Krimi im Tiergarten Schönbrunn: Fuchs tötet 13 Flamingos

Flamingos im Wasser
Symbolbild

Im Tiergarten Schönbrunn in Österreich ist es zu einem tragischen Ereignis gekommen: Laut Medienberichten hat ein Fuchs 13 Flamingos – also fast die gesamte bestehende Kolonie – in dem Zoo getötet. Wir von PETA Deutschland sehen die Hauptschuld bei dem Tiergarten, da dieser die tierquälerische Flügelbeschneidung betreibt und die Flamingos daher keine Chance hatten, dem Tod zu entkommen. Jetzt mehr über den Fall erfahren!

Tiergarten Schönbrunn: Fuchs tötet fast gesamte Flamingo-Kolonie

Nach Medienberichten ist ein wildlebender Fuchs im Tiergarten Schönbrunn in der Nacht auf den 16. Oktober in das Gehege der Roten Flamingos eingedrungen. [1] Weil den Flamingos die Flügel beschnitten waren, um sie am Wegfliegen zu hindern, konnten sich die Tiere nicht vor dem Angriff schützen und flüchten. [2]

Für die im Tiergarten Schönbrunn lebende Flamingo-Kolonie bedeutete das einen qualvollen Tod: 13 der insgesamt 15 Vögel wurden bei dem Einbruch von dem Fuchs getötet. Die zwei überlebenden Tiere hat der Tiergarten zwischenzeitlich an einen anderen Zoo abgegeben.

PETA weist auf tierquälerische Praktiken des Flügelstutzens in Zoos hin

Wir von PETA Deutschland kritisieren die Zooverantwortlichen scharf für ihre Mitschuld an den Todesfällen und weisen auf den Zusammenhang dieses tragischen Vorfalls mit der tierquälerischen Haltung von Flamingos in Zoos hin. Denn um für das Zoopublikum eine idyllisch wirkende Haltung ohne Gitter oder Käfige zu inszenieren, werden den Wasservögeln die Flugfedern beschnitten. Für die Tiere bedeutet die Verstümmelung unermessliches Leid, da Ihnen die Möglichkeit zur artgerechten Bewegung genommen wird. In einem Video des Tierparks, aus der Zeit vor dem Einbruch des Fuchses, sind die jeweils an einem Flügel beschnittenen Flugfedern bei den Roten Flamingos deutlich erkennbar.

In einem Außengehege sind die Tiere zudem schutzlos Fressfeinden oder Tierquäler:innen ausgesetzt, denen sie sich – anders als in der Natur – nicht durch Wegfliegen entziehen können. Darüber hinaus sei in Schönbrunn versäumt worden, die Flamingos über Nacht ins Innengehege zu sperren und der elektrische Flugzaun sei nicht aktiviert gewesen. [2] Dieser Vorfall zeigt, dass die Verantwortlichen offensichtlich nicht in der Lage sind, die Tiere in ihrer Obhut ausreichend zu schützen.

Wir fordern ein Ende der systematischen Verstümmelung von Vögeln in zoologischen Einrichtungen und sprechen uns grundsätzlich gegen die Haltung dieser Tiere in Gefangenschaft aus.

„Wir fordern den Tiergarten Schönbrunn auf, keine neuen Vögel anzuschaffen, sondern die artwidrige Haltung zu beenden. Den Wasservögeln wird auf grausame Art und Weise ihre natürliche Fortbewegung verwehrt, nur um sie den Besucher:innenn in Freianlagen nett zu präsentieren. Dadurch haben sie keine Chance, vor Beutegreifern wie Füchsen zu fliehen. Die traurigen Tiergefängnisse tragen nichts zur Wissensvermittlung über Tiere bei, stattdessen lernen Besucher, dass es in Ordnung sei, Lebewesen zur menschlichen Unterhaltung auszubeuten.“

Dr. Yvonne Würz, Fachreferentin für Tiere in der Unterhaltungsbranche bei PETA Deutschland

Systematische Verstümmelung von Vögeln zu Unterhaltungszwecken in Zoos

In Zoos werden immer noch Vögel wie Flamingos, Kraniche und Pelikane daran gehindert, wegzufliegen. Dies geschieht entweder durch das regelmäßige Beschneiden der Federn oder durch chirurgische Eingriffe. Laut Angaben des Tiergarten Schönbrunn betrifft dies dort neben den Roten Flamingos noch fünf weitere Vogelarten. [3]

Beim sogenannten Flügelstutzen werden die Schwungfedern an einem oder beiden Flügeln gekürzt. Da diese Federn nachwachsen, muss dieser Eingriff wiederholt werden, was den Tieren wiederkehrenden Stress verursacht. Bei den nicht umkehrbaren Methoden wird durch chirurgische Eingriffe das Nachwachsen der Federn verhindert – beispielsweise, indem die Federfollikel operativ entfernt oder durch Laserbehandlung zerstört werden. Teilweise erfolgt auch eine Teilamputation am Flügelknochen.

In Deutschland werden sowohl vorübergehende als auch dauerhafte Maßnahmen als Verstoß gegen das Tierschutzgesetz angesehen. Durch diese Eingriffe wird es Vogelarten wie Flamingos und Pelikanen unmöglich gemacht, sich auf ihre artspezifische Weise fortzubewegen.

So helfen Sie leidenden Tieren in Zoos

Sie können für eingesperrte Tiere in Zoos am besten aktiv werden, indem Sie sich für tierfreundliche Freizeitaktivitäten entscheiden und keine Zoos besuchen. Diese tierfreundlichen Alternativen zum Zoobesuch gibt es: