tiere aus dem Zirkus aufnehmen. Nur unter diesen Voraussetzungen sollten die Landesregierungen Zoos und Tierparks finanziell unterstützen.

Auch Spendengelder für den Artenschutz sind in Zoos und Tierparks an der falschen Stelle. Statt die sinnlose Gefangenhaltung von Tieren zu fördern, sollten Spenden direkt an Organisationen fließen, die sich in den natürlichen Lebensräumen bedrohter Tierarten für den Artenschutz einsetzen.

Was Sie tun können

  • Zoos sind Gefängnisse für Tiere, in denen sie ihr Leben lang als lebendige Ausstellungsstücke dienen. Informieren Sie Freunde, Bekannte und Familie über das Leid der Tiere im Zoo und bitten Sie diese, niemals Zoos oder Tierparks zu besuchen.
  • Unterschreiben Sie unsere Petitionen zum Thema Zoo.