Stuttgart: Labradorwelpen aus illegalem Welpenhandel gerettet

Anfang September 2021 wurden wir von PETA Deutschland über ein Internetportal auf Annoncen aufmerksam, in welchen kleine Labradorwelpen in Stuttgart verkauft werden sollten. Als Kaufinteressenten getarnt nahmen unsere Ermittler:innen mit den Händler:innen Kontakt auf.

Am 3. September sollte einer der Welpen an uns übergeben werden. Es kam zu einem Großeinsatz der Polizei und zu einer Hausdurchsuchung, bei welcher ein weiterer Welpe sichergestellt wurde.

Händler wartete bereits an der Haustüre

Unsere Mitarbeiter:innen wurden von dem Händler an der vereinbarten Haustüre abgefangen.

„Meine Mutter ist schon mit dem Welpen eine kleine Runde spazieren im Park, ich zeige euch wo“, so der Händler und führte die Ermittler:innen auf einen Spielplatz im Stuttgarter Westen. Dort erschien eine weitere Händlerin mit dem kleinen Hundebaby in einer Transporttasche.  

Frau neben Hundewelpen und Sporttasche

Händler:innen versuchten, den Welpen zu entreißen und zu flüchten

Alle Beweise wurden gesichert und der Welpe in Augenschein genommen. Das etwa zehn Wochen alte Hundekind litt an einem großen, angeschwollenen Bauch, was auf massiven Wurmbefall hinweist. Sein Körper war knochig, die Haut schuppig und das Fell stumpf.

Unsere Ermittler:innen gaben das „Go“ an die Stuttgarter Polizei, welche kurz darauf eintraf. Als die Händler:innen die Polizei entdeckten, versuchten sie, mit dem Welpen und den Papieren zu flüchten. Dies gelang ihnen nicht. Unsere Mitarbeiter:innen sicherten den Hund und übergaben ihn an die Polizei.

Welpen sind in Sicherheit

Durch den Hinweis der Ermittler:innen wurde kurz darauf auch die Wohnung der Händlerin und des Händlers durchsucht. Ein weiteres kleines Hundekind wurde darin gefunden und sichergestellt. Beide Welpen sind nun im Tierheim Stuttgart-Botnang vorerst in Quarantäne. Die Polizei ermittelt nun in dem Fall.

Hundewelpe liegt am Boden vor Polizistinnen

Händlerin verkaufte schon vorher todkranke Welpen

Die Händlerin war bereits vor wenigen Wochen von der Polizei überführt worden. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie todkranke Labradorwelpen an Privatpersonen verkauft. Mindestens zwei Hundekinder haben das skrupellose Geschäft der Stuttgarter Hundehändlerin nicht überlebt.

„Die Händler:innen sind keine Unbekannten! Wir fordern eine harte Strafe, um das skrupellose Geschäft mit Tieren als Ware zu stoppen. Durch die tolle Zusammenarbeit mit der Stuttgarter Polizeibehörde des Abschnitts 3 war es möglich, die erst wenige Wochen alten, kranken Hundekinder zu retten. Wir bedanken uns für den schnellen Einsatz der Polizei, als die Händler versuchten, mit dem kleinen Vierbeiner zu flüchten. Deutschland benötigt endlich schärfere Kontrollen und Gesetze für Menschen, die auf solch eine Weise mit Lebewesen umgehen und ihren Tod billigend in Kauf nehmen.“

Jana Hoger, PETA Deutschland

Die Nachfrage bestimmt das Angebot

Der Handel mit Welpen ist ein Multi-Millionen-Geschäft. Über 46.000 Hunde werden jeden Monat innerhalb der EU gehandelt. Ein Großteil der Tiere ist – wie auch im aktuellen Fall – nicht registriert oder ausreichend geimpft. In ganz Deutschland floriert der Handel mit Hundekindern noch immer massiv.

Auch wenn ein Tier nur aus Mitleid gekauft wird, führt der Kauf dazu, dass weiterhin Tiere unter solch schrecklichen Bedingungen in Vermehrerfarmen gehalten werden und tagtäglich schrecklich leiden. Zudem nimmt jedes gezüchtete Tier einem Tier aus dem Tierheim den Platz auf ein neues Zuhause.

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Was Sie tun können

Kaufen Sie niemals einen Hund, ob auf einer Internetplattform oder beim Züchter „von nebenan“. Den Vermehrer:innen geht es nur um das Geld, das Tierwohl wird mit Füßen getreten.

Wenn Sie bereit sind, einen tierischen Mitbewohner aufzunehmen, sollte der einzige und richtige Weg immer ins Tierheim führen. Hier warten viele große, kleine, junge und alte Tiere auf eine zweite Chance im Leben.