Sie haben sich dafür entschieden, eine Katze zu adoptieren? Wir haben die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt und an welche Punkte Sie im Vorfeld denken sollten, damit die Eingewöhnung und das Zusammenleben mit ihrem neuen tierischen Mitbewohner reibungslos funktionieren.
1. Katzen nur aus dem Tierschutz adoptieren
Bitte kaufen Sie niemals ein Tier im Zoohandel, bei Züchter:innen oder im Internet. Die Tierheime sind voll mit den verschiedensten Katzen, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten. Und es werden immer mehr, weil Züchter:innen und skrupellose Händler:innen aus reiner Profitgier kontinuierlich weiter züchten und so die Überpopulation heimatloser Katzen ständig anwachsen lassen. Allein in Deutschland warten Jahr für Jahr etwa 350.000 Tiere in Tierheimen. [1]
2. Treffen Sie eine langfristige Entscheidung
Katzen können bis zu 20 Jahre oder sogar älter werden. Daher sollten Sie sich vor der Adoption im Klaren darüber sein, dass Ihr neuer tierischer Mitbewohner Sie für eine lange Zeit begleitet und auf Sie angewiesen sein wird. Neben den Kosten für Nahrung und tiermedinizische Behandlungen muss auch für Urlaubsvertretungen gesorgt sein und wenn die Katze jobbedingt viel Zeit alleine sein sollte, ist es eine Überlegung wert, eine zweite Katze zu adoptieren, sodass die beiden sich Gesellschaft leisten können. Katzen sind zwar oft Einzelgänger, aber dennoch sehr soziale Tiere.
3. Katzen kosten Geld: Unterschätzen Sie die Kosten nicht
Im Laufe der Jahre summieren sich die Kosten für Nahrung, tierärztliche Behandlungen, Spiel- und Pflegeprodukte schnell auf mehrere Tausend Euro. So können die durchschnittlichen Kosten für eine Katze im Jahr rund 500 Euro betragen. Entscheiden Sie sich daher nur dazu, eine oder mehrere Katzen zu adoptieren, wenn Sie finanziell auf sicheren Beinen stehen, um gegebenenfalls auch die Behandlung schwerer Erkrankungen bezahlen zu können. Dabei kann der Abschluss einer Tierkrankenversicherung emotional und finanziell entlasten. Spezialnahrung in Krankheitsfällen, die über einen längeren Zeitraum oder dauerhaft nötig werden kann, wird allerdings oft nicht von den Versicherungen übernommen.
4. Sprechen Sie sich mit Vermieter:innen und Nachbar:innen ab
Viele Vermieter:innen erlauben keine „Haustiere“ und auch Nachbar:innen fühlen sich oftmals durch Gebell, Gerüche oder freilaufende Katzen gestört. Lesen Sie im Vorfeld aufmerksam Ihren Mietvertrag sowie die Hausordnung und klären Sie rechtzeitig mit Ihrem Umfeld ab, ob Ihr neuer Mitbewohner auf Akzeptanz stößt. Holen Sie außerdem eine schriftliche Genehmigung von der vermietenden Instanz ein, bevor die neue Katze bei Ihnen einzieht.
Die Wohnungshaltung von Katzen ist in Deutschland eine Grauzone. Um den Frieden zu wahren, sollten Sie immer in den offenen Dialog mit der vermietenden Partei gehen, wenn Sie zur Miete leben. Außerdem fordern viele Tierheime als Sicherheit eine schriftliche Zustimmung von Vermieter:innen. Diese stellt sicher, dass die Katze nicht wieder abgegeben wird, weil eine Haltung letztlich doch nicht erwünscht ist.
5. Wählen Sie die richtige Umgebung
Fragen Sie sich, ob Sie der neuen Katze wirklich ein tiergerechtes Zuhause bieten können. Katzen benötigen vor allem Platz, Beschäftigung und je nach Individuum auch gesicherten Freigang. Eine Katze, die Freigänge gewohnt ist, kann nicht ausschließlich in der Wohnung gehalten werden.
