Hauptschlagader gerissen: Pferd stürzt und stirbt bei Springturnier

Am Sonntag, den 18. August, musste ein Pferd bei einem Springturnier auf tragische Weise sein Leben lassen. Während der Reitveranstaltung „Bergisch Classics“ in Bergisch Gladbach riss dem 13-jährigen Hengst Balougraf ESC die Aorta. Nach einem schweren Sprung kam das Pferd ins Straucheln und stürzte mitsamt seinem Reiter. Es starb qualvoll auf dem Turnierplatz. Sein Reiter wurde mit schweren Verletzungen per Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

Der Hengst wurde körperlich überfordert

Dass die Hauptschlagader des Hengstes riss, kann ein deutliches Zeichen dafür sein, dass er massiv körperlich überfordert wurde. In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Aortenabrissen bei Pferden, die in Reitwettkämpfen über extrem hohe Hindernisse springen mussten. Auch in Pferderennen sind Aortenrisse keine Seltenheit.

„Aortenabrisse sind eine der häufigsten Todesursachen bei Hochleistungsturnieren, daher kann nicht mehr von Unfällen gesprochen werden. Je anspruchsvoller der Parcours, desto größer ist das Verletzungsrisiko.“

Jana Hoger, Fachreferentin bei PETA
 

Springreiten ist unnatürlich für Pferde

Der Sprung über ein extrem hohes Hindernis entspricht nicht den natürlichen Bewegungsabläufen der Pferde. In der Natur springen sie nur in ausweglosen Situationen über Hürden, etwa bei einer Bedrohung.
 
Im Wettkampfsport werden die Tiere jedoch bereits im frühen Alter zu derartigen Sprüngen gezwungen. Beim Training kommen oftmals tierquälerische Methoden zum Einsatz – wie beispielsweise das „Barren“. Dabei wird die Stange des Hindernisses während des Sprungs angehoben, sodass das Pferd mit den Beinen dagegen stößt. Dadurch kann das Pferd nicht nur überfordert oder verschreckt werden, der Schlag gegen die Hindernisstange kann ihm enorme Schmerzen zufügen. Obwohl das Barren vom FEI, der internationalen Dachorganisation des Pferdesports, verboten wurde, kommt es immer noch zum Einsatz. Auch das „Blistern“ wird immer noch beim Springtraining verwendet, obwohl es verboten wurde. Dabei werden die Röhrbeine der Tiere mit einer chemischen Substanz eingerieben, die zu Schmerzen führt, wenn das Pferd beim Sprung eine Stange berührt.

Wir fordern ein Ende des tierquälerischen Pferdesports

Gerade in Deutschland ist das Springreiten als Teil des Pferdesports sehr verbreitet. Die Hindernisse sind bis zu 1,60 Meter hoch – dass es dabei zu tödlichen Stürzen und Aortenabrissen kommt, ist leider vorprogrammiert. Auch das grausame und tierquälerische Training der Tiere, das immer noch vor der Öffentlichkeit verborgen mit eigentlich verbotenen Methoden praktiziert wird, muss aufhören. Nur die Abschaffung der Springturniere kann das Leid der Pferde beenden.

Was Sie tun können

  • Besuchen Sie niemals ein Springturnier oder eine andere Pferdesportveranstaltung.
  • Klären Sie Freunde, Familie und Bekannte über das Leid der Pferde auf und bitten Sie sie, ebenfalls keine Reitsportturniere zu besuchen.