Die Jagd: Alle Informationen über das Tierleid

Jäger:innen töten in Deutschland jedes Jahr mehr als fünf Millionen Wildtiere sowie schätzungsweise 200.000 Katzen und Tausende Hunde. Alle acht Sekunden stirbt irgendwo in Deutschland ein Tier durch ein Projektil, immer wieder kommt es zu fahrlässigen Jagdunfällen. Einige der angeschossenen Tiere leiden oft tagelang, bevor sie qualvoll sterben. Genaue Zahlen zu den Abschüssen gibt es nicht, weil in den meisten Bundesländern keine Meldepflicht besteht.

In nur wenigen Wochen können Privatpersonen den Jagdschein (das „Grüne Abitur“) absolvieren und als Freizeitbeschäftigung völlig legal auf wehrlose Mitgeschöpfe schießen. Den über 400.000 Hobbyjäger:innen in Deutschland stehen gerade einmal 1.000 Berufsjäger:innen, überwiegend Forstbeamte, gegenüber. [1] [2] [3]

Inhaltsverzeichnis

Fachmeinungen: Ist das Jagen wirklich nötig?

Anerkannte Wissenschaftler:innen und Wildbiolog:innen sind sich einig, dass aus ökologischer Sicht keine Notwendigkeit für die Jagd besteht.

Aus diesen Gründen ist die Jagd unnötig:

  • Natürliche Umwelteinflüsse und Nahrungsangebot regulieren die Tierpopulation von selbst.
  • Die Jagd ist aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten.
  • Jäger:innen stören das natürliche Ökosystem mit der Jagd auf Beutegreifer wie Füchse und Wölfe (z. B. für die Trophäenjagd).
  • Zahlreiche Beispiele wie der Schweizer Kanton Genf zeigen, dass sich jagdfreie Gebiete problemlos selbst regulieren.

Der renommierte Wildbiologe Prof. Dr. Josef Reichholf betont, dass sich waldbewohnende Tierpopulationen schon immer selbst reguliert haben – nicht etwa durch Beutegreifer wie Wolf oder Luchs, sondern in erster Linie durch natürliche Umwelteinflüsse wie Witterung, Krankheiten und Nahrungsverfügbarkeit. [4]

Der Biologe Dr. Karl-Heinz Loske sieht in der Jagd lediglich ein überflüssiges Hobby, das der Befriedigung der Jagdlust der Jäger:innen dient. Nach Einschätzung von Dr. Karl-Heinz Loske als anerkannter Experte für Landschaftsökologie ist die Jagd aus ökologischer und moralischer Sicht nicht zu verantworten. [5]

Auch Prof. Dr. Manfred Niekisch, international anerkannter Experte für Naturschutz und ehemaliger Direktor des Frankfurter Zoos, unterstreicht, dass eine Überpopulation einer Tierart aufgrund von Nahrungsmangel irgendwann von ganz alleine zusammenbricht. [6] Dies ist auf die sogenannte ökologische Tragfähigkeit zurückzuführen: Je größer eine Population wird bzw. je mehr Tiere sich die limitierten natürlichen Ressourcen teilen müssen, desto schwieriger werden die Lebensbedingungen für die einzelnen Individuen. Die ökologische Tragfähigkeit und die daraus resultierende natürliche Selektion halten die Geburten- und Sterberate im Gleichwicht: Schwache Tiere überleben den Winter nicht. Nur die Stärksten setzen sich bei der Partnerwahl oder Revierkämpfen durch und überstehen Hungerzeiten. [7] [8]

Die Ökosysteme der Natur mit ihrem empfindlichen Gleichgewicht sichern das Überleben der meisten Arten auf der Erde – solange der Mensch nicht eingreift. Auch natürliche Beutegreifer tragen dazu bei, dieses Gleichgewicht aufrechtzuerhalten, denn sie jagen vor allem Individuen, die sehr krank und schwach sind. Im Gegensatz dazu versuchen Jäger:innen normalerweise, die größten und robustesten Tiere zu töten – denn sie wollen ihre toten Köpfe stolz über den heimischen Kamin hängen. Doch genau diese starken und gesunden Tiere sind nötig, um den Genpool einer Art zu erhalten. Die „Trophäenjagd“ schwächt daher die restliche Population einer Tierart.

Trophaenjaeger mit totem Ochsen
Die Jagd auf Wildtiere ist nicht notwendig. Vielen Jäger:innen geht es um Prestige und das Sammeln von „Trophäen“.

