In Pamplona findet jeden Sommer ein mehrtägiges tierquälerisches Event statt: Im Rahmen der sogenannten Sanfermines, einem Fest zu Ehren des heiligen Firmin, werden bei einem Stierlauf 48 Stiere gequält und getötet. Die Tiere werden durch die engen Gassen der Stadt bis in die Stierkampfarena gejagt, wo sie in einem blutigen Kampf getötet werden.
Tierschützer:innen engagieren sich seit Jahren gegen diese tierquälerische „Tradition“, darunter vor allem PETA UK und AnimaNaturalis. Erfahren Sie hier mehr zu der grausamen und gefährlichen Tierquälerei und den spektakulären Einsätzen zahlreicher Aktivist:innen, mit denen sie auf das Leid der Tiere aufmerksam machen.
Wann findet der Stierlauf in Pamplona statt?
Im Zeitraum vom 7. bis 14. Juli werden jedes Jahr in Pamplona die Sanfermines gefeiert. An diesen Tagen findet in der Stadt täglich ein Stierlauf statt, der in einem Stierkampf in der Arena endet.
Was passiert mit den Stieren in Pamplona?
Fester Bestandteil der Sanfermines in Pamplona ist ein täglicher Stierlauf mit anschließendem Stierkampf. Dabei werden an sechs Tagen in der zweiten Juliwoche täglich acht Stiere und Ochsen aus ihren Gehegen auf die mit Kopfstein gepflasterten Straßen der Altstadt Pamplonas getrieben und über eine Strecke von 825 Meter Richtung Stierkampfarena gehetzt. Hunderte Menschen verfolgen diese Hatz und schlagen die 48 Tiere.
Rund 3.000 Menschen nehmen aktiv an dem grausamen Spektakel teil oder beobachten das Treiben auf den Straßen. Sie versetzen die verängstigten Tiere in Panik, die in den engen Gassen häufig ausrutschen und teils schwere Verletzungen davontragen. Da es in den überfüllten Gassen leicht zu Staus kommt, werden auch Menschen immer wieder schwer oder tödlich verletzt, beispielsweise wenn sie von anderen niedergetrampelt werden. [1]
Das Ziel ist der Plaza de Toros mit der Arena, wo die Tiere schließlich in einem blutigen Kampf qualvoll getötet werden. [1] In der Stierkampfarena werden bis zu acht sogenannte Toreros auf ein Tier angesetzt, die den Stier mit Dolchen und harpunenähnlichen Waffen, sogenannten Banderillas, verletzen. Durch den hohen Blutverlust wird das Tier zunehmend geschwächt, in seinem Todeskampf jedoch immer wieder aufgehetzt und durch die Arena gejagt. Schließlich durchbohrt der Matador das erschöpfte Tier mit einem Schwert, um es zu töten. Oftmals sind die Stiere zwar gelähmt, aber noch immer bei Bewusstsein, wenn sie an Ketten befestigt aus der Arena gezogen werden.
Nach Corona-bedingter Absage 2020 und 2021 findet die Hatz seit 2022 wieder statt
Das grausame Stiertreiben wurde 2020 und 2021 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Während den Tieren in diesen beiden Jahren ein qualvoller Tod in den Straßen und der Arena erspart blieb, wird die Tierquälerei seit 2022 wieder fortgesetzt.
Am 5. Juli 2023 zeigten sich Dutzende Tierrechtsaktive von PETA und der spanischen Tierschutzgruppe AnimaNaturalis im Stadtzentrum vor dem Stierlauf beim San-Fermín-Festival in Pamplona. Mit kaum mehr als „Hörnern“ und roten, bodenlangen Schleiern bekleidet, appellierten sie an die Stadt, blutige Stierkämpfe endlich abzuschaffen. Während sie lautstark nach einem Ende des jährlichen Blutbads riefen, trugen die Aktiven Schilder mit der Aufschrift „In Pamplona getötete Stiere‟ im Gedenken an die Tiere, die jedes Jahr in den örtlichen Straßen und der Stierkampfarena zu Tode gejagt werden.
Wir von PETA Deutschland setzen uns mit unseren internationalen Partnerorganisationen weiterhin dafür ein, dass diese tierquälerische Veranstaltung endlich verboten und durch tierfreundliche Feierlichkeiten ersetzt wird.
Zahlreiche Proteste und Aktionen gegen die Tierquälerei in Pamplona
PETA UK und die spanische Organisation AnimaNaturalis organisieren seit Jahren spektakuläre Protestaktionen gegen die Stierrennen und Stierkämpfe in Pamplona. Dutzende Menschen aus Spanien und aller Welt beteiligen sich an diesen Protesten – auch Aktive aus Deutschland.
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2022: Im Dinokostüm durch die Straßen von Pamplona
Einen Tag vor den Sanfermines machten wir von PETA Deutschland Anfang Juli 2022 gemeinsam mit unseren internationalen Partnerorganisationen und AnimaNaturalis auf das Leid der Stiere und Ochsen aufmerksam, indem Aktivist:innen in Dinosaurierkostümen durch die Straßen der Stadt liefen – auf der gleichen Strecke, auf der das berüchtigte Stierrennen stattfindet.
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2020: Unterstützer:innen feiern Absage des Stierrennens
Anlässlich der Absage des Stierrennens im Juli 2020 aufgrund Corona malten sich Unterstützer:innen von PETA UK und der spanischen Tierschutzorganisation AnimaNaturalis in Pamplona Stiere auf die Brust; andere kamen in weißer Kleidung, wie sie normalerweise die Teilnehmenden des Stierrennens tragen.
