Obwohl sich die EU damit rühmt, die höchsten „Tierschutzstandards“ der Welt zu haben, ist die „Produktion“ von Pelzen noch immer erlaubt. Eine Industrie, in der Wildtiere in winzige Käfige mit Drahtgitterböden gesperrt werden und in ihrem natürlichen Verhalten derart eingeschränkt sind, dass sie schwerste Verhaltensstörungen bis hin zur Selbstverstümmelung entwickeln.
Dieses Leiden müssen wir umgehend beenden. Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition und fordern Sie alle verbliebenen Länder ohne gesetzliches Pelzfarmverbot in ganz Europa dazu auf, Pelzfarmen umgehend zu verbieten.
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Deutsche Übersetzung des Petitionstextes
Sehr geehrte Minister und Ministerinnen,
ich bin schockiert zu erfahren, dass die Pelztierzucht in Ihrem Land noch nicht verboten ist, obwohl diese Industrie massives Tierleid verursacht und ein erhebliches Risiko für die öffentliche Gesundheit darstellt.
Jedes Jahr werden auf europäischen Pelzfarmen Millionen Nerzen, Chinchillas, Marderhunden und Füchsen in engen Drahtkäfigen nebeneinander eingesperrt. Ihr Urin, ihre Exkremente, ihr Eiter und ihr Blut können leicht benachbarte Käfige kontaminieren. Viele Tiere werden aufgrund des extremen Stresses in den Käfigen wahnsinnig, was zu Selbstverstümmelung oder Kannibalismus führt. Infektionen, Verletzungen und eiternde, offene Wunden bleiben unbehandelt.
Nach der erschreckenden Ausbreitung von COVID-19-Infektionen auf dänischen Pelzfarmen wurden im Jahr 2023 auch auf finnischen Pelzbetrieben mehr als 400 000 Marderhunde, Füchse und Nerze getötet, da sich die Vogelgrippe unter ihnen rasch ausbreitete. Solche Hotspots unter Säugetieren machen zoonotische Krankheiten wie die Vogelgrippe, die nicht nur Vögel befällt, für den Menschen potenziell gefährlicher, da sie den Viren reichlich Gelegenheit zur Mutation bieten. Pelztierfarmen sind eine Gefahr für die Gesundheit aller.
Im Jahr 2023 forderte die bislang erfolgreichste europäische Bürgerinitiative mit den meisten Unterschriften aus dem Bereich Tierschutz die Europäische Kommission auf, die Pelztierzucht zu verbieten und sammelte mehr als 1,5 Millionen Unterschriften. Außerdem belegen mehrere nationale Umfragen, dass die meisten europäischen Bürger:innen die grausame Pelzindustrie ablehnen. Viele Länder, darunter Österreich, die Tschechische Republik, Israel und das Vereinigte Königreich, haben ihre qualvollen Pelzfarmen bereits geschlossen.
Im Interesse des Tierschutzes und der Sicherheit aller Menschen bitte ich Sie, ein Gesetz zu erlassen, das die Pelztierzucht in Ihrem Land umgehend und dauerhaft verbietet.
Mit freundlichen Grüßen
Wo gibt es noch Pelzfarmen?
Europa zählt nach China noch immer zu den großen „Pelzproduzenten“. Bis zur Coronapandemie galt Dänemark sogar als größter „Nerzproduzent“ der Welt. Seither führen Polen und Finnland die grausame Industrie in Europa an, indem sie jedes Jahr gemeinsam etwa 6 Millionen Nerzen, Füchsen und Marderhunden das Leben nehmen.
Weitere nennenswerte Länder sind Bulgarien, Griechenland, Schweden, Spanien und Ungarn. Auch Frankreich spielt trotz eines Verbots, Wildtiere auf Pelzfarmen zu halten, weiterhin eine große Rolle in der Pelzindustrie. Jedes Jahr werden dort knapp 70 Millionen Kaninchen für die „Produktion“ von Fleisch und Pelz in winzige Gitterkäfige gesperrt und getötet.
So sehr leiden Tiere auf Europas Pelzfarmen
Tiere auf Pelzfarmen leiden nicht nur in weit entfernten Ländern wie China, sondern auch hier in Europa. Die Haltungsbedingungen sind weltweit vergleichbar. Auch in Europa werden Nerze, Füchse, Marderhunde, Chinchillas und unzählige Kaninchen in winzige Gitterkäfige gesperrt, in denen sie dicht aneinandergereiht in ihrem eigenen Kot und Urin leben. Die Drahtgitter ihrer Käfige bohren sich schmerzhaft in ihre Füße und ihr Alltag ist so trist, dass sie vor Langeweile verrückt werden. Schwerste Verhaltensstörungen bis hin zu Kannibalismus und Selbstverstümmelung sind Alltag auf europäischen Pelzfarmen.
