Seit Russland am 24. Februar 2022 den Angriffskrieg auf die Ukraine startete, ist PETA mit seinen Partnerorganisationen im Einsatz, um Tieren und Menschen in Not zu helfen: Wir retten Tiere, leisten dringend benötigte Hilfe und nehmen so viele Notrufe entgegen wie möglich. Innerhalb von kurzer Zeit ist das größte karitative Projekt entstanden, das wir von PETA Deutschland bisher realisiert haben.
Zurückgelassene und teilweise auf sich allein gestellte Tiere sind in riesiger Not, ebenso Tiere aus Sheltern und von Flüchtenden – sie sind auf unsere Hilfe angewiesen. Um die Tiere nicht im Stich zu lassen, führen wir gemeinsam mit lokalen Tierschutzorganisationen verschiedene Hilfsmaßnahmen vor Ort durch – unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben. Zudem unterstützen wir lokale Tierschützer:innen und ihre Vereine dabei, den Tieren im Land zu helfen. Darüber hinaus liefern wir große Mengen Tiernahrung in die Ukraine. Wir bauen Partnerprojekte auf – denn zusammen sind wir stark für Tiere!
Tiernahrung
Nahrung für circa 2.500 hungrige Tiere pro Tag – insgesamt bereits knapp 1.600 Tonnen.
Gerettete Tiere
Mehr als 16.500 gerettete Tiere seit Kriegsbeginn
Unterkünfte
Sichere Unterkünfte für Tiere in Not
Seit Kriegsbeginn hat PETA Deutschland gemeinsam mit seinen Partnern aus der Ukraine circa 16.500 Tiere aus Krisengebieten in der Ukraine in Sicherheit gebracht. Dazu gehört für uns mehr als nur der Transport der Tiere – die Tiere werden medizinisch versorgt, geimpft, liebevoll umsorgt und aufgepäppelt und sie verbringen die rechtlich vorgeschriebene Quarantäne im Projekt – an Orten, die wir gut kennen. Wenn alle notwendigen Papiere und der Bluttitertest auf Tollwut vorliegen, dann dürfen in ein neues Leben ausreisen.
Wir haben dafür sichere Plätze für Hunde und Katzen in Not geschaffen. Darüber hinaus haben wir auch Unterkünfte und medizinische Versorgung für Pferde, Schafe, Ziegen, Gänse, Enten, Hühner und andere Tiere aufgebaut.
Viele Hunde und Katzen sind traumatisiert, krank, schwer verletzt, voller Parasiten – der Krieg führt zu verheerenden Zuständen für Tiere und Menschen. Die Erlebnisse und Geschichten, von denen uns lokale Tierschützer:innen berichten, sind allesamt tragisch: Es kommen Tiere, die durch Raketen und Bomben verletzt wurden, Brüche und tiefe Wunden haben. Diesen Tieren geben wir die bestmögliche Versorgung – für ihre Körper und ihre Seelen. Nach der Quarantänezeit und wenn sie gesund genug zum Reisen sind, werden sie durch Partnertierheime in Deutschland und Europa in neue Familien vermittelt – oder mit ihren Halter:innen wiedervereint.
Jeden einzelnen dieser geschaffenen Plätze brauchen wir dringend, denn das Leid und die Nachfrage nach Hilfe sind unbeschreiblich groß. Die Koordination der Unterkünfte und die Versorgung aller Tiere, während gleichzeitig weitere Tierrettungen organisiert werden, stellt uns und unsere ukrainischen Partner:innen jeden Tag vor viele Herausforderungen.
Seit Beginn des Krieges sind wir im Einsatz, um zusammen mit unseren Partnern in der Ukraine dieses umfassende Projekt zu realisieren und es für die Tiere an jedem Tag mit vollem Einsatz weiter umzusetzen und auszubauen – denn sie brauchen uns!
Raketenangriffe und lebensbedrohliche Situationen im Alltag befreundeter Tierschützer:innen zeigen uns immer wieder, wie nah der Krieg tatsächlich ist und wie gefährlich der Einsatz in der Ukraine ist. Vor diesem Hintergrund wird besonders deutlich, wie mutig unsere ukrainischen Partner:innen sind, die Tiere aus allen Regionen des Landes zu uns bringen – teilweise auch gemeinsam mit ihren Familien, die ebenfalls in Sicherheit gebracht werden müssen.