Der Kanton Genf – in dem die Hobbyjagd seit über 40 Jahren verboten ist – ist nur ein Beispiel hierfür. Die Natur reguliert sich dort von selbst, was eine hohe Artenvielfalt und gesunde, stabile Wildtierpopulationen zur Folge hat. Lediglich auf massiven Druck der Landwirtschaft wird durch ausgebildete Wildhüter:innen vereinzelt mit jagdlichen Mitteln in die Wildschweinpopulation eingegriffen. [9] 

Warum ist die Jagd kontraproduktiv?

Die Populationsentwicklung einer Tierart lässt sich laut Prof. Dr. Reichholf in drei Phasen einteilen:

  1. Anfangsphase: Die Population wächst nur langsam an, da sich nur wenige Individuen fortpflanzen.
  2. Wachstumsphase: In der Wachstumsphase pflanzen sich dann immer mehr Tiere fort und die Population steigt an.
  3. Stabilisierungsphase: Ist die ökologische Tragfähigkeit erreicht, so tritt die dritte Phase ein, die Stabilisierungsphase, in der die Population nicht weiter anwächst und die natürliche Selektion die Geburten- und Sterberate im Gleichwicht hält.

Trotz intensiver Bejagung sinken die Populationen der Wildtiere also nicht. Im Gegenteil: Die Jagdstrecken bleiben gleich bzw. steigen teilweise sogar weiter an. Laut Prof. Dr. Reichholf werden die Populationen durch die Jagd permanent auf dem Niveau der Wachstumsphase bzw. in der Phase der intensiven Fortpflanzung gehalten. [10]

Darüber hinaus greift die Jagd so massiv in die Wildtierpopulationen ein, dass Altersstrukturen und soziale Gefüge zerstört werden. Aus einer in dem Fachmagazin Journal of Animal Ecology veröffentlichten Studie geht hervor, dass die Geschlechtsreife der weiblichen Tiere in bejagten Wildschweinpopulationen früher eintritt als in nicht bejagten, was die Geburtenrate wiederum ansteigen lässt. [11] Die Verluste durch die Jagd werden von den überlebenden Tieren rasch wieder ausgeglichen oder sogar überkompensiert. Wildschweine werden beispielsweise bei der sogenannten Anlockfütterung, die auch „Kirrung“ genannt wird, zusätzlich massiv gefüttert. So überbrücken Jäger:innen Nahrungsengpässe und die Population wird künstlich aufgepäppelt. Die Bayerische Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft ermittelte in einer Studie, dass in untersuchten Gebieten pro getötetem Wildschwein ca. 100 Kilogramm Mais verfüttert wurden. [12]. Das sind etwa drei Kilogramm Mais pro Kilogramm Wildschweinfleisch und mehr als in der „Hausschweinemast“ eingesetzt wird.

Collage Jäger Wildschwein
Die Jagd ist nicht notwendig, um Tierbestände zu regulieren.

Fördert die Jagd sogenannte Wildschäden?

Wildtiere sind ein Teil unserer Natur und haben das Recht, zu existieren und ihren Lebensraum zu nutzen. Durch den Menschen und die intensivierte Land- und Forstwirtschaft wird ihr Lebensraum jedoch immer weiter zerstört.

Die natürlichen Regulationsmechanismen werden außer Kraft gesetzt und die Wildtiere dann kurzerhand zum Störfaktor degradiert und am liebsten ausgelöscht. Auch Landschaftsökolog:innen sehen das Problem der sogenannten Wildschäden in erster Linie in der einseitigen Ausrichtung auf Monokulturen und Ertragsmaximierung. [13] [5]

„Wenn der Wald aus rein wirtschaftlichen Gründen gepflanzt wird, dann ist es klar, dass ein Huftier wie der Hirsch Probleme verursachen kann. Wenn man aber den Wald aus ökologischer Sicht betrachtet, dann muss dieses Problem nicht existieren; dann werden Tier und Pflanze ein Gleichgewicht finden [14]“

Bruno Bassano, Tierarzt im jagdfreien Nationalpark Gran Paradiso

Wildtiere aus Profitgier massenhaft zu töten, ist ebenso herzlos wie kontraproduktiv. Vor allem bei großen Treib- und Drückjagden in der kalten Jahreszeit werden besonders viele Wildtiere aufgeschreckt und flüchten. Dies sorgt gerade im Winter bei den Überlebenden für einen erhöhten Energiebedarf, was wiederum zur Zunahme der sogenannten „Wildschäden“ führt. Auch der Förster und Buchautor Peter Wohlleben ist davon überzeugt, dass Jäger:innen dem Wald schaden. Erst aufgrund massiver Fütterungen durch die Bejagung und der damit künstlich hochgehaltenen Wildpopulationen sowie durch kräftezehrende Jagden entstehen sogenannte Wildschäden. [15]

Reh im Wald
Ein erhöhter Jagddruck kann Tiere im Wald stressen und so zu mehr Schäden an Bäumen führen.