Die Tötung erfolgt meist mittels Vergasung oder analem Elektroschock. Da die Tiere sehr individuell darauf reagieren, werden einige Tiere bei vollem Bewusstsein gehäutet. Ihre Felle werden zu Pelzprodukten verarbeitet, während der Rest ihrer Körper in der Zementindustrie oder im Biodiesel landet.
Pelzfarmen bedrohen die öffentliche Gesundheit Europas
Die unhygienischen und beengten Lebensbedingungen auf Pelzfarmen führen dazu, dass sich Krankheiten rasant verbreiten können. Wissenschaftliche Studien haben bestätigt, dass die sogenannte Pelztierzucht Risiken für die öffentliche Gesundheit birgt, da sie potenziell als Reservoir für Krankheitserreger und Zoonosen dient.
Bestes Beispiel hierfür ist das Covid-19-Virus, das sich während der Coronapandemie rasant auf dänischen Pelzfarmen verbreiten und sogar mutieren konnte. Daraufhin steckten sich 2023 in Finnland rasch unzählige Nerze, Kaninchen, Marderhunde und Füchse mit dem Vogelgrippevirus H5N1 an. Damit konnte sich das Virus erstmals ausgiebig unter Säugetieren verbreiten. Pelzfarmen erhöhen die Gefahr, dass die Vogelgrippe zukünftig auch unter Menschen eine Pandemie auslösen könnte. Ein länderübergreifendes Pelzfarmverbot stärkt daher nicht nur den Tierschutz in Europa, es schützt auch uns Menschen.
Europas Bürger:innen wollen keine Pelzfarmen
Am 14. Juni 2023 wurde der Europäischen Kommission eine European Citizen Initiative (ECI) vorgelegt, in der sich über 1,5 Millionen EU-Bürger:innen für ein Pelzfarm- und Handelsverbot in Europa ausgesprochen haben. Auch unzählige Umfragen in den einzelnen Staaten weisen darauf hin, dass sich ein Großteil der Bürger:innen Europas ein Ende der Pelzindustrie wünscht. [1]
Dennoch machte die EU-Kommission in ihrer darauffolgenden Stellungnahme keine Anstalten zu handeln, sondern schob das Thema lieber auf die Wartebank. Zeitgleich verweisen viele Staaten ihrerseits auf die EU als Initiatorin für ein Pelzfarmverbot. Ein Teufelskreis für den Tierschutz und Zeugnis moralischer Korruption aus wirtschaftlichen Interessen. Denn jedes Land in Europa hat die rechtlichen Grundlagen, auch unabhängig von der EU ein Pelzfarmverbot umzusetzen.
Über die Hälfte der 27 Mitgliedsstaaten in der EU hat bereits Pelzfarmverbote eingeführt, darunter Österreich, Italien und die Niederlande. In Deutschland und vielen weiteren Staaten gibt es noch immer kein gesetzliches Verbot für die Zucht und Tötung von Tieren zum Zwecke der Fellgewinnung.
Über die EU hinaus haben auch Länder wie Norwegen und Serbien die qualvolle „Pelzproduktion“ bereits verboten, während Schweden und die Schweiz hinterherhinken. Ausführliche Informationen zu allen Verboten in Europa und darüber hinaus finden Sie in unserer Übersicht.
Ein Handelsverbot für Pelzprodukte ist unumgänglich
Damit sich die europäische Pelzindustrie nicht nur ins Ausland verlagert und das Grauen der Tiere in Ländern wie China, Russland oder Nordamerika weitergeht, sind Pelzfarmverbote lediglich ein erster Schritt. Doch sie werden benötigt, um in Europa den Weg für ein Handelsverbot für Pelzprodukte zu ebnen.
In einer Welt des globalen Handels kann nur ein Importverbot für qualvoll hergestellte Produkte Tierleid langfristig eindämmen. Daher fordern wir von PETA ein Handelsverbot, wie es für Produkte aus Seerobben oder Hunde- und Katzenfellen bereits erfolgreich umgesetzt wurde.
So können Sie den Tieren in der Pelzindustrie helfen
Egal ob Bommel an Mützen oder Applikation am Jackenkragen – Tiere leiden immer für Pelz. Bitte schauen Sie nicht weg, sondern sprechen Sie Menschen mit Pelzjacke und Bommelmütze an. Machen Sie Ihren Mitmenschen klar: Nur tierfreie Bekleidung ist auch tierfreundlich.
Unterzeichnen Sie jetzt unsere Petition für ein pelzfreies Europa und ebnen Sie mit uns gemeinsam den Weg für ein Handelsverbot von Pelzprodukten:
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Quellen
[1] Fur Free Europe (2022): Fur Free Europe. Why we need to ban fur farming and the placement of farmed fur products on the European marked from public health, legal, environmental and ethical perspectives, https://www.eurogroupforanimals.org/files/eurogroupforanimals/2022-10/Fur_Free_Europe_Master_Report.pdf (eingesehen am 23.02.24)