Enthüllung: Schafe noch immer für Wolle misshandelt

Gemeinsam mit ihren internationalen Partnerorganisationen konnte PETA den Missbrauch an Schafen in der Wollindustrie bis heute in insgesamt 116 Betrieben in sechs Ländern und auf vier Kontinenten aufdecken. Trotz zahlreicher Zusagen der Wollindustrie hat sich in den letzten Jahren nichts geändert.

PETA Asiens jüngstes Enthüllungsvideo über eine australische Schurtruppe zeigt erneut: Die Schafe werden bei der hastigen Schur nach wie vor getreten, geschlagen und tragen klaffende, blutige Wunden davon. Wer Wollkleidung verkauft, kauft oder trägt, unterstützt zwangsläufig Missbrauch wie diesen.

Fordern Sie Urban Outfitters auf, den Verkauf tierischer Materialien zu beenden

Mit Marken wie Anthropologie, Free People und Urban Outfitters verkauft das Unternehmen Urban Outfitters Inc. noch immer australische Wolle und unterstützt damit das Leid der Schafe. Bitte helfen Sie uns, die Modemarken in die Verantwortung zu nehmen und unterzeichnen Sie unsere Petition für ein tierleidfreies Sortiment:

Für die „Produktion“ von Wolle – Schläge ins Gesicht von Schafen

Bei der neuesten Recherche von PETA Asien dokumentierte ein Augenzeuge 2020, was Schafen im australischen Bundesstaat Victoria angetan wird. Auch dieses Mal zeigte sich erneut, dass in der Wollindustrie grausame Praktiken weiterhin an der Tagesordnung stehen. Die Scherer traten Schafe in Bauch und Rücken, schlugen ihnen ins Gesicht und stellten sich bei einem Schaf, das sich in Panik zu wehren versuchte, sogar direkt auf den Hals.

Sie erzählten von Kollegen, die einem Lamm das Bein gebrochen, Schafen Schnittwunden zugefügt und den Tieren in die Augen gestochen haben sollen. Ein Scherer, der weiterhin für das Schurunternehmen tätig ist, soll einem Schaf sogar aus Wut ein Ohr abgebissen haben.

Klaffende Wunden – routinemäßig mit Nadel und Faden vernäht

In Schurställen arbeiten Scherer gegen die Zeit: Sie werden nicht nach Stunden, sondern nach der Zahl geschorener Tiere bezahlt. Das führt dazu, dass sie besonders schnell und damit unvorsichtig scheren und vielen Schafen blutige Schnittwunden zufügen.

Der Augenzeuge konnte beobachten, dass Arbeiter einigen Tieren ganze Hautfetzen abschnitten. Ein Schaf bekam nicht einmal Schmerzmittel, als der Scherer versuchte, eine klaffende Wunde mit einer scheinbar völlig stumpfen Nadel zuzunähen – leider eine gängige Praxis in der gesamten Wollindustrie.

Schwangeres Schaf mit Scheidenvorfall und totem Kind im Bauch geschoren

Bei einem schwangeren Schaf, das an einem Scheidenvorfall erkrankt war, hatten augenscheinlich die Wehen eingesetzt. Die krankhafte Ausstülpung der Vagina hatte bereits die Größe einer Melone. Bei der gewaltsamen Schur schnitt ein Arbeiter in den Scheidenvorfall. Als er mit der Schur fertig war, benutzte er die Wolle des Schafes, um dessen Blut vom Boden aufzuwischen.

Er sagte, der Stress der Schur habe wahrscheinlich zu dem Prolaps beigetragen. Der Augenzeuge brachte das Schaf zu einem Tierarzt, der feststellte, dass es kurz vor der Geburt eines toten Lammes stand und der Uterus schwer beschädigt war. Das Schaf wurde eingeschläfert, um seinem Leid ein Ende zu setzen.

Verletztes Schaf bei der Schur

Mulesing – Lämmer mit Scheren verstümmelt

Das Enthüllungsvideo dokumentierte auch die grausame Prozedur des „Mulesing“. Dabei werden mit einer Schere große Fleischstücke vom Hinterteil der Schafe abgeschnitten – meist ohne Gabe von Schmerzmitteln oder Betäubung. Der schmerzhafte Eingriff soll das Risiko eines Fliegenmadenbefalls reduzieren, dem die Tiere jedoch nur aufgrund der Qualzucht auf ein möglichst hohes Wollvolumen ausgesetzt sind.

Als PETA USA das grausame Mulesing erstmals aufdeckte, ging ein öffentlicher Aufschrei um die Welt. Mittlerweile wurde die Prozedur in Neuseeland verboten, und die australische Wollindustrie hatte zugesagt, das Mulesing bis 2010 auslaufen zu lassen. Das war vor zehn Jahren – doch bis heute werden 90 Prozent der australischen Lämmer mit dem grausamen Mulesing verstümmelt.

Wolle ohne Tierleid gibt es nicht

Neben Schafen sind auch Alpakas, Kaninchen und Ziegen Opfer der Wollindustrie. Für Kaschmir und Angorawolle wird vielen Tieren das Fell bei lebendigem Leib aus dem Körper gerissen. Bei der Schur von Ziegen für die Produktion von Mohair werden die Tiere meist an den Beinen gefesselt. Alpakas wiederum geraten bei der Schur in eine solche Panik, dass sie spucken und laut schreien.

Das Leid der Tiere beschränkt sich allerdings nicht auf Australien. Auch in Deutschland werden qualvolle Standardprozeduren an Schafen durchgeführt, darunter etwas die betäubungslose Kastration mittels Gummiringen oder das schmerzhafte Abtrennen ihres Schwanzwirbels.

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Was Sie tun können

Es ist höchste Zeit, Wolle aus unseren Kleiderschränken zu verbannen. Wir alle können dazu beitragen, das Leid von Alpakas, Kaninchen, Schafen und Ziegen zu stoppen, indem wir keine Erzeugnisse aus Wolle kaufen und stattdessen auf tierfreundliche Alternativen setzen. Dazu gehören pflanzliche und synthetische Materialien wie Acryl, Bambus, Baumwolle, Sojaseide, Hanf, Polyester, Lyocell (Modal, Tencel) oder Viskose.

Nehmen Sie sich bitte einen Moment Zeit und fordern Sie Urban Outfitters dazu auf, Wolle und andere tierische Materialien auszulisten. Gewalt an Schafen ist in der Wollindustrie an der Tagesordnung – und kein Unternehmen sollte diese Tierquälerei unterstützen.