Zirkus Alberti, Direktor Harry Frank – Chronik der Tierschutzverstöße und weitere Vorfälle

In der folgenden Chronik (Stand 2023) finden Sie eine Auflistung tierschutzrelevanter Vorfälle und weiterer Vorkommnisse beim Zirkus Alberti (Zirkusdirektor Harry Frank) seit 2000.

Diese Chronik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ergänzungen/Änderungen bitte unter Nennung von Quellenangaben an PETA Deutschland senden.

Achtung: Diese Chronik ist eine Zusammenstellung von Informationen aus Sekundärquellen, Whistleblower-Meldungen, Presseveröffentlichungen und behördlichen Dokumenten. Diese liegen uns vollständig vor. Eigene Recherchen und Erkenntnisse werden konkret benannt. Die Chronik wird fortlaufend aktualisiert.

  • 2023

    Dezember 2023
    Bei einer angemeldeten Demonstration der Tierschutzgruppe „Vegan Dreamland Aktivismus“ vor dem „Wiesbadener Weihnachtscircus“ kommt es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Zirkusmitarbeitenden und Demonstrierenden. Die Polizei Westhessen geht von neun leichtverletzten Personen aus – die meisten seien Aktivist:innen – und ermittelt wegen diverser Körperverletzungen und Sachbeschädigungen.
    Quelle: https://www.fr.de/rhein-main/wiesbaden-pruegelei-vor-dem-zirkus-92757110.html

    Dezember 2023
    Für das Gastspiel als „Wiesbadener Weihnachtscircus“ engagiert Zirkus Alberti den tschechischen Löwendompteur Hynek Navrátil jr., der dort mit 14 Löwen auftreten soll. Doch das Wiesbadener Veterinäramt untersagt die Löwendressur aufgrund eklatanter Mängel bezüglich tierschutz- und tierseuchenrechtlicher Anforderungen kurzfristig. Der Behörde zufolge habe der Dompteur keine ausreichende Qualifikation im Umgang mit den Tieren vorweisen können und die Tiere seien nicht entsprechend tierschutzrechtlichen Vorgaben untergebracht worden.
    Quelle: https://www.hessenschau.de/panorama/zum-schutz-der-tiere-wiesbaden-verbietet-loewen-show-im-weihnachtszirkus-v7,kurz-weihnachtscircus-wiesbaden-100.html

  • 2022

    Mai 2022
    In Wölfersheim plakatiert Zirkus Alberti im gesamten Gemeindegebiet ohne Genehmigung, woraufhin die Gemeinde das zuvor genehmigte Gastspiel untersagt. Der Zirkus lässt sich dennoch auf dem Gelände nieder. Unter Drohungen und Beschimpfungen wird die Gemeinde weiter aufgefordert, den Zirkus gastieren zu lassen. Die Gemeinde erklärt sich bereit, dass der Zirkus einige Tage bleiben darf und stellt übergangsweise Strom und Wasser zur Verfügung. Auf Nachfrage, ob ein Ausweichplatz gefunden wurde, gibt der Zirkus an, dass man kein Benzin habe. Als die Gemeinde Strom und Wasser abschaltet, folgen weitere Beschimpfungen und Tätlichkeiten von Seiten des Zirkus. Die Ordnungsbehörde ist aufgrund nicht angemeldeter Fahrzeuge vor Ort und das Veterinäramt wird aufgrund der Haltungsbedingungen informiert.
    Quelle: https://www.fnp.de/lokales/wetteraukreis/woelfersheim/mit-der-plakatierung-fing-der-aerger-an-91528116.html

  • 2017/2018

    März 2018
    Beim Gastspiel in Dachau hat Zirkus Alberti auf öffentlichen Flächen illegal plakatiert. Die Stadt entfernte die Plakate, da keine Genehmigung vorlag.
    Quelle: Korrespondenz mit dem Ordnungsamt Dachau liegt PETA vor.

    Mai 2017
    Die Chefin des Zirkus Alberti wurde vom Amtsgericht Wolfratshausen zu einer Geldstrafe von 600 Euro verurteilt. Sie hatte einen Polizisten als so „dumm wie unser Affe“ bezeichnet, nachdem die Polizei diverse Mängel an den Transportfahrzeugen des Zirkus festgestellt hatte. Zuvor war auch ein Haftbefehl gegen die Frau ergangen, der nicht vollstreckt werden konnte, weil sie mit dem Zirkus ständige Ortswechsel vollzog.
    Quelle: www.merkur.de/lokales/wolfratshausen/geretsried-ort46843/so-beleidigt-zirkus-chefin-eine-polizistin-8247074.html

