Der Hai – 10 faszinierende Fakten über Haie

Nur wenige Meerestiere üben eine derart faszinierende Wirkung auf Menschen aus wie Haie. Bis heute sind etwa 500 Haiarten bekannt, die sich teils beachtlich voneinander unterscheiden. So wird der Zylindrische Laternenhai nur etwa 20 Zentimeter groß, während der friedliche Walhai als größter Fisch eine Länge von bis zu 14 Meter erreichen kann.

Ob Riese oder Zwerg: Haie sind neugierige Meeresfische, die sich mit beeindruckenden Sinnen, von denen wir Menschen nur träumen können, hervorragend an das Leben im Ozean angepasst haben.

1. Die ersten Haie lebten bereits lange vor den Dinosauriern

Haie lebten bereits mehr als 100 Millionen Jahre vor den ersten Dinosauriern. Das belegt der Fund eines Fossils nahe des Atlasgebirges in Marokko aus dem Jahr 2019, das von einem 370 Millionen Jahre alten Hai stammt. [1]

Wo gibt es Haie?

Die verschiedenen Haiarten leben in allen Weltmeeren, sowohl in der Hoch- als auch Tiefsee. Immer wieder werden sie auch in Küstennähe gesichtet, denn dort finden sie ausreichend Nahrung. Wenn Haie zur Ferienzeit in beliebten europäischen Urlaubsregionen wie Mallorca gesichtet werden, sorgt das oft für großes mediales Interesse – auch in Deutschland. Doch auch in den deutschen Gewässern der Ost- und Nordsee leben Haie. So kommen im deutschen Teil der Nordsee 11 Arten von Haien vor, darunter der Katzenhai. [2]

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2. Haie haben nachwachsende Zähne

Bricht ein Zahn im Haigebiss ab, wird er einfach durch einen Zahn aus den hinteren Reihen ersetzt. Das mehrreihige Gebiss der Haie wird auch Revolvergebiss genannt.

Wie viele Zähne haben Haie?

Im Verlauf seines Lebens kann ein Hai – je nach Art – bis zu 30.000 Zähne nutzen. [3]

3. Haben Haie Knochen?

Das Skelett der starken, eleganten und robusten Haie besteht nicht aus Knochen, sondern aus Knorpel. Wie Rochen und Chimären zählen auch Haie zu den Knorpelfischen und unterscheiden sich somit deutlich von der weitaus größeren Gruppe der Knochenfische.

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4. Haie werden auch „schwimmende Nasen“ genannt

Haie orientieren sich überwiegend mithilfe ihres ausgezeichneten Geruchssinns. Ihr Riechzentrum macht etwa zwei Drittel der Gehirnmasse aus. Das eigentliche Riechorgan liegt in den Geruchskapseln in den seitlichen Nasenkammern des Mundes. Die Nasenkammern haben eine Öffnung für ein- und ausströmendes Wasser. Wenn Geruchspartikel, die im Wasser transportiert werden, mit dem Gewebe in Berührung kommen, werden sie in den Sinneszellen in ein elektrisches Signal verwandelt und an das Vorderhirn und das zentrale Nervensystem weitergeleitet. [4]

Untersuchungen haben ergeben, dass der Graue Riffhai und der Schwarzflossenhai kleine Wrackbarschstücke noch in einer Konzentration von 1:10 Milliarden wittern. [5] Das entspricht einem Tropfen in einem etwa tausend Quadratmeter großen und zwei Meter tiefen Becken. Dieser beeindruckende Geruchssinn sichert ihnen das Überleben, denn sie sind darauf angewiesen, in der Weite des Ozeans Nahrung zu finden. [4]

Können Haie Menschenblut riechen?

Aufgrund ihres ausgezeichneten Geruchsempfindens können Haie Blut über eine Entfernung von etwa 400 Metern riechen – auch wenn es eine Weile dauert, bis der Geruch die Haie durch das Wasser erreicht. Anders als oft behauptet wird, drehen die Tiere jedoch nicht durch, wenn sie eine feine Blutspur wahrnehmen. [6] Ein weiter Mythos besagt, Haie könnten Angst riechen – wissenschaftlich ist jedoch nicht bewiesen, dass Haie Emotionen und Gefühle über ihren Geruchssinn wahrnehmen.

