Affen-Halterin gestorben: Pongo wurde eingeschläfert – PETA erstattet Anzeige

Kapuzineraffe
Symbolbild

Update vom 7. Oktober 2022

Pongo wurde eingeschläfert

Pongo ist laut Medienberichten nach dem Tod seiner Halterin getötet worden – angeblich habe er nach dem Tod seiner Bezugsperson gesundheitlich stark abgebaut und den Lebenswillen verloren. [1] In der Privathaltung musste er viele Jahre entgegen der gesetzlichen Vorschriften alleine vor sich hinvegetieren.

Wir von PETA Deutschland erstatten Mitte Oktober 2022 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Landau gegen die Schwester der Halterin und gegen die behandelnde Tierärztin wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Es erscheint fraglich, ob alle Alternativmaßnahmen, um Pongo zu heilen, vor seiner Tötung ausreichend überprüft wurden.

Originalartikel vom 6. Oktober 2022

Affen-Halterin gestorben: Wird Pongo jetzt eingeschläfert?

Bereits vor einigen Jahren berichteten Medien von dem einsamen Kapuziner-Affen Pongo, der allein in Privathaltung ein trauriges Leben fristen musste. Seine einzigen „Freunde“ waren grüne Plastikfrösche. Nun ist Pongos Halterin gestorben. Wenn kein neues Zuhause gefunden werden kann, droht dem Affen laut Medienberichten der Tod durch Einschläfern.

Pongos Beispiel zeigt: In Deutschland werden massenhaft exotische Tiere unter schlimmsten Bedingungen gehalten, obwohl eine Privathaltung von Exoten niemals artgerecht ist. Trotzdem werden Affen wie Pongo über Internetforen und teilweise sogar auf offener Straße wie Ware verkauft.

Wir von PETA Deutschland fordern, dass der Kapuzineraffe in eine neue, artgerechtere Umgebung umziehen darf. Im Falle einer Einschläferung drohen wir mit einer Strafanzeige.

Pongo in Einzelhaft ohne Kontakt zu Artgenossen gehalten

Ein Paar aus Rheinland-Pfalz hatte Pongo laut Medienberichten vor Jahren aus dem Tierpark in Zeiskam „gerettet“, da er sich – laut Angaben der Halter:in  – nicht mit den anderen Affen in dem Park verstanden haben soll. Statt den Primaten an eine Auffangstation zu übergeben, wo Pongo ein artgerechteres Leben mit Artgenossen hätte führen können, entschied sich die Frau, den Affen als „Haustier“ in der eigenen Wohnung in einer Art Freigehege zu halten. [2]

Während seiner Haltung in Privathand wurde Pongo jeglicher Kontakt zu Artgenossen verwehrt. Aus Einsamkeit entwickelte der Affe eine massive Verhaltensstörung: eine traurige „Obsession“ für Latex-Frösche. Laut Halterin habe Pongo die Plastiktiere wie Familienmitglieder behandelt – ein deutliches Zeichen für sein seelisches Leiden. [3, 4]

„Über Jahre wurde der arme Pongo anscheinend absolut artwidrig und entgegen jeglicher Gesetze in Einzelhaft gehalten. Immer wieder decken wir genau solche tierquälerischen Affenhaltungen hier in Deutschland auf. Der Handel mit den exotischen Säugern floriert, obwohl die sensiblen Tiere niemals artgerecht in Privathand gehalten werden können. Das muss endlich beendet werden.“

Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA Deutschland

Pongo soll sterben, wenn er kein neues Zuhause findet

Nun ist Pongos Halterin Mitte September 2022 gestorben. Da Pongo laut dem Partner der Frau dauerhaften Kontakt zu einer Bezugsperson benötigt, sucht dieser anscheinend nun eigenhändig für den Primaten ein neues Zuhause. Sollte sich keine Möglichkeit ergeben, will er das Kapuzineräffchen einschläfern lassen – trotz einer Lebenserwartung von rund 45 Jahren. Aktuell ist Pongo 22 Jahre alt. [2]

Wir von PETA Deutschland verurteilen die nicht artgerechte Haltung des Affen über Jahrzehnte hinweg. Zudem ist es nach Paragraph 17 des Tierschutzgesetzes verboten, ein Wirbeltier ohne vernünftigen Grund zu töten. [5] Wir fordern daher, dass nun alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um Pongo an eine Auffangstation zu übergeben. Dort sollte der Affe sozialisiert werden und den Rest seines Lebens mit Artgenossen verbringen dürfen.

Weisshandgibbon in einem Kaefig
Symbolbild. Die Haltung von Affen in Privathaushalten ist niemals artgerecht.

Handel mit exotischen Tieren wie Affen floriert in Deutschland

Der Handel mit exotischen Tieren ist in Deutschland gesetzlich nicht verboten und unterliegt keinen bestimmten Regularien. Auch streng geschützte und empfindliche Tierarten können dadurch selbst an Laien verkauft werden. Affen führen die traurige Liste als meist gehandelte exotische Säugetiere an.

Oft besitzen die Käufer:innen keinerlei Vorwissen über die besonderen Ansprüche und Bedürfnisse der Tiere. Die meist qualvollen Folgen tragen die Tiere und die Gesellschaft:

  • Hohe Sterberaten der Tiere in Gefangenschaft durch die mangelhafte Haltung und Pflege.
  • Der Handel mit exotischen Wildtieren befeuert das Artensterben.
  • Der globale Handel mit exotischen Tieren birgt ein hohes Risiko zur Entstehung von gefährlichen Krankheiten: 75 Prozent aller neu auftretenden Infektionskrankheiten haben einen tierischen Ursprung. [5]
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Fälle vom Affenhandel
Affe im Kaefig

Affe in Kaninchenkäfig gehalten

Collage Weisshandgibbon und offener Kofferraum

Affenbaby auf Parkplatz verkauft!

Collage Polizistin und Listzaffe in Transportbox

PETA deckt Handel mit geschützten Affen auf

weissbueschelaffe handel

Affe wurde skrupellos im Internet angeboten!

weissbueschelaffe kaefig

Handel mit Affenbabys aufgedeckt

Affe Gucci im Kaefig

Affe Gucci aus Vogelkäfig befreit

Exotische Tiere schützen – jetzt Heimtierschutzgesetz fordern!

Neben exotischen Tieren wie Pongo leiden in Deutschland auch viele andere „Haustiere“ wie Kaninchen, Hunde und Katzen unter den Folgen von Zucht, Handel und falscher Haltung. Es gibt in Deutschland keine ausreichenden Gesetze, die die Tiere schützen. Das muss sich dringend ändern. Fordern Sie gemeinsam mit uns mehr gesetzlich bindenden Schutz für tierische Mitbewohner.