  • 2015/2016

    Oktober 2016
    Während einer behördlich angemeldeten Demonstration prügelte ein Zirkusmitarbeiter auf zwei Tierschützer ein, weil sie die Tiere fotografieren wollten. Die Kamera wurde dabei entwendet. Laut Angaben der Tierschützer erlitten diese dabei Schädelprellungen, Prellungen an Hand, Kiefer und Nase sowie diverse Schürfwunden. Als die von den Tierschützern hinzugerufene Polizei die Personalien des Zirkusangehörigen feststellen wollten, leistete dieser Widerstand und verletzte dabei zwei Polizeibeamte. Einer der Polizisten musste im Krankenhaus behandelt werden.
    Quelle: www.idowa.de/inhalt.landshut-zirkusmitarbeiter-geht-auf-demonstranten-los.762edef7-9491-4119-9a64-f564ca4894e8.html

    März/April 2016
    Das Kreisveterinäramt Deggendorf fand Bär Ben nach Meldung von Tierschützern erneut eingeschlossen in einer kleinen Transportbox vor, ohne Betreuung oder ausreichende Versorgung. Die Behörde beschlagnahmte den Bären und übergab das Tier an eine Bärenauffangstation in Bayern. Während der Beschlagnahmung versuchten Zirkusangehörige, den Bären abzutransportieren. Außerdem ging der Zirkus aggressiv gegen anwesende Tierschützer vor. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof bestätigte die Rechtmäßigkeit der Beschlagnahme in einem vorläufigen Eilverfahren.
    Quelle: www.br.de/nachrichten/niederbayern/inhalt/baer-ben-entscheidung-verwaltungsgerichtshof-beschlagnahmt-100.html

    März 2016
    Aufgrund einer Whistleblower-Meldung meldete PETA eine tagelange Tierhaltung in einem dunklen, abgesperrten Lkw-Anhänger in einer Seitenstraße in Gunzenhausen. Das Veterinäramt fand auf dem Transportwagen des Zirkus Alberti den Bären Ben und ordnete den sofortigen Aufbau des Außengeheges an.
    Quelle: Bericht und Fotos des Whistleblowers liegen PETA vor.

    März 2016
    Nach Anzeigen von PETA an mehrere Kreisveterinärbehörden wegen der tierschutzwidrigen Affenhaltung bei Zirkus Alberti wurden die beiden Tiere an eine Auffangeinrichtung in Norddeutschland abgegeben.
    Quelle: Aussagen von beteiligten Informationen liegen PETA vor.

    November 2015
    Laut Kreisveterinäramt Roth (Bayern) hat die für Zirkus Alberti zuständige Veterinärbehörde in Rheinland-Pfalz Maßnahmen zur Verbesserung der Affenhaltung eingeleitet. PETA hatte die Affenhaltung zuvor mehrfach bei bayerischen Veterinärbehörden angezeigt, die der Zirkus die seit Mai 2014 verschärften allgemeinen Mindestanforderungen an eine Affenhaltung („Säugetiergutachten“) bisher nicht umsetzte.
    Quelle: www.nordbayern.de/region/roth/bar-und-affen-demo-gegen-zirkus-alberti-in-hilpoltstein-1.4722280 (Stellungnahme des Kreisveterinäramts Roth liegt PETA vor)

    August 2015
    Ein Journalist der Lokalzeitung „Tegernseer Stimme“ wurde während eines Gastspiels in Rottach-Egern von Zirkusmitarbeitern verletzt und beleidigt. Der Fotograf wurde zunächst auf ein Fotografier-Verbot aufmerksam gemacht, aber während des Verlassens des Geländes angegriffen. Die Videokamera wurde dabei beschädigt. Der Journalist erstattete Anzeige bei der Polizei.
    Quelle: www.tegernseerstimme.de/zirkus-um-zirkus/182968.html

  • 2013/2014

    August 2014
    Ein Zirkusbesucher wurde im April 2013 von einem Zirkusangehörigen mit einer Gerte ins Gesicht geschlagen, weil dieser sich über die Tierhaltung beschwerte. Das Amtsgericht Kronach konnte den Täter jedoch nicht eindeutig identifizieren, daher endete das Verfahren mit einem Freispruch.
    Quelle: www.nZirkusp-coburg.de/lokal/kronach/kronach/Freispruch-fuer-fahrenden-Artisten;art83426,3519147
     
    März 2013
    Ein Mitarbeiter des Zirkus Alberti wurde wegen Nötigung vom Amtsgericht Augsburg zu einer Geldstrafe von 300 Euro verurteilt. Der Artist hatte Tierschützern bei einem Gastspiel im Herbst 2010 in Augsburg gedroht, dass er ihnen die Zähne einschlagen würde, falls sie nicht verschwänden.
    Quelle: www.augsburger-allgemeine.de/augsburg/Artist-bedroht-Tierschuetzer-id24554171.html (Zeugenaussage liegt PETA vor)