5. Haie haben einen sechsten Sinn

Knorpelfische haben ein weiteres Sinnesorgan unter der Haut am Kopf, das der Wahrnehmung von Temperaturunterschieden und elektrischen Feldern dient. Diese sogenannten Lorenzinischen Ampullen wurden im Jahr 1663 von dem Naturwissenschaftler Marcello Malpighi entdeckt, doch ihre Funktion wurde erst vor etwa 40 Jahren erkannt. Die Lorenzinischen Ampullen haben verschiedene Aufgaben:

  • Haie können ihre Beute beim Angriff orten.
  • Haie können selbst reglose, im Boden vergrabene Tiere aufspüren, die mit ihrem Herzschlag elektrische Signale senden.
  • Ein Hai würde sogar spüren, „wenn eine 1,5-Volt-Batterie angeschaltet würde, deren einer Pol im Atlantik vor New York und deren anderer vor Florida eingetaucht wäre“. [7]
  • Die Lorenzinischen Ampullen helfen Haien bei der Orientierung am Erdmagnetfeld, beispielsweise wenn sich Walhaie oder Hammerhaie zur Paarung zu einer bestimmten Jahreszeit an bestimmten Orten versammeln.
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6. Hochseehaie müssen schwimmen, um atmen zu können

Im Gegensatz zu Haien, die in Riff- oder Bodennähe leben, müssen Hochseehaie immer mit geöffnetem Mund schwimmen, damit Wasser durch die Mundhöhle in ihre Kiemen strömt. Dabei wird dem Wasser der Sauerstoff entzogen und ins Blut abgegeben. Hochseehaie schwimmen also selbst dann, wenn sie schlafen.

Riff- und Bodenhaie hingegen können auch anhalten und sich sogar im Sand eingraben. Sie schließen und öffnen ihren Mund abwechselnd und sorgen so selbst für den Wassereinstrom.

Können Haie ersticken?

Wenn Hochseehaie durch Netze oder Verletzungen am Schwimmern gehindert werden, gelangt kein Wasser mit frischem Sauerstoff über ihren Mund durch die Kiemen in ihren Körper – und die Tiere ersticken qualvoll.

7. Haie schmusen gerne

Etliche Videos zeigen Haie, die ihnen bekannte Taucher:innen erkennen. Sie schwimmen auf die Menschen zu, begrüßen sie und genießen es, sich ausgiebig am Kopf streicheln zu lassen.

8. Haie bilden komplexe Sozialstrukturen wie Delfine

Haie haben eine komplexe Sozialstruktur, die der von Delfinen ähnelt. Wissenschaftler:innen untersuchten das Verhalten von Sandtigern und fanden heraus, dass die Tiere einige wenige enge Freunde hatten, aber auch mit einer deutlich größeren Gruppe interagierten. Die Zusammensetzung und Größe dieser Gruppen wandelte sich dabei im Laufe des Jahres, regelmäßig kamen neue Haie hinzu, einige blieben länger, andere kürzer. Ein solches Sozialverhalten ist bei Säugetieren bekannt, wurde aber bei Nichtsäugern bisher nur sehr selten beobachtet. [8]

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9. Haie haben unterschiedliche Persönlichkeiten

Auch bei Haien gibt es selbstverständlich unterschiedliche Persönlichkeiten: Manche Haie sind Einzelgänger, andere gesellig. Das zeigte auch eine Verhaltensbeobachtung mit Katzenhaien. Bei drohender Gefahr tarnten sich einige Tiere, indem sie sich farblich an den Meeresgrund anpassten, während andere Schutz in der Gruppe suchten. [9]

10. Grönlandhaie werden mehrere Hundert Jahre alt

Von Grönlandhaien weiß man, dass sie mehrere Hundert Jahre alt werden können. Der älteste bekannte Grönlandhai erreichte ein Alter von rund 400 Jahren. Grönlandhaie erlangen erst mit etwa 150 Jahren ihre Geschlechtsreife. [10]

Wie alt werden Haie?

In ihren natürlichen Lebensräumen können Haie je nach Art mehrere Jahrzehnte alt werden.

