Die Olympischen Spiele 2021 in Tokio waren in vielerlei Hinsicht beispiellos. Dass bei den Disziplinen Springreiten, Dressur, Vielseitigkeit und Moderner Fünfkampf wieder viele Misshandlungen von Pferden zu beobachten waren, ist jedoch nicht überraschend. Pferde mit Gewalt über die Parcours zu zwingen, entehrt den olympischen Geist und muss ein für alle Mal der Vergangenheit angehören.
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Übersetzung des Petitionstextes an den Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees:
Sehr geehrter Herr Bach,
ich fordere das Internationale Olympische Komitee auf, Pferdesportveranstaltungen von zukünftigen Olympischen Spielen auszuschließen, insbesondere angesichts der Ereignisse, die sich bei den Spielen 2020 in Tokio abspielten. Eine sichtlich aufgebrachte deutsche Fünfkampf-Teilnehmerin, Annika Schleu, wurde dabei gefilmt, wie sie ein Pferd namens Saint Boy anspornte und auspeitschte, nachdem es sich weigerte, den Parcours zu betreten. Dann wurde Schleus Trainerin Kim Raisner beim Schlagen des Pferdes gefilmt und zu Recht von den Spielen ausgeschlossen.
Jet Set, ein Pferd des Schweizer Reiters Robin Gödel, wurde bei der Vielseitigkeit so schwer verletzt, dass er getötet werden musste. Und obwohl einem Pferd namens Kilkenny Blut aus der Nase floss, zwang ihn der irische Reiter Cian O’Connor, den Parcours zu beenden. Die Offiziellen unterbrachen den Wettbewerb nicht, um nach ihm zu sehen.
Wir leben in einer Welt, die sich zunehmend weigert, jegliche Form von Tierquälerei zu akzeptieren. So wie sich die Olympischen Spiele entwickelt haben, dass sie aktuell interessante Sportarten wie Skateboarding, Surfen und Sportklettern umfassen, ist es an der Zeit, „Sportarten“ zu ändern und zu entfernen, die von der Öffentlichkeit nicht mehr unterstützt werden oder die Gefahr laufen, ihre Akzeptanz zu verlieren.
Pferde bei Olympia geschlagen und misshandelt
Videoaufnahmen zeigen, wie die deutsche Teilnehmerin beim Modernen Fünfkampf 2021, Annika Schleu, ihr Pferd Saint Boy auspeitschte und mit den Sporen trat, weil er sich weigerte, den Parcours zu betreten. Die Bundestrainerin Kim Raisner stand daneben und spornte Annika Schleu lauthals an, den völlig panischen Saint Boy zu misshandeln:
Nach dem Vorfall wurde Raisner von den Olympischen Spielen ausgeschlossen – auch weil, sie Saint Boy mit der Faust schlug.
Der 14-jährige Jet Set, geritten vom Schweizer Robin Gödel, erlitt während des olympischen Vielseitigkeitsturniers mitten auf der Strecke eine Verletzung. Tierärzt:innen diagnostizierten die Verletzung als irreparablen Bänderriss in einem seiner Beine. Er wurde daraufhin getötet.
Während eines olympischen Springreitens floss Blut aus Kilkennys Nase – und obwohl es für die Zuschauer:innen deutlich sichtbar war, zwang der irische Reiter Cian O’Connor das Pferd, den Parcours zu beenden. Nichts wurde unternommen, um den Wettbewerb zu stoppen und dem Tier zu helfen.
Es reicht nicht aus, Reiter:innen zu bestrafen
Diese traurigen Ereignisse in Tokio sind keine Einzelfälle. Anfang 2021 hat der Springreiter Kevin Lemke bei einem Turnier in Kalifornien aggressiv und wiederholt das Pferd Good Luck geschlagen. PETA USA meldete den Vorfall, und Lemke wurde suspendiert. Aber Geldstrafen und Suspendierungen reichen eindeutig nicht aus, um andere Trainer:innen oder Reiter:innen von ähnlich rücksichtslosem Verhalten abzuhalten.
Eines ist klar: Goldmedaillen sind Pferden egal. Und im Gegensatz zu Menschen entscheiden sie sich nicht, an gefährlichen Veranstaltungen teilzunehmen – sie werden dazu gezwungen.
Pferdesport beim Modernen Fünfkampf bereits abgeschafft
Nach den Vorfällen bei den Olympischen Spielen 2021 beschloss der Verband für Modernen Fünfkampf (UIPM), dass die Sportart ab 2028 ohne das Springreiten stattfinden wird. Die Disziplin soll um eine andere Sportart ersetzt werden, bei der keine Tiere als Sportgeräte misshandelt werden.
Es wird Zeit, dass das Olympische Komitee nachzieht und den Disziplinen Dressur, Springreiten und Vielseitigkeit den olympischen Status aberkennt.