Der Begriff „Wildschäden“ ist allerdings eine Bezeichnung der Forstwirtschaft und bezieht sich im Wesentlichen auf einen geringeren Ertrag aus der Waldbewirtschaftung. Für einen natürlichen Wald stellen Tiere keine Gefahr dar. So tragen Jäger:innen im Wesentlichen dazu bei, dass es kaum noch natürliche Laubwälder gibt und unsere Wälder immer mehr zu Nadelholzplantagen werden.

Die Jagd erhöht zudem das Risiko für Wildunfälle. Insbesondere bei Treib- und Drückjagden werden die Tiere aufgescheucht, flüchten und rennen in Todesangst um ihr Leben – dabei auch über Straßen. [16] Der Fluchtinstinkt der Tiere wird durch den anhaltenden Jagddruck größer. Selbst harmlose Spaziergänger:innen reichen aus, um ein Reh in panische Angst zu versetzen.

Sogenanntes „Bio-Wildfleisch“ – eine Täuschung für Verbraucher:innen

Der Verzehr von Wildfleisch birgt Gefahren für die Gesundheit. Immer wieder weisen unabhängige und staatliche Institute auf gesundheitsgefährdende Substanzen oder Keime in sogenanntem Wildbret hin:

  • Ein hoher Gehalt an Dauergiften wie z. B. Dioxine und polychlorierte Biphenyle (PCB)
  • hohe Bleirückstände durch die Jagdmunition
  • ein erhöhter Keimgehalt aufgrund von Stress während der Jagd
  • mangelhafte Hygiene bei der Verarbeitung des Wildbrets
  • sowie weiterhin eine regional hohe radioaktive Belastung durch die Folgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl werden in diesem Zusammenhang am häufigsten genannt [17] [18] [19]
Wildschwein steht vor Jagdhund
Wildfleisch ist keine nachhaltige und tierfreundliche Alternative zu konventionellem Fleisch.

Amtliche Qualitätskontrollen sind keine Pflicht – Jäger:innen entscheiden selbst, ob sie ein Tier für eine „amtliche Fleischuntersuchung“ anmelden (mit Ausnahme der vorgeschriebenen Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen).

Wölfe und Füchse aus „Konkurrenz“ getötet

Während die für Jäger:innen lukrativen Arten (Rehe, Hirsche und Wildschweine) unter dem Deckmantel der „Hege“ und „Kirrung“ gefüttert und ihre Populationen somit künstlich hochgehalten werden, werden Beutekonkurrenten gnadenlos verfolgt und ausgerottet. Die Rückkehr des Wolfes und Luchses wird seitens der Jägerschaft bis heute vehement bekämpft. Füchse werden massenhaft getötet und dienen den Jäger:innen als lebende Zielscheiben. Um die Tötung von jährlich rund einer halben Million Füchse zu rechtfertigen, wird ihnen kurzerhand das Image eines Krankheitsüberträgers verpasst, obwohl die Fakten eine völlig andere Sprache sprechen.

Deutschland ist gemäß der WHO seit 2008 frei von terrestrischer Tollwut [20] und der Fuchsbandwurm zählt laut Prof. Brehm vom Institut für Hygiene und Mikrobiologie der Universität Würzburg zu den seltensten Parasitosen Europas. [21]

jaeger mit toten fuchsen in der hand
Wildtiere wie Wölfe oder Füchse werden getötet, weil sie als „Jagdkonkurrenten“ angesehen werden.

Auch das Argument des Artenschutzes ist Augenwischerei. Populationsrückgänge betroffener Arten, wie beispielsweise des Feldhasen oder des Auerhuhns, sind überwiegend auf den Lebensraumverlust durch die intensive Landwirtschaft sowie das schwindende Nahrungsangebot zurückzuführen. [22] [23] Zudem töten Jäger:innen in Deutschland selbst jedes Jahr Zehntausende Feldhasen und Hunderte Rebhühner. Im Nationalpark Bayerischer Wald, in dem Füchse nicht bejagt werden, konnten Wissenschaftler:innen nachweisen, dass der Rotfuchs die erfolgreich wieder angesiedelte Auerhuhn-Population nicht gefährdet. [24] In Luxemburg ist die Jagd auf Füchse bereits seit April 2015 verboten – negative Effekte sind nicht zu verzeichnen.