  • Walhaie, die mit bis zu 14 Metern größten Fische der Welt, werden Schätzungen zufolge bis zu 130 Jahre alt. [11]
  • Weiße Haie gehören zu den langlebigsten Knorpelfischen und werden teilweise über 70 Jahre alt.
  • Katzenhaie gehören zu den kleineren Haiarten und werden in ihrem natürlichen Lebensraum bis zu 19 Jahre alt. [12]

In Gefangenschaft sieht das jedoch völlig anders aus. So wurde beispielsweise versucht, Weiße Haie, die als sogenannter Beifang in Fischeinetze geraten waren, an Meeresparks und Zoos zu verkaufen. Meist handelte es sich dabei um Jungtiere, die sich aufgrund ihrer Größe gut transportieren ließen. Sämtliche dieser Haie, die in solchen Einrichtungen eingesperrt und zur Schau gestellt wurden, verstarben innerhalb weniger Monate.

Die Gefangenschaft in Aquarien bedeutet für die Tiere ein trauriges Dasein in einem begrenzten Lebensraum und trostloser Enge. Viele Tiere schwimmen unentwegt am Beckenrand entlang, was Abschürfungen und Verletzungen verursachen und zu Infektionen bis hin zum Tod der Tiere führen kann. [13]

11. Fischkonsum und Zoogefangenschaft: Der größte Feind des Haies ist der Mensch

Berichte über Hai-Sichtungen oder Begegnungen mit Haien sorgen zu Unrecht immer wieder für Angst und Panik. Zwar kommt es jährlich zu rund 100 Haiangriffen, doch nur etwa fünf bis zehn enden tödlich. Während der Hai nämlich meist schnell merkt, dass es sich bei Menschen und Surfbrettern nicht um Nahrung handelt, ist der Mensch der größte Feind des Haies.

Jedes Jahr werden etwa 100 Millionen Haie qualvoll getötet. [8] Unzähligen von ihnen wird beim sogenannten „Finning“ die Rückenflosse bei lebendigem Leib und ohne Betäubung abgetrennt. Anschließend werden die verstümmelten Tiere wieder über Bord ins Meer geworfen, wo sie qualvoll sterben. Ihre Flossen werden überwiegend auf dem asiatischen Markt zu Haiflossensuppe verarbeitet. [14] Der kommerzielle Fischfang tötet Hunderte Milliarden Fische und führt dazu, dass Haie in ihrem natürlichen Lebensraum immer weniger Nahrung finden.

Sind Haie gefährlich?

Nicht der Hai ist das gefährlichste Tier im Ozean – dieser unrühmliche Titel gebührt dem Menschen. Unser unstillbarer Appetit hat zu einem starken Rückgang der weltweiten Hai-Populationen geführt. In Regionen mit großer menschlicher Bevölkerung und damit einhergehend mit Fischereiflotten kommen Haie seltener und in deutlich geringerer Zahl vor.

Haie werden jedoch nicht nur gefangen und für den menschlichen Konsum verstümmelt. Viele werden nach dem Fang auch an Zoos und Großaquarien verkauft, in denen den Tieren alles genommen wird, was ihr Leben in Freiheit ausmacht.

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Sind Haie vom Aussterben bedroht?

Mittlerweile gelten zahlreiche Haifische als bedroht, darunter folgende Arten:

  • Weißer Hai
  • Schwarzspitzenhai
  • Riesenhai
  • Sandtiger
  • Sechskiemenhai
  • Düsterer Hai
  • Sandbankhau
  • Schokoladenhai
  • Walhai. [15]

Viele Haifischarten werden heute als potenziell gefährdet oder bereits bedroht erachtet. Dies liegt unter anderem an der hohen Zahl an Haien, die als sogenannter Beifang verletzt oder getötet werden. Darüber hinaus bedrohen sowohl der Klimawandel als auch menschliche Eingriffe in das wichtige Ökosystem Ozean ihren Lebensraum.

Helfen Sie Haien und anderen Meerestieren!

Bitte benutzen Sie so wenig Plastik wie möglich, denn früher oder später landet ein Großteil unseres Plastikmülls im Meer. Nicht nur die Strände unbewohnter, weit entfernter Inseln versinken schon heute in Plastikstrandgut; auch in europäischen Gewässern wie der Nordsee stellen Plastikabfälle eine Gefahr für Fische, Vögel und Meeressäuger dar.

Entscheiden Sie sich für eine tierfreundliche vegane Lebens- und Ernährungsweise, und besuchen Sie keine Zoos und Großaquarien, in denen Tiere zu Unterhaltungszwecken ausgebeutet werden. Unser 30-tägiges Veganstart-Programm begleitet Ihren Einstieg in das vegane Leben mit nützlichen Tipps und leckeren Rezepten. Melden Sie sich einfach kostenlos und unverbindlich an – wahlweise per App oder E-Mail.