Menschenaffen teilen mit uns Menschen nicht nur etwa 98 % der DNA. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass unsere nahen Verwandten auch fühlen und leiden wie wir. Die Gefangenschaft in einem Zoo ist für einen Schimpansen, einen Orang-Utan oder einen Gorilla gleichbedeutend mit einer lebenslangen Haftstrafe für einen Menschen. Weil es kaum möglich ist, in Gefangenschaft geborene Menschenaffen auszuwildern, sollten Steuergelder nicht wie bisher in Zoos, sondern in Schutzmaßnahmen für ihre Lebensräume in Afrika und Asien investiert werden. PETA fordert ein Import- und Nachzuchtverbot für Schimpansen, Bonobos, Gorillas und Orang-Utans in Gefangenschaft, damit die Haltung mittelfristig ausläuft.
Menschenaffen sind dem Menschen derart ähnlich, dass sie, renommierten Primatologen wie Professor Dr. Volker Sommer zufolge, die Ausweglosigkeit ihrer Situation in Gefangenschaft erkennen. Dabei können die intelligenten Tiere laut Sommer durchaus Gefühlszustände wie Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit erleben (1). Eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Kent belegt, dass Schimpansen selbst in großen Zoos regelmäßig psychisch erkranken, was sich in Merkmalen wie Selbstverstümmelung, extremer Zurückgezogenheit, permanentem Hin- und Herschaukeln des Oberkörpers bis hin zum Verzehr der eigenen Exkremente und Erbrochenem äußert (2). Damit die Menschenaffen die lebenslange Gefangenschaft im Zoo-Gefängnis überhaupt aushalten und den Zoo-Besuchern der Anblick allzu deutlicher Verhaltensstörungen erspart bleibt, schrecken deutsche Zoos nicht einmal vor dem Einsatz von Psychopharmaka zurück (3, 4). Der Anblick apathischer Tiere vermittelt Zoo-Besuchern, insbesondere Kindern, zudem kein brauchbares Wissen. Das belegt auch eine Studie aus dem Jahr 2008 (5).
Schon jetzt befürwortet laut einer von PETA in Auftrag gegebenen INSA-Meinungsumfrage vom April 2020 mit 41 Prozent die Mehrheit der Befragten ein Ende der Zucht und Haltung von Menschenaffen in deutschen Zoos. Nur 31 Prozent sprechen sich für die Gefangenhaltung unserer nächsten Verwandten aus. 21 Prozent wussten keine Antwort, sieben Prozent machten keine Angabe.
Die Artenschutz-Lüge der Zoos
Es ist kaum möglich, in Gefangenschaft geborene Menschenaffen auszuwildern. Für das Überleben in der Natur wichtige Verhaltensweisen haben sie nie gelernt: Nahrung im Wald zu sammeln, Feinden auszuweichen oder innerhalb einer natürlichen sozialen Gruppe zurechtzukommen. Aus Sicht des Artenschutzes macht es daher nur Sinn, die natürlichen Lebensräume unserer nächsten Verwandten zu schützen. Doch während Zoos in Deutschland jedes Jahr viele Millionen Euro an Subventionen erhalten, müssen Artenschützer vor Ort um jeden Euro kämpfen. Viele Natur- und Artenschützer, die in Afrika und Asien die letzten freilebenden Tiere bedrohter Arten schützen, sind empört über die Subventionen in Millionenhöhe, die Zoos weltweit für die sinnlose Haltung und Zucht von Tieren erhalten. Der Chefberater für Menschenaffen für die Vereinten Nationen, Ian Redmond, kommentierte in einem Interview das neue Gorillagehege im Londoner Zoo (6):
Beton anstatt Wälder
In der Natur leben Menschenaffen in Wäldern, die, je nach Tierart, mehrere dutzend Quadratkilometer groß sind. Selbst größere Zoogehege, die für Besucher noch akzeptabel aussehen, können die hohen Ansprüche der intelligenten Tiere nicht erfüllen. Schimpansen beispielsweise leben in freier Natur in Gruppen mit komplexer Sozialstruktur zusammen, die zeitweise mehrere Dutzend Tiere umfassen können. Sie nehmen dabei einen Lebensraum in Anspruch, der in Waldgebieten bis zu 50 Quadratkilometer, in Savannen sogar weitaus mehr betragen kann. In Zoos leben Menschenaffen nicht in üppigen grünen Wäldern innerhalb einer natürlich gewachsenen sozialen Gruppe, sondern in kargen Gehegen mit Glas-, Gitter- oder Betonbarrieren. Die Sozialstruktur wird meist vom Zoo vorgegeben – ohne Rücksicht darauf, ob die unterschiedlichen Charaktere zusammenpassen. Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn die Tiere fast ausschließlich in den kleinen Innengehegen gehalten werden, dominieren Stumpfsinnigkeit und Hoffnungslosigkeit ihren Alltag.
