Im November 2023 haben wir von PETA Deutschland gemeinsam mit den beiden Influencern Nathan Goldblat und Lewinray zwei Fälle von illegalem Welpenhandel in Berlin aufgedeckt: Dort sollten in zwei aufgedeckten Fällen insgesamt vier viel zu junge Hundewelpen an die beiden Influencer und unsere PETA-Ermittlerin, die sich als Kaufinteressent:innen ausgaben, übergeben werden.
Influencer decken mit PETA zwei Fälle illegalen Welpenhandels in Berlin auf
Die beiden Influencer, die in den sozialen Medien Millionen Menschen erreichen, haben unsere Mitarbeiterin Jana Hoger bei einer ihrer Welpenhandel-Aufdeckungen begleitet. „Es war mega cool, ein Teil der Aufdeckung gewesen zu sein und ich hoffe dazu beizutragen, den illegalen Welpenhandel zu stoppen“, so Lewinray.
Berlin gehört zu den Städten in Deutschland, in denen am meisten illegal gehandelte Welpen verkauft werden: Dort werden täglich Tierkinder verkauft – vielfach ohne dass jemand etwas davon erfährt. Hunde werden an Übergabeorte geliefert, an Bahnhöfen verkauft oder in extra angemieteten Wohnungen an Käufer:innen übergeben, die oftmals gar nicht wissen, dass es sich dabei um illegalen Hundehandel handelt.
Anfang November gaben sich die drei Tierschützer:innen in zwei Fällen als Kaufinteressent:innen aus.
Zwei zu junge Pomeranianwelpen aus Serbien sollten illegal verkauft werden
Im ersten Fall hat sich die PETA-Ermittlerin auf eine Anzeige für einen Pomeranian als Kaufinteressentin gemeldet. Vor Ort wurden ihr zwei Welpen präsentiert, die aus Serbien stammen. Aus Serbien, als nicht gelistetes Drittland, ist die Einfuhr von Welpen von Privatpersonen erst ab dem 7. Lebensmonat und nur mit bestimmten Vorgaben möglich – auch nur dann, wenn die Vierbeiner nicht für den Weiterverkauf bestimmt sind.
Unsere Mitarbeiterin checkte das Alter der Tiere, die gerade einmal rund acht Wochen alt waren und unter Husten und einer Infektion der Augen litten. Die beiden Welpen waren illegal zum Verkauf nach Deutschland eingeführt worden; es wurde gegen das Tierseuchengesetz verstoßen.
Als im Gespräch mit den Verkäufer:innen das vereinbarte Codewort für den Polizeiruf genannt wurde, rief Lewin außer Hörweite die Polizei, während Jana und Nathan bei den Hunden blieben. Diese erschien kurz darauf mit zwei Streifenwagen und vier Einsatzkräften, um die beiden Tierkinder zu beschlagnahmen. Die zuständigen Behörden nahmen alle Beweise auf, darunter auch den völlig verkoteten Balkon, auf welchem die kleinen Vierbeiner bei eisigen Temperaturen immer wieder gehalten worden waren, und werden in diesem Fall weiter ermitteln. Das Wichtigste: Die beiden Tierkinder sind in Sicherheit!
Händler möchte viel zu junge Welpen aus Russland verkaufen
Im zweiten Fall wollte ein Händler die Hunde an einen Berliner Übergabeort bringen und nahm dafür eine zweistündige Fahrt in Kauf. Die Welpen sollten auf dem Parkplatz eines Einrichtungshauses übergeben werden.
Die Hundebabys waren erst etwa sechs bis sieben Wochen alt, völlig verängstigt und erschöpft. Beide Tiere waren zuvor aus Russland für den Weiterverkauf nach Deutschland gebracht worden.
Auch in diesem Fall handelt es sich um einen illegalen Handel, zudem ist der Verkauf von so jungen Hundewelpen ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz.
Die Polizei Brandenburg unterstützte unser Ermittler-Team, sodass die beiden kleinen Welpen in ein nahegelegenes Tierheim gebracht wurden, um in der Quarantänestation versorgt zu werden.
Adoptieren statt kaufen: So können Sie gegen illegalen Welpenhandel aktiv werden
„[…] Über 350.000 Tiere warten jedes Jahr in deutschen Tierheimen, die dringend ein Zuhause suchen. Durch unsere Aufdeckung sollen Menschen dazu ermutigt werden, Tiere zu adoptieren und nicht über Internetportale zu kaufen“, so Nathan Goldblat.
Um das mit dem illegalen Tierhandel verbundene Leid zu verhindern, sollten Sie niemals Welpen oder andere Tiere im Internet kaufen, sondern einen tierischen Mitbewohner aus dem Tierheim adoptieren. Denn dort warten unzählige Lebewesen auf ihre zweite Chance im Leben und auf ein fürsorgliches Zuhause – auch viele Welpen.
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