Alle Demonstrant:innen zerbrachen über ihren Köpfen gleichzeitig „Banderillas“, die Farbpulver enthielten und eine neue Ära für Spanien symbolisieren sollten – eine Ära ohne Stierkämpfe. Auf den Bannern zu der Aktion war zu lesen: „Stoppt das Töten – stoppt den Stierkampf.“
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2019: „Tatort“ Stierhatz
Dutzende Unterstützer:innen von PETA UK und der spanischen Tierschutzorganisation AnimaNaturalis stellten am 8. Juli 2019 an der Plaza Consistorial in Pamplona einen Tatort dar. Dieser wurde mit einem gelben Absperrband gekennzeichnet, während halbnackte Aktivist:innen auf weiß aufgezeichneten Umrissen von Stieren auf dem Platz lagen. Die Tierfreund:innen waren aus der ganzen Welt angereist, um mit dieser Aktion auf das grausame Quälen und Töten der Stiere aufmerksam zu machen.
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2018: Blutrote Rauchfackeln symbolisieren das Leid der Stiere
Über 100 Unterstützer:innen von PETA UK und der spanischen Tierschutzorganisation AnimaNaturalis marschierten am 5. Juli mit Schildern und zu Trommelklängen zur Plaza Consistorial im spanischen Pamplona. Dort teilten sich die Aktionsteilnehmer:innen zur Hälfte in „Läufer:innen“, zur Hälfte in „Stiere“ auf und schossen blutrote Rauchfackeln in den Himmel, um ihrer Forderung nach einem Verbot des Stierrennens und der Tötungen Nachdruck zu verleihen.
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2017: Rund 100 Aktivist:innen zerbrechen „Banderillas“ mit rotem Pulver
Bei der spektakulären Aktion in 2017 zerbrachen etwa 100 Tierfreund:innen aus aller Welt mit rotem Puder gefüllte „Banderillas“ – Harpunen, die beim Stierkampf eingesetzt werden.
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2016: Mit Kunstblut überströmte Unterstüzer:innen demonstrieren gegen die Tierquälerei
Blutüberströmt demonstrieren Unterstützer:innen gegen die Stierrennen und -kämpfe in Pamplona.
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2015: Ein Fluss aus Blut vor Pamplonas Stierkampfarena
Unterstützer:innen stellen mit rot gefärbten Körpern einen Fluss vor Pamplonas Stierkampfarena dar.
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2014: Tödliche Matadore in den Straßen Pamplonas
Zahlreiche Protestierende sind in den Straßen Pamplonas – mit Totenkopf-Gesichtsbemalung und aussagekräftigen Plakaten.
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2013: 48 Särge für 48 tote Stiere
Aktivist:innen stehen mit Plakaten in 48 Särgen – sinnbildlich für die 48 Stiere, die jedes Jahr getötet werden.
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2010 und 2012: Symbole und Schriftzüge aus nackten Körpern
2012: Schriftzug aus nackten Körpern
2010: Ein Stier aus nackten Körpern
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2009 und 2008: Blutverschmiert mit Banderillas auf dem Festplatz
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2007: Protestmarsch der nackten Wahrheit
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2002 bis 2004: Menschenrennen
2004: Menschenrennen statt Stierhatz
2002: Mit „The Running of the Nudes“ (Das Rennen der Nackten) begannen 2002 die Proteste in Pamplona
Blutrünstige „Tradition“: Stierrennen und Stierkämpfe in Pamplona
Bei den Stierrennen, der sogenannten Stierhatz, weSubventionenfentlichkeit in der Stierkampfarena getötet werden. Unter dem Deckmantel der Tradition oder für ein ungewöhnliches „Abenteuer“ lassen sich viele Tourist:innen zu einem Besuch des Festivals hinreißen.
In Spanien gibt es eine große Anti-Stierkampf-Bewegung: Der Großteil der Spanier:innen hat kein Interesse am Stierkampf, und immer mehr Städte in ganz Spanien werden stierkampffrei. Angesichts des sinkenden Interesses in der spanischen Bevölkerung kann sich die Stierkampf-Industrie ausschließlich durch enorme Subventionen – auch von der EU – und durch den Tourismus halten.
Zahlreiche Städte haben Stierrennen und -kämpfe bereits verboten – PETA appelliert an Pamplona
Über 125 spanische Städte haben das grausame Quälen und Töten von Stieren zu Unterhaltungszwecken bereits abgeschafft. Doch in Pamplona werden die empfindsamen Tiere weiterhin in Panik und Todesangst versetzt. Sie werden verschiedenen Risiken ausgesetzt, beispielsweise gegen Absperrungen und Mauern zu prallen, zu stürzen und sich die Beine zu brechen oder mit anderen Stieren zusammenzustoßen.
Stierkampfnze und mehreren harpunenartigen Banderillas verletzt, bevor die Matadore schließlich den jeweiligen völlig erschöpften Stier mit einem Schwert erstechen.
PETA hat dem Bürgermeister von Pamplona 298.000 Euro angeboten, wenn er das Stierrennen absagt – das Angebot steht weiterhin.
Wo sind Stierkämpfe noch erlaubt?
In Spanien gilt der Stierkampf als Tradition. Daher sind Stierkämpfe noch in allen Regionen des Landes erlaubt, wenn auch teilweise mit Einschränkungen. Auf den Kanarischen und Balearischen Inseln dürfen die Kämpfe weiterhin ausgetragen, die Tiere dabei jedoch nicht verletzt werden. [2]
Auch in anderen Regionen der Welt werden Stierkämpfe legal ausgetragen, darunter Portugal, Südfrankreich, Mexiko, Kolumbien, Ecuador, Venezuela und Peru.