Die Lage der Menschen und Tiere in der Ukraine spitzt sich täglich weiter zu: Viele Städte werden eingekesselt und weiter stark bombardiert. Die Versorgung mit Nahrung und Trinkwasser ist daher oft unzureichend – doch mit der gelieferten Tiernahrung konnte bereits Zehntausenden Tieren geholfen werden.
In den vergangenen Monaten konnten wir bereits mehr als eintausendsechshundert Tonnen Tiernahrung (das sind über 1.600.000 Kilogramm!) für Hunde, Katzen und Pferde produzieren und in die Ukraine liefern lassen. Vor Ort haben wir ein Netzwerk aus Tierschützer:innen und Helfer:innen etabliert, mit denen wir Nahrung an Tierheime, Menschen in Not mit Tieren und Vereine weiterleiten und verteilen können.
Von Deutschland aus planen wir mit unserem Partner aus dem Bereich Tiernahrung die Lieferungen – dazu gehört vor allem die Organisation von Einkauf und Transport. Bei der Planung der Route, Einfuhr und Weiterverteilung vor Ort stehen wir oft vor Schwierigkeiten, denn die Gegebenheiten des Krieges ermöglichen kaum ein routiniertes Vorgehen und die Situation verändert sich täglich. Aber wir meistern jede Herausforderung, denn wir wissen: Unsere Lieferungen werden von vielen hungrigen Tieren dringend erwartet.
Wir wachsen über uns hinaus und sind bestrebt, so vielen Tieren und Tierschützer:innen zu helfen, wie uns möglich ist.
PETA Deutschland und PETAs Global Compassion Fund unterstützen derzeit die folgenden Projekte:
ANIMAL RESCUE KHARKIV
Neben der Versorgung und sicheren Unterbringung von circa 1.000 Hunden und Katzen bringt PETA auch Hilfe für Pferde – so zum Beispiel nahe Charkiw, wo 35 Pferde kurz vor einer Hungernotlage waren, frische Einstreu gab es schon länger nicht mehr. Darüber hinaus versorgen wir circa 300 Tiere wie Pferde, Schafe, Ziegen, Hühner, Enten und andere Tiere in unserem Projekt – sie sind sicher untergebracht, werden medizinisch versorgt und artgerecht ernährt.
Das Katzenhaus unterhält zudem auch soziale Projekte: Schulklassen können dort etwas über Tiere lernen und Katzen streicheln, Mitarbeitende vom Militär bekommen dort eine warme, vegane Mahlzeit und können etwas zur Ruhe kommen; miteinander sprechen – oder schweigen. Beide Projekte werden sehr gut angenommen und die Katzen freuen sich über jede Streicheleinheit.
PETA hat zudem eine Fahrzeugflotte zur Verfügung gestellt, damit Hunde, Katzen und andere Tiere sicher transportiert werden können.
Die Lage in der Region Charkiw ist sehr angespannt: Tierkliniken wurden zerstört – gleichzeitig gibt es immer mehr Tiere in Not. Wir halfen Animal Resuce Kharkiv beim Aufbau einer Tierklinik an einem möglichst sicheren Ort, um zumindest etwas Leid zu minimieren. An jedem Tag werden dort ca. 100 bis 130 schwer kranke Tiere operiert und intensiv versorgt. PETA und der Global Compassion Fund von PETA finanzieren den überwiegenden Anteil der laufenden Kosten – Medikamente, OP-Material, Personal, Hygiene-Artikel, Strom und vieles mehr.
Zudem beliefern wir die Gruppe regelmäßig mit großen Mengen Tiernahrung. Die mutigen Tierschützer:innen fahren Tag für Tag in die lebensgefährlichen, gerade erst von den Russen befreiten Dörfer und Gemeinden, um Tiere in Not zu bergen und zu versorgen. Zudem versorgen wir mit unseren Nahrungsspenden auch alle Tiere im Projekt.
