Influencer:innen reagieren auf Aufnahmen von Tieren aus der Bekleidungsindustrie

Wussten Sie, dass Schafe in der Wollindustrie auch für zertifizierte Wolle betäubungslos kastriert werden? Dass Kaschmir von Ziegen stammt, denen ihre Haare oftmals gewaltsam ausgerissen werden? Oder dass die Daunen in unseren Bettdecken von Enten und Gänsen stammen, die im Schlachthof sehr häufig misshandelt und einigen Tieren sogar bei lebendigem Leib die Füße abgehackt werden?

Nein? Damit sind Sie nicht allein. Für uns von PETA Deutschland haben 12 Influencer:innen auf schockierende Aufnahmen aus der Branche reagiert.

Wir haben den folgenden Influencer:innen gezeigt, wie der Alltag von Tieren in der Daunen-, Kaschmir– und Wollindustrie aussieht:

  • Betty Taube,
  • Senna Gammour
  • Nathan Goldblat
  • Alexa Grassmann (alexasearth)
  • Phenix Kühnert
  • Britta (avalino.diversity)
  • Unico
  • Vita ohne Li
  • Pikayzo
  • Katharina Xenia
  • Lucy (lucy.lacht)
  • Arya Shirazi
 
 
 
 
 
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Die Reaktionen der Influencer:innen reichen von Verzweiflung und Sprachlosigkeit über Traurigkeit bis hin zu Wut:

Kein Tier gibt seine Haare freiwillig her. Für Wolle werden Tiere wie Schafe, Kaschmirziegen, Angoraziegen, Angorakaninchen und Alpakas während der Schur gewaltsam fixiert und leiden unter Stress, Panik und oftmals blutigen Verletzungen. Fast alle Tiere müssen in der Wollindustrie schmerzhafte Standardprozeduren über sich ergehen lassen, wie z. B. betäubungslose Kastration und Abtrennung der Schwanzwirbel, Entfernung der Hornansätze oder Mulesing (das Abschneiden ganzer Hautstücke um die Afterregion).

Für Daunen werden Enten und Gänse in dunkle, verdreckte Hallen oder Gehege eingesperrt. Sie leiden oft unter Krankheiten wie Entzündungen der Gelenke, verkrüppelten und gebrochenen Beinen, Atemnot und Herzanfällen durch Überzüchtung. Auch die Daunen von Tieren aus der qualvollen Stopfleberproduktion landen unerkannt in vielen Jacken und Betten. In China, woher etwa 80 Prozent der weltweit gehandelten Daunen stammen, wird regelmäßig der grausame Lebendrupf praktiziert. Dabei werden den Vögeln ihre Federn mitsamt ganzen Hautfetzen bei vollem Bewusstsein grob ausgerissen.

Wir haben den Influencer:innen einen ca. 8-minütigen Zusammenschnitt aus Aufnahmen aus der Daunen-, Kaschmir- und Wollindustrie gezeigt. Hier können Sie sich selbst ein Bild davon machen, was sie gesehen haben:

FAQ: Alles, was Sie über Wolle, Daunen und Kaschmir wissen müssen

Nein. Die Recherche-Teams von PETA Asien und PETA USA waren mittlerweile auf über 180 Woll-Betrieben auf vier Kontinenten. Überall wurden Missstände dokumentiert. Egal, welche Zertifikate das Wohlergehen der Tiere garantiert haben: Wir haben noch keinen Betrieb gesehen, in dem die Tiere nicht leiden.

Damit Züchter:innen noch mehr Wolle „produzieren“, haben sie Merinoschafen ihren natürlichen Fellwechsel weggezüchtet. Dies bedeutet für die Tiere einen Teufelskreis: Um nicht an Parasiten zu erkranken, an einem Hitzschlag zu sterben oder im Winter zu erfrieren, sind die Tiere darauf angewiesen, regelmäßig geschoren zu werden. Doch die Schur ist für sie gleichzeitig ein traumatisches und blutiges Erlebnis. Weil die Tiere unter diesem zuchtbedingten Merkmal extrem leiden, sprechen wir von „Qualzucht“. Merinoschafe sind davon besonders stark betroffen.

Grafik Qualzucht Schaf

Weltweit werden Milliarden Enten und Gänse gezüchtet, deren Unmengen an Ausscheidungen das Grundwasser und Böden verschmutzen. Nach dem Rupfen werden Daunen oft mit chemischen Stoffen behandelt, die die Umwelt stark belasten können. Schafe werden teils in Chemiebäder eingetaucht, um Parasiten vorzubeugen. Damit die Tiere schneller wachsen, wird ihnen „Kraftfutter“ verabreicht, das teilweise auf gerodeten Regenwaldflächen produziert wird.
In ökologischen Vergleichsportalen wie dem Higg Index schneidet die Produktion von Wolle – insbesondere Alpakawolle und Kaschmir – deutlich schlechter ab als viele pflanzenbasierte und synthetische Alternativen.

Zertifikate wie der Responsible Down Standard, Downpass, der Responsible Wool Standard oder The Good Cashmere Standard versprechen Konsument:innen einen verantwortungsvollen Umgang mit Tieren für Produkte wie Daunen, Wolle und Kaschmir. Doch diese Zertifizierungen dienen nicht dazu, Tiere vor Leid und Missbrauch zu bewahren, sondern das Gewissen von Unternehmen und Verbraucher:innen zu beruhigen. Selbst bei schwerwiegenden Verletzungen, Kastrationen und dem Abtrennen der Schwanzwirbel verlangen die meisten Zertifizierungen nicht zwingend, dass die Tiere mit Schmerzmitteln behandelt werden. 

Es gibt viele vegane Materialien, für die Tiere wie Schafe, Ziegen, Enten und Gänse nicht ausgebeutet werden. Achten Sie beim nächsten Einkauf auf die Materialzusammensetzung und entscheiden Sie sich für vegane Alternativen zu Wolle und Co. – beispielsweise für Kleidung aus Baumwolle, Hanf, Bambus, Viskose, Lyocell. Durch die Wahl veganer Mode unterstützen Sie aktiv die Entwicklung innovativer, nachhaltiger und vor allem tierfreier Alternativen.