Sprechen Sie dafür mit den Tierheim-Mitarbeitenden. Diese kennen ihre Schützlinge in der Regel sehr gut und wissen über die individuellen Bedürfnisse der Katze Bescheid. Überlegen Sie sich daher im Vorfeld genau, wie Sie sich das Zusammenleben vorstellen. Hier ein paar Fragen, die Sie sich stellen sollten:
- Sollte die Katze Freigang haben oder in der Wohnung leben? Vor allem bei alten und bei Tieren mit Handicap ist die Option Wohnungshaltung oft die bessere Wahl.
- Leben bereits Katzen im Haushalt? Welche charakterlichen Merkmale passen? Hier ist es wichtig, vorab einzuschätzen, welche Charaktere gut harmonieren könnten. Eine hundertprozentige Garantie, dass sich die Katzen verstehen, gibt es nicht. Jedoch lässt sich bei der richtigen Konstellation schon vorab die Erfolgschance deutlich erhöhen.
- Gibt es im Haushalt lebende Personen mit Katzenhaarallergie? Einer der häufigsten Abgabegründe für Katzen in Tierheimen sind Allergien. Lassen Sie sich bitte vorab testen und ersparen Sie der Katze den Stress und das Leid, ihre neue Umgebung wieder verlassen zu müssen.
6. Was muss man tun, um eine Katze zu adoptieren?
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, eine oder mehrere Katzen aus dem Tierschutz zu adoptieren, stehen Ihnen verschiedene Optionen offen. Der erste und naheliegendste Weg ist ein Tierheim in Ihrer Nähe. Hier kann es helfen, vorab anzurufen und Ihre Situation und Wünsche zu schildern. Dabei können Sie einen Besuchstermin in der Katzenstation im Tierheim vereinbaren – im Bestfall haben die Mitarbeitenden so bereits schon zwei oder drei mögliche Katzen im Kopf, die zu Ihnen passen könnten.
Wenn der Besuch erfolgreich ist, werden Sie gebeten, einen Fragebogen mit einer Selbstauskunft zu Ihrer Lebenssituation auszufüllen. Damit will das Tierheim sicherstellen, dass im neuen Zuhause die passenden Voraussetzungen zur Katzenhaltung bestehen und Sie über das nötige Grundlagenwissen zur artgerechten Haltung von Katzen verfügen. Ist die Selbstauskunft positiv, wird häufig ein Besuch bei Ihnen zu Hause vereinbart. Auch dies ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, damit sichergestellt wird, dass die Katze in gute Hände gerät. Geprüft wird vor allem die katzentaugliche Absicherung des Balkons, die Fenster und Rückzugs- sowie Spielmöglichkeit, z. B. in Form von Kratzbäumen und Schlafhöhlen. Ist der Besuchstermin ein Erfolg, können Sie alles für den Einzug vorbereiten.
Außerdem gibt es auch im Ausland Tausende Katzen, die auf ein liebevolles Zuhause warten. Auch hier lohnt es sich, wenn Sie sich im Tierheim nach seriösen Tierschutzorganisationen im Ausland erkundigen. Die Abläufe – wie beispielsweise der Transport der Tiere zu Ihnen nach Hause – besprechen Sie in diesem Fall am besten direkt mit den Tierschutzorganisationen.
7. Wie lange dauert es, bis man eine Katze aus dem Tierheim mitnehmen kann?
Wenn alle Voraussetzungen Ihrerseits erfüllt sind und Sie die Katze bereits besucht haben, dauert es meistens nicht lange bis zur endgültigen Adoption. Den Schutzvertrag und die Schutzgebühr (meistens zwischen 80 und 160 Euro) entrichten Sie in der Regel am Tag der Abholung. Wenn alles glatt läuft, kann es bereits sein, dass Sie Ihren neuen tierischen Mitbewohner innerhalb von ein paar Tagen bis zu wenigen Wochen bei sich aufnehmen können. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ein paar Tage oder auch Wochen vergehen können. Die Bedürfnisse der Tiere stehen an erster Stelle, weshalb genau abgewägt werden muss, ob dieses eine Lebewesen zu Ihrer individuellen Situation passt.
Die besten Tipps zum Zusammenführen von Katzen
Die Adoption war ein Erfolg – nun zieht Ihr neuer Liebling bei Ihnen ein. Wenn Sie bereits Katzen haben, gibt es nun einiges zu beachten, damit das zukünftige Zusammenleben harmonisch und friedlich gelingt. Was Sie bei der Zusammenführung von Katzen beachten sollten, erfahren Sie hier.