Den wahren Grund für die Fuchsjagd geben Jäger:innen sogar offen zu: „Um unser Niederwild zu hegen und wieder gute Strecken an Hasen und Fasanen zu erzielen, dürfen wir nicht nachlassen, seine Beutegreifer zu bejagen.“ [25]

Tierquälerische Jagdpraktiken sind an der Tagesordnung

Ungeachtet des Tierschutzgesetzes begehen Jäger:innen unter Ausschluss der Öffentlichkeit bei den verschiedenen Jagdarten abscheuliche Tierquälereien.

  • Treib- und Drückjagden

    Bei Treib- und Drückjagden werden die Wildtiere von Treiber:innen und ihren Hunden in Todesangst versetzt und vor die Flinten der Schütz:innen getrieben. Nur wenige treffen beim ersten Schuss auf die um ihr Leben rennenden Tiere.

    Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz sterben insbesondere bei Drückjagden – je nach Tierart – bis zu zwei Drittel der Wildtiere nicht sofort. [26] Mit zerschossenen Knochen und heraushängenden Innereien flüchten die Tiere, quälen sich oft tagelang und sterben einen qualvollen Tod.

    Jaegerschaft geht mit Hunden auf die Jagd

  • Fallenjagd

    Die Fallenjagd mit Totschlag– und Lebendfallen ist eine gängige Jagdmethode auf Füchse, Marder, Waschbären und Co. Immer wieder geraten auch andere Wildtiere sowie Hunde und Katzen in die Fanggeräte, denn keine Falle fängt ausschließlich selektiv.

    Totschlagfallen sollen in der Theorie zwar sofort töten – doch in der Praxis werden die Tiere stattdessen oftmals schwer verletzt. Viele von ihnen sterben aufgrund von abgetrennten Gliedmaßen, Trümmerbrüchen oder zerquetschten Körperteilen einen langsamen und schmerzhaften Tod. In Lebendfallen werden die Tiere gefangen und anschließend mit einem Kopfschuss hingerichtet.

    Fuchs in Falle gefangen

    Laut der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz stehen die gefangenen Wildtiere unter hohem Stress, was erhebliches Leiden verursacht. Ein Wildtier gerät in höchste Panik, wenn sich die Falle schließt, und zieht sich bei verzweifelten Fluchtversuchen oftmals schwere Verletzungen zu, bis hin zum Tod durch Kreislaufversagen. [26]

    Auch geraten immer wieder geschützte Tierarten in die Fallen. So kam im Juli 2018 in Bayern eine geschützte Wildkatze in einer Totfangfalle zu Tode. In Hessen war in der Jagdstrecke 2016/2017 das geschützte Hermelin in der Fallenfangstatistik aufgeführt. Eine repräsentative Forsa-Umfrage ergab 2018, dass 70 Prozent der Bundesbürger:innen die Jagd mit Totschlagfallen ablehnen.

  • Baujagd

    Bei der grausamen Baujagd werden Füchse und Dachse von Jäger:innen mit Hunden aus ihrem schützenden Bau getrieben und erschossen. Hierbei kommt es immer wieder zum blutigen Kampf zwischen Hund und Wildtier. Auch die Jagdhunde tragen oft schwere Verletzungen davon.

    Das Abrichten der Jagdhunde findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit in sogenannten „Schliefenanlagen“ statt. Dort lernen die Hunde am lebenden Fuchs, diesen aus dem Bau zu jagen. Die Füchse werden dabei wiederholt in Todesangst versetzt. Verzweifelt versuchen sie, aus ihrer Folterkammer zu entkommen – vergeblich, denn nach einem qualvollen Leben in der Trainingsanlage wartet auch auf sie der sichere Tod.

    Collage. Schliefenanlage und Fuchs

  • Entenjagd

    Für die Entenjagd werden die Hunde an lebenden Enten ausgebildet. Dazu werden den Enten zunächst die Flügel mit Papiermanschetten abgebunden, damit sie nicht flüchten können. Anschließend werden sie ins Wasser geworfen oder im Gebüsch versteckt, sodass der Hund sie aufstöbern und verfolgen kann. Anschließend schießen Jäger:innen auf die aufgescheuchte Ente, die nicht den Hauch einer Chance auf eine erfolgreiche Flucht hat.