  • 2010/2011

    Juli 2012
    Das Ordnungsamt in Altdorf bei Nürnberg verhängt kurzfristig ein Auftrittsverbot gegen den Zirkus, da dieser für die geplante Vorstellung kein Sicherheitskonzept bei der Bärenhaltung vorlegt. Der Zirkus hat das Verbot ignoriert und trotzdem mehrere Vorstellungen abgehalten.
    Quelle: http://n-land.de/lokales/lok-detail/datum/2012/07/04/ist-braunbaer-ben-eine-gefahr.html

    April 2012
    Bei dem Gastspiel in Schrobenhausen wurde wird ein sechsjähriger Junge von einem Affen gebissen, als er in der Pause die Tiergehege besichtigt. Die Verletzungen des Kindes mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei nimmt Ermittlungen gegen den Zirkusdirektor wegen fahrlässiger Körperverletzung auf.
    Quelle: http://www.augsburger-allgemeine.de/aichach/Sechsjaehriger-Bub-im-Zirkus-vom-Affen-gebissen-id19745851.html

    Oktober 2011
    Beim Gastspiel in Regensburg hat der im Circus Alberti gehaltene Bär an drei beliebigen Tagen weder die Möglichkeit gehabt, ein Außengehege zu benutzen, noch wurde ihm ein Badebecken zur Verfügung gestellt. Ein Tierarzt aus Freising erstattete Anzeige beim zuständigen Veterinäramt.
    Quelle: Anzeige des Tierarztes vom 02.10.2011 liegt PETA vor.

    August 2011
    Berberaffe Minna ist aus dem Zirkus Alberti weggelaufen. Nach einer mehrtägigen Flucht wurde sie von der Feuerwehr wieder eingefangen.
    Quelle: http://www.abendzeitung-muenchen.de/inhalt.zirkus-muehldorf-ausflug-von-affendame-minna-beendet.29b8b4fa-9597-4e05-978f-ad9f4a4d082c.html

    Juli 2011
    Über 100 Plakate hat Zirkus Alberti in Burghausen schon 10 Tage vor der ersten Vorstellung im Stadtgebiet ohne Genehmigung angebracht. Die Stadt hat die wild plakatierten Schilder eingesammelt und verschickt einen Bußgeldbescheid.
    Quellen: http://www.heimatsport.de/artikel.php?cid=32757082 und http://www.wochenblatt.de/nachrichten/altoetting/regionales/Zirkus-Alberti-pflastert-Burghausen-mit-Plakaten-zu;art22,56030

    April 2011
    Mehrere Kamele sind aus dem Zirkus Harry Alberti ausgebrochen. Eines von ihnen lief Richtung Aldi und spazierte durch die erste Eingangstür in den Großmarkt. Beschäftigte schlossen geistesgegenwärtig die Tür zum eigentlichen Marktbereich und verhinderten so, dass das Wüstentier dorthin vordringen konnte. Die Besitzer wurden verständigt und holten das Kamel ab.
    Quelle: http://www.kanal8.de/default.aspx?ID=1780&showNews=958346]

    August 2010
    In Burghausen wurde einer älteren Bürgerin, die sich mit ihren Enkelkindern die Tiere des Zirkusses ansehen wollte – wozu explizit aufgerufen wurde, die linke Brust abgebissen. Sie stellte sich schützend vor die Enkelkinder, als der kaukasischer Schäferhund des Zirkus Alberti plötzlich vor ihnen stand, sie unvermittelt angriff und zubiss.
    Quelle: http://www.heimatsport.de/artikel.php?cid=32757082 http://www.heimatsport.de/artikel.php?cid=32757082

    August 2010
    In Garching beißt der kaukasische Schäferhund den Verpächter des Grundstücks, auf dem der Zirkus gastiert. Der Verpächter wollte sich beim Zirkus beschweren, weil der Zirkus eine weit größere Fläche eingenommen hat, als vereinbart.
    http://www.chiemgau-online.de/index.php?Zoff-statt-unbeschwertem-Zirkus-Spass-&arid=678277&cosearch=zirkus&coshow=ar_678277&costart=21&pageid=35

  • 2005 – 2007

    Dezember 2007
    Elefantenbulle Shenka, mittlerweile beim Zirkus Stefan Alberti, stirbt im Alter von 43 Jahren. Tierschützern zufolge spielte sich sein Leben hauptsächlich auf dem Transportwagen statt.
    Quellen: http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/geldern/nachrichten/toter-elefant-tierschuetzer-klagen-an-1.976948 sowie http://www.die-tierfreunde.de/index.html?http://www.die-tierfreunde.de/inhalte/themen/sonstiges/alberti_shenka.htm
    http://www.rp-online.de/niederrhein-nord/geldern/nachrichten/toter-elefant-tierschuetzer-klagen-an-1.976948

