Gänsemast: So leiden Gänse für „Gänsebraten“ in der Mast

Gegen Jahresende beginnt die Saison für „Gänsebraten“ – die qualvolle Mast hierfür dauert nur wenige Wochen und die gewaltsame Tötung der Gänse im Schlachthaus findet größtenteils in den Monaten Oktober, November und Dezember statt.

Beinahe das gesamte Sortiment an Gänsefleisch in den deutschen Supermarktregalen stammt aus Osteuropa – hauptsächlich Polen und Ungarn [1]. Doch auch in Deutschland bedeutet die Gänsemast für die Tiere ein äußerst leidvolles Leben – das zeigt aktuelles Material, das uns von PETA Deutschland Anfang Oktober 2023 zugespielt wurde.

Gänse leiden in der Mast für „Gänsebraten“: Gänseleid mitten in Deutschland

Die Aufnahmen aus einem Gänsemastbetrieb mitten in Deutschland zeigen die reizarme, triste und zermürbende Realität von Gänsen, die für die Mast ausgebeutet und in ein völlig artfremdes Leben hineingezwungen werden. Für die „Martinsgans“ und den „Gänsebraten“ an Weihnachten werden die Tiere wenige Wochen lang in Mastbetrieben gemästet und dann gewaltvoll im Schlachthaus getötet.

Verletzte und kranke Tiere vegetieren leidvoll vor sich hin

Außerdem zeigen die Aufnahmen einige Tiere in Krankenbuchten. Eine Gans muss mit einem völlig deformierten Schnabel leben. Viele andere Tiere können sich nur humpelnd fortbewegen. Jeder Schritt muss ihnen große Schmerzen bereiten. Inwiefern die Gänse medizinisch behandelt werden, ist fraglich.

Fakt ist: In der landwirtschaftlichen Tierhaltung spielt das Individuum keine Rolle. Eine Versorgung, wie wir sie von unseren Hunden oder Katzen kennen, ist nicht vorgesehen. Denn es geht um Wirtschaftlichkeit. Dass viele Tiere nicht einmal die Mast bis zum Schlachthof überleben, ist von Anfang an einkalkuliert.

Gänsemast
2020 wurden schätzungsweise über 500.000 Gänse getötet. (2)

PETA fordert ein Ende der leidvollen Haltung

Tierleid in deutschen Ställen ist der Alltag. Gänse sind soziale Wasservögel, für die der ständige und intensive Zugang zu offenen Wasserflächen unabdingbar für das arteigene Verhalten ist – und somit Grundvoraussetzung für deren Wohlbefinden. Auch das Leben in Familienverbänden wird den hunderten gleichaltrigen Gänsen in den kargen Masthallen verwehrt. Sie müssen in anonymen Brütereien schlüpfen, werden niemals liebevoll von den eigenen Eltern aufgezogen und haben nicht die Möglichkeit, mit einem Partnervogel alt zu werden.

Auch wenn Halter:innen sich an die gesetzlichen Mindestanforderungen halten – oder diese sogar übertreffen –, regelmäßig leiden die Tiere in den kargen Hallen, den tristen Ausläufen oder an qualvoller Überzüchtung.

Zudem kommt erkrankten Gänsen oft nicht die nötige medizinische Versorgung zu, sondern sie werden in Krankenbuchten isoliert, während die Halter:innen abwarten, ob die Tiere von alleine genesen – oder sterben. Wir von PETA Deutschland fordern die Politik auf, Tiere endlich als das zu sehen, was sie sind: individuelle Persönlichkeiten, deren Bedürfnisse niemals mit der Ausbeutung in der Landwirtschaft zu vereinbaren sind. Denn ein Haltungssystem voller qualgezüchteter Tiere, in dem Wasservögel weder baden noch fliegen können, ist nach unserer Einschätzung mit dem Tierschutzgesetz nicht zu vereinbaren.

Was Sie tun können

Jede und jeder von uns kann sich täglich gegen das Leid auf dem eigenen Teller aussprechen. Ganz gleich, welche Werbeversprechen hinter einem Produkt stecken, Tiere leiden in jeder Form der landwirtschaftlichen Tierhaltung. Achten Sie beim Einkauf deshalb auf vegane Labels und bereiten Sie an Sankt Martin oder Weihnachten einen veganen Festtagsbraten zu. Tipps und Tricks rund um ein veganes Leben erhalten Sie in unserem kostenlosen und unverbindlichen 30-Tage-Veganstart-Programm.