Halsband oder Geschirr: Was ist besser für Hunde?

Nicht nur ausgedehntes Toben, sommerliche Temperaturen oder möglicher Stress beim Tierarztbesuch bringen Hunde zum Hecheln. Oft sieht man den besten Freund des Menschen auch keuchend in der Leine hängen, beispielsweise wenn es ihm nicht schnell genug geht. Viele Tierfreunde fragen sich, was für ihren Hund besser ist: Halsband oder Hundegeschirr?

Wir von PETA Deutschland empfehlen Hundehaltern, für ihre Vierbeiner ausschließlich gut sitzende Hundegeschirre zu benutzen, die heute in allen erdenklichen Farben, Designs und Materialien angeboten werden. Hunde sind oft agil, neugierig und aktiv. Sind sie dabei angeleint, kann ein Halsband schnell zum Gesundheitsrisiko werden, denn es sitzt an einer besonders empfindlichen Stelle des Hundekörpers.

Wann Halsbänder zur Gesundheitsgefahr werden können:

  • Zieht der Hund dauerhaft am Halsband, wird die Luftröhre gequetscht und schlimmstenfalls der Kehlkopf verletzt. Die Halsmuskulatur baut automatisch Spannung auf, um dagegenzuhalten – das kann zu Verspannungen und Kopfschmerzen führen.
  • Rennt der Hund in die lange Leine oder erfährt er einen Ruck – ob unbeabsichtigt, etwa beim Joggen, oder gar beabsichtigt, wie es bei veralteten Erziehungsmethoden üblich war –, werden die Halswirbel einer extremen Belastung ausgesetzt. Schmerzhafte Langzeitschäden können die Folge sein.
  • Ängstliche oder schreckhafte Hunde könnten im Straßenverkehr einen Satz nach hinten machen, sich so aus dem Halsband winden und damit sich selbst und andere gefährden.
Dalmatiner
Ein Halsband kann zur Gesundheitsgefahr werden.

Folgende Punkte sind bei der Auswahl des perfekten Brustgeschirrs zu beachten:

  • Das Material sollte leicht und weich, zum Beispiel aus Nylon, sein. Das Hundegeschirr sollte über eine Polsterung verfügen, die Verschlüsse müssen stabil und abgerundet sein.
  • Der Rückensteg muss fest vernäht sein, da er sonst beim Laufen leicht verrutscht. Der Bauchsteg dagegen sollte in der Länge verstellbar sein, damit er individuell an den Hund angepasst werden kann.
  • Die Gurte dürfen nirgends einschneiden oder scheuern. Der hintere Seitengurt sollte einige Zentimeter hinter dem Vorderbein des Hundes sitzen, nicht direkt in der Falte. Der Sitz sollte nicht zu locker sein, damit der Vierbeiner sich nicht aus dem Geschirr winden kann. Den besten Tragekomfort bieten in der Regel Maßanfertigungen.
  • Manche Hundegeschirre lassen sich über den Kopf anziehen und unter dem Bauch schließen. Das ist für Hunde bisweilen angenehmer, als beim Anziehen mit einer Pfote einzusteigen.
  • Hundehalter sollten ihren Hund gut beobachten und herausfinden, ob ihm das Anlegen oder Tragen des Hundegeschirrs unangenehm ist. Es könnte falsch sitzen oder an Stellen aufliegen, die dem Hund Schmerzen bereiten.
Hund mit Stöckchen
Ein gut sitzendes Geschirr ist unerlässlich.

Welches Hundegeschirr passt zu meinem Hund?

Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an unterschiedlichen Geschirrtypen. Grundsätzlich ist es dabei wichtig, dass die Bewegung des Schulterblatts durch das Brustgeschirr nicht beeinträchtigt wird. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass keine Riemen, Schnallen oder Gurte auf der Vorderseite der Brust liegen.

Besonders ängstliche Hunde, die schnell in Panik geraten, sollten beim Spaziergang immer ein Sicherheitsgeschirr tragen. Dieses besteht aus einem Halsgurt, einem Brustgurt und einem weiteren Gurt entlang des Bauches. Es verhindert, dass sich der Hund in einer Angstsituation aus dem Halsband oder Hundegeschirr befreien kann. Somit schützt das Sicherheitsgeschirr das Umfeld des Hundes, und mitunter kann es auch das Leben des Vierbeiners retten.

Hund mit Sicherheitsgeschirr
Ein Sicherheitsgeschirr kann Leben retten.

Welche Geschirrgröße benötigt mein Hund?

Hundegeschirre werden meist in unterschiedlichen Größen angeboten. Für Hunde mit anatomischen Besonderheiten bieten viele Fachhändler auch Spezialgeschirre oder Maßanfertigungen an. Um die passende Geschirrgröße herauszufinden, sollten Brust- und Halsumfang mit einem Maßband gemessen werden. Das Maßband sollte hierbei eng anliegen, den Hund aber nicht einengen. Liegt der gemessene Wert des benötigten Geschirrs zwischen zwei Größen, sollte immer das größere Hundegeschirr gewählt werden.

Grundsätzlich sollte ein Hundegeschirr niemals zu eng sitzen. Hier besteht die Gefahr, dass sich der Vierbeiner eingeengt und unwohl fühlt; auch unangenehme Scheuerstellen sind dann keine Seltenheit. Ist das Hundegeschirr jedoch zu groß gewählt, besteht die Gefahr, dass sich der tierische Freund herauswinden kann.

Als wichtiges Ziel jeder Hundeerziehung sollte der tierische Freund auch im Brustgeschirr entspannt an einer lockeren Leine laufen. Das schont den Hundekörper und die Hund-Mensch-Beziehung.

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Was Sie tun können

  • Lassen Sie sich beim Kauf eines Hundegeschirrs immer entsprechend beraten. Viele Hunde benötigen eine Maßanfertigung oder ein Spezialgeschirr.
  • Kaufen Sie kein Zubehör in Zoohandlungen, die lebende Tiere verkaufen.