Darüber hinaus bauen wir zusammen mit den lokalen Partner:innen eine umfassende Kastrationskampagne auf: Gemeinsam konnten wir das nahezu Unmögliche schaffen und mitten im Krieg eine passende Location, ein liebevolles Team sowie Tierärzt:innen finden, die dieses wichtige Projekt umsetzen.
Wir verhindern damit, dass zigtausende Tiere in ein leidvolles Leben geboren werden. Ein Leben im Krieg, ohne eigene Familie und entsprechende Versorgung.
Alle Tiere im Projekt werden kastriert, hinzu kommen monatlich weitere etwa150 Hunde und Katzen. Auch heimatlose Tiere und Tiere mit Halter:innen werden kastriert.
Wir reagieren immer sofort: Als zum Beispiel der Kachowka-Staudamm Anfang Juni 2023 zerbarst, waren die lokalen Teams von Animal Rescue Kharkiv sofort im Einsatz und konnten Hunderte Tiere aus den Fluten retten und anschließend versorgen – die schweren Fälle wurde sofort in die Tierklinik nach Charkiv gebracht. Zahlreiche Tiere haben dank unserer Arbeit ihre Familien wieder gefunden. Alle heimatlosen Tiere, die gerettet wurden, sind in unserem Projekt in Charkiv aufgenommen werden. Innerhalb weniger Stunden nach Bekanntwerden der Nachricht, waren Boote angeschafft und Material zusammengestellt – der unermüdliche Einsatz konnte beginnen.
UANIMALS
Um das Netzwerk zur Verteilung von Tiernahrung der ukrainischen Organisation UAnimals zu unterstützen, liefern wir seit Ausbruch des Krieges regelmäßig Hunde- und Katzennahrung, aber auch Pferde– und Eselnahrung an die Organisation bis in die Ukraine. Dort wird es dann über Mitarbeiter:innen und Freiwillige an Menschen mit Tieren in Not ausgegeben.
PETA Deutschland wurde für Ihr Engagement mit dem „All Ukrainian Animal Award“ ausgezeichnet.
Gostomel Shelter Kyiv
PETA Deutschland ist dem Gostomel Shelter Kyiv seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden. Zu Beginn des Krieges wurde das Shelter schwer durch die Angriffe beschädigt. Derzeit sind dort ca. 900 Hunde und Dutzende Katzen untergebracht. Das Tierheim hat täglich mit stundenlangen Stromausfällen zu kämpfen, die den Tierheim-Alltag sehr erschweren – besonders im Winter. PETA finanzierte den dringend benötigten Generator, der die Versorgung der Tiere weiterhin ermöglicht, denn so können Wasserpumpe, Futterküche und Krankenstation mit dem Strom versorgt werden, den sie benötigen. Zudem stellt PETA sicher, dass das Tierheim sich auch den benötigten teuren Dieseltreibstoff zum Betreiben des Generators in den kommenden Monaten finanziell ermöglichen kann.
Wir setzen uns dafür ein, dass so viele Tiere wie möglich in der Ukraine die Hilfe erhalten, die sie dringend brauchen. Die Notlage ist überwältigend groß und das Team ist jeden Tag im vollen Einsatz, um das Bestmögliche in dieser dramatischen Lage zu bewirken. Denn wir sehen jedes einzelne Tier, der Blick in ihre verängstigen Augen trifft das Team mitten ins Herz.
PETAs Global Compassion Fund unterstützen
Wenn Sie unseren Einsatz für die Tiere in der Ukraine zielgerichtet unterstützen möchten, können Sie dies über PETAs Global Compassion Fund tun.
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Wie kann man Tieren aus der Ukraine helfen?
Mit einer zielgerichteten Spende können Sie Tieren in und aus der Ukraine helfen. Ihr Beitrag für unser Projekt wird genau dort eingesetzt, wo er am dringendsten benötigt wird. Wenn Sie die Arbeit von PETA Deutschland unterstützen möchten, können Sie das unter folgendem Spenden-Link tun: www.peta.de/spenden-ukraine
Selbstverständlich ist eine Spende auch per Überweisung mit dem Verwendungszweck „Ukraine“ möglich.
