Der Truthahn – 8 faszinierende Fakten über Truthähne

Truthähne, auch Puten genannt, sind soziale und verspielte Hühnervögel, die zu ihrer Lieblingsmusik singen und eigenständige Persönlichkeiten besitzen – genau wie Hunde und Katzen. In der industriellen Tierhaltung wird Puten die Chance auf ein auch nur ansatzweise artgerechtes Leben genommen.

Acht Fakten über Truthähne, die Sie so noch nicht kannten und die zeigen, weshalb die faszinierenden Tiere Rechte benötigen – statt für flüchtige Genussmomente lebenslang in der Tierindustrie ausgebeutet zu werden.

1. Was ist der Unterschied zwischen Pute und Truthahn?

Eine Pute ist das gleiche Tier wie ein Truthahn. Bei Puten, auch Haustruthühner genannt, handelt es sich um domestizierte „Nutztiere“, also die auf den Menschen geprägte Form wild lebender Truthühner. Männliche Tiere werden Puter oder Truthahn genannt. Die weiblichen Tiere heißen Pute, Truthuhn oder auch Truthenne.

Truthahn
Truthähne sind die männliche domestizierte Form des Wildtruthuhn.

2. Weniger attraktive Truthähne sind „Wingman“ für ihre Brüder

Männliche Truthähne sind größer und haben ein bunteres Gefieder als weibliche Tiere. Sie beeindrucken die weiblichen Tiere mit ihren Kehllappen, rote Hautlappen an ihren Hälsen und Borstenbüscheln, die an ihrer Brust hängen. Heutige Puten in der industriellen Tierhaltung haben meist ein weißes Gefieder.

Spannend: Weniger „attraktive“ Truthähne unterstützen ihre „attraktiveren“ Brüder als „Wingmen“ dabei, eine Truthenne zu finden und sich mit dieser zu paaren. Auf diese Weise sorgen auch die als weniger attraktiv angesehenen Truthähne dafür, dass ihre Gene indirekt weitergegeben werden. [1]

3. Der Truthahn wäre fast Nationaltier der USA geworden

Der Gründervater der Vereinigten Staaten, Benjamin Franklin, hatte großen Respekt vor dem Einfallsreichtum, dem Geschick und der Schönheit der Tiere. Er nannte den Truthahn „sehr couragiert“ und „einen echten amerikanischen Ureinwohner“. Franklin schlug sogar vor, den Truthahn, statt des Adlers, als Nationaltier der USA zu benennen.

4. Truthähne erkennen Farben und haben enge Sozialbeziehungen

Truthähne können, genau wie wir, von Geburt an alle Farben erkennen und bleiben in der freien Natur bis zu fünf Monate mit ihren Müttern zusammen. Die sanften Vögel haben eine enge Beziehung zu ihren Jungen – eine Truthahnmutter wird ihre Familie in der Wildnis wagemutig gegen Räuber verteidigen. Truthühner leben in Gruppen von sechs bis zwanzig Tieren zusammen und besitzen eine feste Hackordnung.

Truthahn
Truthähne sind soziale und verspielte Vögel, die nicht auf den Teller gehören.

5. Truthähne prägen sich Gesichter ein

Erik Marcus, der Auto von Vegan: The New Ethics of Eating, hat viel Zeit mit Truthähnen in Auffangstationen verbracht. Er berichtet: „Truthähne prägen sich Ihr Gesicht ein und kommen bei jedem neuen Besuch näher. Wenn Sie Tag für Tag wiederkommen, werden Sie einige Vögel besonders gern haben, die Ihnen bei der Ankunft entgegenlaufen. Es ist definitiv so, dass sich die Vögel Sie aussuchen und nicht, dass Sie sich die Vögel aussuchen. Unterschiedliche Vögel suchen sich unterschiedliche Menschen aus.“

6. Truthähne kommunizieren sehr ausdrucksstark

Truthähne sind für ihre besonderen gurgelnden Kehlgeräusche bekannt. Sie unterhalten sich über Rufe, Körperkontakt und optische Merkmale. Truthähne kommunizieren beispielsweise über ihre Kopffarbe und können die Länge ihres Hautlappens verändern. Während die Truthühner sich über gackernde Laute unterhalten, stoßen die Hähne vor allem während der Paarungszeit eine Art gurgelndes Krähen aus.

7. Truthähne schlafen gern auf hohen Plätzen

In der Natur lieben es Truthähne, an erhöhten Plätzen zu schlafen. Dafür eigenen sich hohe Steine, vor allem aber Bäume und Büsche. In der industriellen Tierhaltung werden Puten stattdessen zu Tausenden auf engstem Raum zusammengepfercht. Meist haben sie keine Möglichkeit, zu scharren. Die Stallabteile sind häufig karg und ohne Sitzstangen oder Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet, die es den Tieren erlauben würden, ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. Als Folge kommt es häufig zu stressbedingten Aggressionen gegen Artgenossen wie Federpicken.

Haltungsform maennliche Puten in der Mast
Haltungsform Puten in der Mast

8. Können Truthähne fliegen?

In der Natur können wilde Truthähne bis zu 80 km/h schnell fliegen und beinahe 25 km/h schnell laufen. Die Tierindustrie züchtet Puten genetisch darauf, möglich viel Gewicht in kürzester Zeit zuzulegen. Durch diese nur auf Profit ausgelegte Qualzucht verlieren viele der Tiere die Fähigkeit, zu fliegen. Die natürliche Lebensdauer des Truthahns beträgt 10 bis 12 Jahre, in der sogenannten Massentierhaltung werden die Tiere allerdings schon im Alter von fünf Monaten getötet.

Jetzt vegan werden und Truthühner retten

Allein in Deutschland wurden 2021 rund 33,2 Millionen Puten für Fleisch getötet [2] – obwohl wir alle notwendigen Nährstoffe auch über eine ausgewogene vegane Ernährung erhalten können. Bitte entscheiden Sie noch heute zum Wohl von Tieren, Klima und Gesundheit für einen mitfühlenden veganen Lebensstil.

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