    Februar 2006
    Das Veterinäramt Kreis Paderborn droht Zirkus Alberti die Beschlagnahmung des Braunbären Ben an, wenn der Zirkus nicht umgehend die Bärenhaltung gemäß den Mindestrichtlinien einhält.
    In der Ordnungsverfügung heißt es: „Durch die von Ihnen praktizierte Bärenhaltung wird die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung erheblich und dauerhaft eingeschränkt. Die oben beschriebene Art der Haltung bereitet Ihrem Bären vermeidbare Leiden und birgt die Gefahr gesundheitlicher Beeinträchtigung des Tieres. Das dauerhafte Vorenthalten geeigneter Bewegungs- und Bademöglichkeiten stellt eine erhebliche Vernachlässigung dar.“
    Quelle: Ordnungsverfügung des Landkreises Paderborn liegt PETA vor

    April 2006 / September 2005
    Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hat im April 2006 Anklage gegen fünf Artisten des Zirkus Alberti erhoben. Presseangaben vom September 2005 zufolge sollen sie einen Herforder Landwirt krankenhausreif geschlagen haben, als er versuchte, den anrückenden Zirkustrupp von der illegalen Besetzung seines Grundstückes abzuhalten. Der Landwirt musste von einem Rettungswagen ins Klinikum transportiert werden.
    Quelle: Neue Westfälische Zeitung, Tageszeitung für Herford vom 07.09.2005 sowie
    Vlothoer Anzeiger v. 12.04.2006: http://www.vlothoer-anzeiger.de/va/lokales/herford/?sid=53714ead015df0d31538d9a0c46e2de3&cnt=857978

  • 2000 – 2003

    August 2003
    Tierschützer, die im fränkischen Gunzenhausen vor dem Zirkus eine behördlich angemeldete Mahnwache durchführen wollten, wurden von mehreren Mitgliedern des Zirkus Alberti, u.a. Zirkusdirektor Harry Frank, angegriffen und verprügelt. Die Demonstranten
    erhielten Schläge ins Gesicht und auf den Körper, dabei entstanden u.a. Verletzungen wie eine Brustkorbprellung, eine Prellung beider Kiefergelenke, Verstauchung und Zerrung der Halswirbelsäule, ein abgebrochener Zahn. Vier Demonstranten mussten in ärztliche Behandlung bzw. ins Krankenhaus. Im September 2004 wurde das Verfahren vom Amtsgericht Weissenburg wegen geringer Schuld nach Paragraf 153 II StPO eingestellt, zwei der Angeklagten mussten eine Geldzahlung leisten.
    Quelle: Amtsgerichtsbeschluss Weissenburg Az.: 2 Ds 53 Js 11346/03 jug v. 13.09.04 sowie Neue Westfälische Zeitung, Tageszeitung für Herford vom 07.09.2005

    Juli 2003
    Zirkusdirektor Harry Frank wird von der Polizeiinspektion Neustadt/Aisch wegen Nötigung des dortigen Bürgermeisters angezeigt.
    Quelle: Az.: 5113-002788-03/9

    2002/Juli 2000
    Eine Amts-Tierärztin des Landkreises Darmstadt-Dieburg wurde im Juli 2000 von Angehörigen des Zirkus Alberti zusammengeschlagen. Dabei erlitt sie erhebliche Verletzungen. Die Amtsveterinärin wollte bei einer Kontrolle das Tierhaltungsbuch mitnehmen und kopieren. „In dem Buch waren von den Veterinärbehörden über Jahre Missstände aufgeführt worden“, wird sie in der Neuen Westfälischen Zeitung zitiert. In dem darauffolgenden Strafprozess sind im Jahr 2002 zwei Angehörige des Zirkus Alberti wegen des Angriffs zu zwei Jahren und acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Ihre Berufung gegen das Urteil wurde vom OLG Frankfurt im Oktober 2004 zurückgewiesen.
    Quelle: Neue Westfälische Zeitung, Tageszeitung für Herford vom 07.09.2005

Was Sie tun können

Bitte besuchen Sie niemals einen Zirkus mit Tieren. Das Tierleid bei Zirkus Alberti ist kein Einzelfall: Auch in Zirkussen wie Charles Knie, Circus Krone und weiteren werden Tiere misshandelt und gequält. Entscheiden Sie sich daher für tierfreundliche Alternativen!