GLS Gemeinschaftsbank Bochum eG
IBAN: DE71 4306 0967 7800 0780 00
BIC: GENODEM1GLS -
Was geschieht mit den Tieren aus der Ukraine?
Wir sind überglücklich, Tausende Tiere aus dem Kriegsgebiet der Ukraine retten zu können. Über Partner innerhalb der EU haben wir bereits Möglichkeiten geschaffen, um diese Tiere sicher und unter Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben unterzubringen. Dabei gewährleisten wir, dass alle Bestimmungen hinsichtlich Quarantäne, Bluttests, Impfungen usw. erfüllt werden und jedes Tier bestmöglich und liebevoll versorgt wird. Über deutsche Partnertierheime werden die geretteten Tiere nach und nach an liebevolle Menschen vermittelt.
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Wie kann ich Pflegestellen oder Notunterkünfte für Mensch und Tier anbieten?
Wer Flüchtenden, egal in welchem Land, eine Unterkunft anbieten möchte, sollte sich dazu an die lokalen Behörden wenden und dieses Angebot unterbreiten.
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Was geschieht mit den vielen Tieren in der Ukraine?
1. Zurückgelassene und „streunende“ Tiere
Wir von PETA Deutschland arbeiten unermüdlich daran, so viele Tiere wie möglich in Sicherheit zu bringen. Aber auch zahlreiche weitere Organisationen, Tierschützer: innen in der Ukraine und Aktive vor Ort tun alles, was möglich ist, um die Tiere zu retten.
Wir appellieren dringend an die Menschen in der Ukraine, ihre tierischen Mitbewohner nicht zurückzulassen.
2. Tiere in der ukrainischen Landwirtschaft
Wenn ukrainische Landwirt:innen fliehen müssen, können sie nicht Hunderte Rinder, Tausende Schweine oder Zehntausende gefiederte Tiere wie Hühner, Puten oder Enten mitnehmen. Leider ist davon auszugehen, dass viele landwirtschaftlich gehaltene Tiere in der Ukraine bereits verdurstet oder verhungert sind.
Teilweise wurden und werden die Tiere in den Ställen sich selbst überlassen; manche Menschen öffnen vor der Flucht noch die Stalltüren, damit sich die Tiere unter Umständen selbst versorgen können. Dies ist je nach Region und Temperatur aber meist ebenfalls ein Todesurteil. Der Krieg zeigt erneut, wie wichtig die Abkehr von der tierhaltenden Landwirtschaft ist – denn in Krisensituationen ist es unmöglich, den Abermillionen Tieren in Ställen zu helfen.
3. Wie ist die Situation in den Zoos und Tierheimen vor Ort?
Die Lage im Land ist vielerorts dramatisch, und es fehlt weiterhin an lebensnotwendigen Gütern wie Nahrung, Wasser, Medikamente, Strom usw. Unzählige Tiere und Menschen leiden, viele sind chancenlos. Ein trauriges Beispiel von vielen ist der Zoo von Kiew, der offenbar im März 2022 bombardiert wurde und brannte. Einige Tierschutzorganisationen, die sich auf Wildtiere spezialisiert haben, sind vor Ort im Einsatz und geben ihr Bestes, um möglichst vielen Tieren zu helfen.
Auch hier zeigt der Krieg eindeutig, dass die Abkehr von Einrichtungen wie Zoos längst überfällig ist. In Krisensituationen ist es schlichtweg unmöglich, den zahllosen Tieren in Gefangenschaft zu helfen, sodass sie einfach ihrem Leid überlassen werden.
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Kann man in der Ukraine helfen?
Wir raten dringend davon ab, als Privatperson in die Ukraine zu fahren, um Tiere zu retten, denn die Lage vor Ort ist unübersichtlich. Privatpersonen, die ziellos in die Kriegsgebiete fahren, sorgen eher für Chaos, statt Hilfe zu leisten.
Weitaus effektiver können Sie uns und den Tieren vor Ort mit einer Spende helfen, die wir zielgerichtet verwenden. Im Rahmen von PETAs Global Compassion Fund planen wir langfristige Hilfe. Wenn Sie uns dabei unterstützen möchten, können Sie das unter folgendem Spenden-Link tun: www.peta.de/spenden-ukraine