Obwohl eBay Kleinanzeigen inzwischen seine Richtlinien für den Verkauf von Tieren verschärft hat, bieten immer noch Händler täglich zahllose Welpen über diverse Internetportale meist anonym an. Viele Tierkinder werden illegal verkauft, wenn sie vorab aus dem Ausland nach Deutschland ohne ausreichenden Impfschutz importiert wurden. Viele von ihnen sind krank und sterben nach wenigen Stunden im neuen Zuhause.
Der kriminelle Handel mit Hunden und Katzen floriert mittlerweile in ganz Deutschland. Trotzdem gilt Berlin als eine der Hotspot-Städte des kriminellen Handels mit Hunde- und Katzenbabys.
Berlin: beliebt wegen der Nähe zu Polen
Nicht nur wegen seiner Größe ist Berlin ein beliebter Verkaufsort bei illegalen Händlern, auch die Grenznähe zu Polen zieht sie an. Die meisten Welpen stammen aus Vermehrerzuchten in Osteuropa, wo sie großem Leid ausgesetzt sind. Für die kriminellen Geschäfte werden die Welpen meist viel zu jung von ihrer Mutter getrennt.
In Berlin und anderen Städten werden die Welpen dann auf der Straße, an Bahnhöfen oder in Parks verkauft. Meist sollen die Verkäufe schnell ablaufen – der Händler übergibt das Tier, nimmt das Geld und entfernt sich schnellstmöglich vom Verkaufsort und ist auch nach dem Verkauf nicht mehr zu erreichen. Teilweise werden sogar extra Wohnungen für den Verkauf angemietet, um den Eindruck zu erwecken, dass es sich um ein legales Geschäft handelt. Die echten Muttertiere befinden sich nie in diesen Wohnungen und für die verkauften Welpen gibt es meist keine oder gefälschte Ausweispapiere.
Die Tiere leiden enorm unter dem Handel
Die illegal verkauften Welpen sollen für den Händler an erster Stelle Profit bringen – wie es den Tieren und ihren Eltern geht, ist nebensächlich. Da die meisten Vierbeiner nicht geimpft sind, sind die Welpen oft schwer krank, haben Würmer oder sind voller Parasiten. Die teilweise langen Transportwege schwächen die jungen Tiere zusätzlich – einige sterben sogar nach kurzer Zeit in ihrem neuen Zuhause.
Auf den Welpenfarmen in Osteuropa werden die Muttertiere wie Gebärmaschinen behandelt. Sie müssen oft in engen Käfigen ohne Tageslicht in ihren eigenen Ausscheidungen leben. Viele sind krank und unterernährt. Sind die Mütter nicht mehr „produktiv“ genug oder zu alt, werden sie erbarmungslos erschlagen oder ausgesetzt, da sie für die Vermehrer wertlos werden.
Welpen und andere Tiere sind keine Geschenke
Besonders in der Weihnachtszeit haben illegale Händler ein leichtes Geschäft. Viele Kinder wünschen sich ein Hunde- oder Katzenbaby und leider gibt es immer noch Impulskäufe, bei denen die Tiere später im Tierheim abgegeben werden. Doch im Internet, in Zoohandlungen, bei Züchtern oder in Baumärkten sollte man niemals ein Tier als Geschenk kaufen.
Tiere sind fühlende Lebewesen, die nach den Feiertagen nicht einfach wieder umgetauscht werden können. Wer langfristig einen tierischen Mitbewohner aufnehmen will und sich ausführlich informiert hat, sollte im Tierheim nach dem neuen Familienmitglied suchen. Dort warten jedes Jahr rund 350.000 Tiere – besonders viele nach Weihnachten abgegeben. Jedes beim Züchter gekaufte Tier nimmt einem Tier im Tierheim die Chance auf ein neues Zuhause für immer.
Was Sie tun können
- Kaufen Sie niemals ein Tier aus dem Internet oder beim Züchter. Ihr neuer tierischer Begleiter wartet im Tierheim auf Sie.
- Melden Sie sich bei uns, wenn Sie den Verdacht haben, illegalen Welpenhandel entdeckt zu haben. Gemeinsam können wir dazu beitragen, die kriminellen Geschäfte mit Tieren zu beenden.