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Quellen:
(1) Goldner, C. (2014): Lebenslänglich hinter Gittern, (S.218), Aschaffenburg
(2) Birkett LP, Newton-Fisher NE (2011): How Abnormal Is the Behaviour of Captive, Zoo-Living Chimpanzees? PLoS ONE 6(6): e20101. doi:10.1371/journal.pone.0020101
(3) Welt (2014): Die Tiere in deutschen Zoos stehen unter Drogen. 04.05.2014. Online unter: http://www.welt.de/wissenschaft/umwelt/article127612535/Die-Tiere-in-deutschen-Zoos-stehen-unter-Drogen.html (zuletzt eingesehen am 14.05.2020)
(4) Zoo Wuppertal (2014): Einsatz von Diazepam im Zoo Wuppertal von 2004 bis 2014. http://www.zoo-wuppertal.de/fileadmin/zoo_wuppertal/img/content/startseite/Diazepam_2004-2014.pdf (zuletzt eingesehen am 14.05.2020)
(5) Lori Marino et al. (2010): Do Zoos and Aquariums Promote Attitude Change in Visitors? A Critical Evaluation of the American Zoo and Aquarium Study. In: Society and Animals 18, 126-138
(6) Sunday Times (2007): City gorillas live it up as their jungle cousins face oblivion. 01.04.2007. Online unter: https://www.thetimes.co.uk/article/city-gorillas-live-it-up-as-their-jungle-cousins-face-oblivion-l0ghzgqb0mf (zuletzt eingesehen am 14.05.2020)
In diesen 34 deutschen Städten sind insgesamt etwa 450 Bonobos, Gorillas, Orang-Utans oder Schimpansen in Zoos eingesperrt. Bitte klären Sie die Menschen in Ihrem Umfeld darüber auf, und besuchen Sie keine Zoos.
Wir sind Menschenaffen
Biologisch gesehen gehören wir Menschen wie auch Gorillas, Orang-Utans und SchimpansMenschen aus fernen Ländern zur Schau gestellther wurden Menschen in Zoos ausgestellt“ href=“https://www.petaspeziesistischen Denkweise href=“https://www.petaspeziesistischen Denkweise href=“https://www.petaspeziesistischen Denkweiser Rassismus ist heute undenkbar. Doch aufgrund einer speziesistischen Denkweise rechtfertigen Menschen, dass es in Ordnung ist, andere Menschenaffen einzusperren. Dabei sind wir eine Familie.
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Im Rahmen der Kampagne „Menschenaffen raus aus Zoos“ veranstalten wir Demonstrationen, rufen Tierfreunde zu Briefaktionen auf und arbeiten mit Prominenten zusammen. Erfahren Sie hier alles über den Verlauf und die ersten Erfolge unserer Kampagne und aktuelle Ereignisse.
Wir setzen uns unermüdlich für ein Ende des Leids von Menschenaffen in Zoos und allen anderen Tieren in der Unterhaltungsindustrie ein. Bitte nehmen Sie sich einen Moment Zeit für die Tiere, die PETAs Hilfe so dringend benötigen, und lassen Sie uns noch heute eine Spende zukommen.