Jedes Jahr am 8. März wird am Weltfrauentag auf Frauenrechte und Gleichberechtigung der Geschlechter aufmerksam gemacht. In Berlin und Mecklenburg-Vorpommern ist der Internationale Frauentag bereits ein gesetzlicher Feiertag. Seit über 100 Jahren wird der Frauentag inzwischen begangen und er ist nach wie vor von großer Wichtigkeit, denn noch immer werden FLINTA* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) benachteiligt.
Auch in der Tierindustrie werden weibliche Tiere aufgrund ihrer biologischen Eigenschaften diskriminiert und ihr Leben lang ausgebeutet – zu Profitzwecken und für den Konsum des Menschen. Die betroffenen Tiere selbst haben keinerlei Einfluss auf diese Nutzung ihrer Geschlechts- und Fortpflanzungsorgane und keine Möglichkeit, sich zu widersetzen.
Machen Sie sich am Weltfrauentag und allen anderen Tagen für ALLE Frauen stark, indem Sie auch weiblichen Tieren helfen.
Trinken Sie keine tierische Milch
Kühe, Ziegen, Büffelkühe, Schafe und viele weitere weibliche Tiere leiden in der Milchindustrie meist ihr ganzes Leben lang. Kühe werden etwa einmal im Jahr künstlich besamt. In der Regel stecken Landwirt:innen oder Tierärzt:innen hierzu einen Arm tief in das Rektum des Tieres und führen mit der anderen Hand eine Kanüle mit Sperma in deren Scheide ein. Damit der Mensch die von der Natur für das Kuhkind vorgesehene Milch konsumieren kann, werden Kuhmütter meist direkt nach der Geburt von ihren Kälbern getrennt. Sie können ihre Kinder nicht einmal einen Tag lang versorgen, während ihre Muttermilch für den menschlichen Konsum abgepumpt und verkauft wird.
Aufgrund dauerhafter Stallhaltung, gezielter Überzüchtung und Fehlernährung zugunsten eines unnatürlich hohen Milchertrags sind viele Kühe ausgemergelt und erkranken. Nach durchschnittlich unter fünf Jahren sind die ausgebeuteten Tiere für die Betriebe nicht mehr rentabel und werden im Schlachthaus getötet.
Tipp: Auch eine aus menschlicher Sicht „bessere“ Haltung hilft den Tieren kaum. Setzen Sie deshalb auf eine der zahlreichen leckeren Milchalternativen, die es inzwischen gibt – von Hafermilch über Mandelmilch bis hin zu Erbsenmilch gibt es für jeden Geschmack und jede Verwendung eine passende vegane Alternative. Probieren Sie sich doch mal durch!
Essen Sie keine Eier
Hennen in der Eierindustrie geht es leider in keiner Weise besser. Die Tiere stammen vom Urhuhn ab, das zur Fortpflanzung 20 bis 30 Eier im Jahr legt, seine Küken fürsorglich ausbrütet und liebevoll versorgt. [1]
In starkem Gegensatz dazu haben „Legehennen“ in der Eierindustrie keine Möglichkeit, ihrem natürlichen Verhalten nachzugehen. Sie wurden gezielt so stark überzüchtet, dass sie bis zu 300 Eier oder mehr im Jahr legen. Diese hohe Ei-Anzahl führt bei den Tieren zu schweren gesundheitlichen Problemen – bei vielen Hühnern ist das Legeorgan stark entzündet, sie sind meist stark abgemagert und ihr Federkleid wird ihnen teils vollständig herausgepickt, denn aufgrund der Zucht, der artfremden Haltung und des hohen chronischen Stresslevels reißen sie sich gegenseitig die Federn aus – bis hin zu blutigem und tödlichem Kannibalismus. Die Eier, die ihre zerbrechlichen Körper aufgrund der Qualzucht jeden Tag legen müssen, werden direkt nach dem Legen automatisch abtransportiert, sodass die Küken nicht unter der liebevollen Betreuung ihrer Mütter, sondern anonym in Brutschränken schlüpfen. Hennen sind für Legebetriebe meist nach ca. 1,5 Jahren nicht mehr rentabel und erfahren einen gewaltsamen Tod im Schlachthaus – ganz gleich bei welcher Haltungsform.
Tipp: Zum Backen oder für das morgendliche Rührei braucht man längst keine Hühnereier mehr – mit pflanzlichen Alternativen wie Apfelmus, Banane oder Rührtofu gelingt jede Eierspeise und kein Tier muss dafür leiden. Es gibt sogar vegane gekochte Eier!
Essen Sie kein Fleisch
In der Mast werden weibliche Schweine, Rinder, Kaninchen, Puten und weitere Tiere zur Zucht missbraucht. Die Tiere werden zu einem einzigen Zweck gehalten: so viele Kinder bzw. Eier wie möglich zu gebären. Dies geschieht meist mithilfe künstlicher Besamung. Sauen werden dafür beispielsweise in einen sogenannten Kastenstand gesperrt, in dem sie nicht einmal ausreichend Platz haben, um sich umdrehen zu können. Bis zu vier Wochen nach der Besamung bleibt die Muttersau in diesem engen Gitterverschlag eingesperrt. Die ganze Zeit müssen sie am selben Fleck stehen, liegen, essen, koten und urinieren.
