Affen kaufen und als Haustier halten: Warum das Tierquälerei ist

Leider ist es in Deutschland noch möglich, dass Affen über das Internet oder in Zoohandlungen gekauft und als sogenannte Haustiere gehalten werden können. Per Klick werden die sensiblen Exoten oftmals bestellt und anschließend an Treffpunkten übergeben. Dabei ist die Haltung von Wildtieren in Privathaushalten niemals artgerecht und bedeutet massives Leid für die Tiere.

Inhalte im Überblick

Ist es legal, Affen zu besitzen?

Nur in neun Bundesländern ist die Haltung von gefährlichen oder giftigen Tieren durch Vorschriften geregelt. In Deutschland gibt es noch immer kein flächendeckendes Verbot zur Haltung von exotischen Wildtieren in Privathand, obwohl dies dringend nötig wäre, um Tiere zu schützen.

Das bedeutet, jeder Mensch kann sich ein Wildtier wie einen Affen, welcher allerhöchste Ansprüche an Lebensraum, die soziale Struktur und Platz hat, ganz einfach auf diversen Internetportalen oder Plattformen kaufen. Die Herkunft der im Internet angebotenen Tiere ist häufig ungeklärt. Keiner weiß, woher die Affen wirklich stammen. Diese laschen Regelungen befeuern die Ausbeutung der Tiere durch den Menschen, indem sie die Affen zu „Unterhaltungszwecken“ im Wohnzimmer oder nicht selten auch in Kinderzimmern „abstellen“.

Ein kleiner schwarzer Affe sitzt in einem Kaefig.
Leider dürfen Affen bisher noch privat gehalten werden, dabei kann ihnen kein artgerechtes Zuhause geboten werden.
Ein Berberaffe sitzt angekettet in einem Kaefig.
Wir von PETA decken immer wieder Missstände in der Haltung von Affen auf.
Ein Affe in einer Windel sitzt auf einer Stuhllehne.
Affe im kaefig
Affe im Heimtierhandel
Weissbüschelaffe auf einem Ast
Affe Gucci sitzt im Kaefig auf einer Stange

Wie viel kostet ein Affe?

In Deutschland werden Affen wie gefühllose Ware im Internet angeboten – es gibt sogar extra Onlineshops für die Exoten. Die Anbieter:innen verlangen für die Tiere meist ab 1.000 Euro.

Teilweise handelt es sich bei den Affen um Wildfänge, bei denen die Jungtiere qualvoll von ihrer Mutter getrennt werden und durch Wilderer aus ihrer Heimat entrissen werden. Nicht selten werden dabei ganze Familien ausgelöscht. Nur ein kleiner Teil der weltweit gehandelten Exoten ist durch Gesetze geschützt, was den legalen Handel mit exotischen Tieren zu einer Katastrophe für den Tier- und Artenschutz macht.

Selbst wenn eine Tierart den Schutzstatus hat, fehlt es oft an Kontrollen und staatlicher Durchsetzung. So fangen kriminelle Händler:innen unzählige Tiere ein, die in ihren Herkunftsländern geschützt sind, schmuggeln sie nach Europa und verkaufen sie hier völlig legal. Denn noch immer werden hier in Deutschland Tiere, die in ihren Herkunftsländern geschützt sind, völlig frei und ungeregelt verkauft.

Immer wieder konnten wir von PETA Deutschland Fälle aufdecken, in denen illegal mit Affen gehandelt wurde, und die zum Verkauf stehenden Tiere retten. Teilweise werden die Affen aber auch bei kriminellen Menschen vermehrt und früh von ihrer Mutter getrennt, denn je kleiner desto „niedlicher“ sind sie für die Käufer:innen und umso freundlicher die Affen. Kommen die Tiere dann in die Pubertät oder beginnen, ihr Revier zu verteidigen, versuchen Menschen, sie oftmals schnellstmöglich loszuwerden.

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Aufdeckungen
Brauer Berberaffe sind auf einem Baumstamm in einem Kaefig.

Berberaffe an Leine gehalten

Weisshandgibbon in einem Kaefig

Affenbaby auf Parkplatz verkauft!

Kapuzineraffe

Nach Tod von Halterin: Affe eingeschläfert

Collage Polizistin und Listzaffe in Transportbox

Illegaler Handel mit Affen aufgedeckt

Affe im Kaefig

Affe in Kaninchenkäfig gehalten

weissbueschelaffe handel

Affe skrupellos im Internet angeboten!

Affe Gucci im Kaefig

Affe aus Vogelkäfig befreit

weissbueschelaffe kaefig

PETA deckt Handel mit Affenbabys auf

Affe hinter einen Zaun

Affen aus winzigem Verschlag gerettet

Warum darf man keine Affen halten?

In der Privathaltung leiden Affen unter den Haltungsbedingungen und sterben nicht selten verfrüht, denn sie sind an ein Leben in der Natur angepasst, nicht im Wohnzimmer. Oft werden sie wie Kinder angezogen, müssen am Tisch essen oder Windeln tragen. Die Tiere werden außerdem niemals stubenrein, sondern markieren mit Urin und verschmiertem Kot ihr Revier.

Auch die Platzanforderungen der Tiere kann kein Wohnzimmer und keine Außenanlage jemals erfüllen. In freier Wildbahn legen Affen jeden Tag lange Strecken zurück. Sie klettern und springen in den Bäumen umher und toben miteinander. In Gefangenschaft können die Tiere dies nicht tun, was zu Aggressionen führen kann. Außerdem werden die Tiere oft einzeln gehalten, wodurch sie ein Leben in Einsamkeit fristen müssen. Durch eine solche Haltung entwickeln die Tiere stereotypische Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Essen von eigenen Fäkalien oder das Ausreißen der Haare.

weissbueschelaffe kaefig
Affen sind Wildtiere und nicht an ein Zusammenleben mit Menschen gewöhnt wie Hunde oder Katzen.

Ist ein Affe gefährlich?

Primaten sind ein Leben in engen Sozialverbänden gewohnt und zeigen sich als hoch soziale und sehr intelligente Tiere. Diese Bedürfnisse werden in Privathand nicht erfüllt, denn ein Mensch kann niemals die arteigene Sozialstruktur oder die Familienverbände von Affen ersetzen. Viele Affen entwickeln schwer aggressive Verhaltensweisen und leiden ihr Leben lang.

Affen sind zudem Wildtiere und können durch Bisse gefährliche Krankheiten wie AIDS oder Ebola übertragen.

Wie Sie Affen helfen können

  • Kaufen Sie niemals ein Tier in der Zoohandlung, im Internet oder von Züchter:innen. Wenn Sie bereit sind, einen tierischen Mitbewohner aufzunehmen, besuchen Sie ein Tierheim und lassen Sie sich dort beraten.
  • Bitte setzen Sie sich mit uns für ein Heimtierschutzgesetz ein, das die Haltung von Wildtieren in Privathand verbietet, indem Sie unsere Petition unterschreiben.