    Hund mit toter Ente im Mund

Viele Jäger:innen in führenden Positionen, Bevölkerungsmehrheit lehnt Hobbyjagd ab

Im Wald herrscht weitgehend Rechtsfreiheit, weil das blutige Treiben von Jäger:innen kaum kontrolliert werden kann. Viele Jäger:innen arbeiten zudem als Beamt:innen im leitenden Dienst der Jagdbehörde. Behördlich-jagdliche Entscheidungen basieren daher häufig nicht auf fundierten wissenschaftlichen Kenntnissen und Ermittlungen.

Demonstration gegen Jagd
Immer mehr Menschen sprechen sich gegen die grausame Hobbyjagd aus.

Im Bundestag sind Jäger:innen – gemessen am Anteil an der Bevölkerung – neunfach überrepräsentiert. [28] Die kleine, aber in Politik, Behörden und Wirtschaft bestens vernetzte Lobby der Jägerschaft schafft es immer wieder, sich gegen die Interessen von 99,6 Prozent der nicht-jagenden Bevölkerung durchzusetzen, die sich einen friedvollen Wald wünscht. Eine im Auftrag von uns von PETA Deutschland durchgeführte repräsentative Forsa-Umfrage bestätigt, dass mit 49 Prozent knapp die Hälfte der Bundesbürger:innen die Hobbyjagd ebenfalls ablehnt.

Jagd gefährdet Zivilist:innen und versetzt Wildtiere in Panik

In unseren Wäldern bekommen Spaziergänger:innen Wildtiere kaum zu Gesicht. Schon die kleinste Annäherung versetzt die Tiere in Panik und lässt sie flüchten. In Gebieten ohne Jagddruck haben Rehe und Hirsche ihre unnatürliche Scheu wieder abgelegt. Dies macht die Natur erlebbar. Kindern wird ein reales Bild der Umwelt vermittelt und Naturfreund:innen profitieren von friedlichen Wäldern und atemberaubenden Begegnungen mit unberührter Wildnis. 

Vor allem während der Hauptjagdsaison von Oktober bis Januar sollten Jogger:innen, Spaziergänger:innen und Naturfreund:innen Jagdgebiete meiden und auf Warn- und Hinweisschilder achten. Jährlich ereignen sich Vorfälle, bei denen Fehlschüsse oder Querschläger Menschen verletzen oder gar töten, Gewehrkugeln in Häuser einschlagen oder Spaziergänger:innen plötzlich unter Beschuss geraten. [29] Bei der Jagd besteht Gefahr für jedes Lebewesen.

Darum ist die Jagd speziesistisch

Der Speziesismus ist ein entwertendes Denkmuster wie beispielsweise der Rassismus und der Sexismus. Weil sich Menschen für überlegen halten, bekommen wir beigebracht, es sei normal, andere Lebewesen abzuwerten, auszubeuten und nach unseren Zwecken zu behandeln. Dabei wird gerne vergessen, dass wir Menschen auch Tiere sind.

Die Jagd ist ebenfalls speziesistisch: Durch das falsche Überlegenheitsgefühl stellen wir Menschen uns über andere Tiere und entscheiden, welche gejagt und getötet werden dürfen. Sei es die grausame Fuchsjagd oder die ebenso unbarmherzige wie nutzlose Jagd auf „Neozoen“ wie den Waschbär oder die Nilgans, die von Teilen der Politik und Wissenschaft als „invasive Arten“ gebrandmarkt werden. „Neozoen“ sind Tierarten, die in den meisten Fällen der Mensch für einen bestimmten Zweck nach Deutschland gebracht hat, um sie als sogenannte Haus- oder Nutztiere zu halten.

PETA Motiv mit totem Hirsch: Jagd ist Mord

Zudem gibt es beispielsweise keine vertretbaren Gründe, Füchse, Dachse oder Wölfe zu jagen. Jäger:innen töten, quälen und verunglimpfen sie jedoch oft aus dem Grund, da sie die Beutegreifer als vermeintliche „Konkurrenz“ sehen. Denn sie essen andere Wildtiere, um zu überleben.

Helfen Sie Tieren, klären Sie über Speziesismus auf!

Wir Menschen haben die Wahl und können uns jederzeit problemlos für eine tier- und umweltfreundliche vegane Lebensweise entscheiden. Ebenso wichtig ist es, andere Menschen über die Probleme des Speziesismus aufzuklären. Nur so können wir die Wurzel aller Tierquälerei gemeinsam bekämpfen.