Kurz vor der Geburt wird die Muttersau dann in eine sogenannte Abferkelbucht gesperrt. Oft drücken die Metallstäbe des Metallkäfigs in den Bauch der hochschwangeren Tiere. Die gesamte Stillzeit, also etwa drei Wochen lang, verbringt die Mutter in diesem Gitterkäfig. Danach werden ihr ihre Kinder viel zu früh entrissen, die Sauen schreien meist tagelang verzweifelt nach ihrem Nachwuchs.
Wenn eine Sau nach durchschnittlich unter drei Jahren nicht mehr schwanger wird, zu wenige Ferkel auf die Welt bringt oder krank wird, wird sie zum Schlachthof transportiert, dort getötet und zu billiger Wurst oder Tiernahrung verarbeitet.
Tipp: Vom Schnitzel über die Bratwurst bis hin zum Braten gibt es für jedes Fleischgericht eine rein pflanzliche Variante, die kein Tierleid erzeugt.
Essen Sie keinen Kaviar
Auch für Fischfleisch leiden weibliche Tiere. So werden für Kaviar, also Fischeier, Störe auf industrialisierten Fischfarmen gezüchtet. Hier müssen die sensiblen Tiere ihr Leben in engen Becken verbringen und ihnen wird alles vorenthalten, was ihr Leben in Freiheit ausmacht. Die Fische werden häufig mit Antibiotika und anderen Chemiecocktails behandelt, weil sich durch die Enge Krankheiten schneller ausbreiten. Um an den Kaviar zu gelangen, werden die weiblichen Tiere meist getötet. Fische können genauso wie Menschen, Hunde und Schweine Schmerzen und Angst empfinden. Die toten Tiere werden anschließend mit einem Messer aufgeschlitzt und ihnen werden die Eier entnommen – manche Fische sind dabei noch bei Bewusstsein.
Tipp: Glücklicherweise gibt es vegane Kaviar-Alternativen aus Algen, die das Leben der Fische verschonen und trotzdem nach Meer schmecken.
Kaufen Sie keine „Haustiere“
Im Welpenhandel werden Hundemütter als regelrechte Gebärmaschinen missbraucht. Die Tiere verbringen ihr Leben oft in Einsamkeit und Elend – besonders schlimm sind die Zustände bei illegalen Zuchten. Viele Hundemütter verbringen ihr kurzes Leben dort in kleinen Zwingern und Käfigen, ohne jemals das Sonnenlicht zu sehen oder in Sozialkontakt mit Artgenossen zu kommen. Sind sie zu schwach oder nicht mehr „produktiv“ genug, werden sie ausgesetzt oder getötet.
Auch für den Kleintier- und Exotenmarkt erleiden Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen, Reptilien, Fische und zahlreiche weitere Tiere ein qualvolles Leben in der Zucht. Während jedes Jahr 350.000 Tiere in Tierheimen auf ein neues Zuhause warten, werden stetig weitere sogenannte Haustiere gezüchtet, weil diese bestimmte Rassevorstellungen erfüllen sollen. [2]
Tipp: Besuchen Sie ein örtliches Tierheim oder kontaktieren Sie einen Tierschutzverein, wenn Sie einem Tier ein liebevolles Zuhause bieten wollen. Dort können Sie Ihren zukünftigen tierischen Mitbewohner kennenlernen und testen, ob Sie gut zusammenpassen!
Helfen Sie Tieren – nicht nur am Weltfrauentag
In der landwirtschaftlichen Tierhaltung werden nicht nur weibliche Tiere ausgebeutet – auch männliche Tiere erfahren aufgrund ihrer Geschlechtszugehörigkeit großes Leid. So werden die meisten männlichen Kälber, Böcke und Lämmer nur wenige Wochen bis Monate nach ihrer Geburt getötet, weil sie für die Milch- oder Eierindustrie unrentabel sind. Für die Befruchtung der weiblichen Tiere wird „Zuchtbullen“ und Hähnen regelmäßig und gewaltsam Samen entnommen.
Setzen Sie sich daher für alle Tiere ein – das ganze Jahr über, denn Mitgefühl braucht keinen Feiertag. Tipps und Infos über ein veganes Leben erhalten Sie in unserer kostenlosen Veganstart-App!
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Quellen
[1] Planet Wissen: Hühner, https://www.planet-wissen.de/natur/haustiere/huehner/index.html (eingesehen am 22.02.2024)
[2] Der Deutsche Tierschutzbund: Tiervermittlung, https://www.tierschutzbund.de/organisation/einrichtungen/zentrum-weidefeld/tiervermittlung/ (eingesehen am 22.02.2024)